Ohmes

Ohmes ist ein Dorf und Ortsteil der Gemeinde Antrifttal im mittelhessischen Vogelsbergkreis.

Ohmes
Gemeinde Antrifttal
Koordinaten: 50° 46′ N,  11′ O
Höhe: 323 m
Fläche: 4,54 km²[1]
Einwohner: 478 (31. Dez. 2017)[2]
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36326

Geschichte

Mittelalter

Die älteste erhaltene Erwähnung des Dorfes findet sich in einer Urkunde von 1238 als „Omeza“. Es hat seinen Namen von dem unterhalb des Ortes entspringenden Gewässer „Omena“.

Ein örtliches Adelsgeschlecht, die Herren von Ohmes, starben im 13. Jahrhundert aus. 1240 kam ein Drittel des Dorfes an die Abtei Hersfeld. Der Rest war Teil des ziegenhainischen Gerichts Katzenberg mit Sitz in Ruhlkirchen. In seiner wechselvollen Geschichte gehörte das Dorf als Teil des Gerichts Katzenberg verschiedenen Herren – dem Deutschen Orden, dem hessischen Hofmeister Hans von Dörnberg, den Landgrafen von Hessen und dem Erzstift Mainz.

Frühe Neuzeit

Die Bauernkriege und der Dreißigjährige Krieg brachten neben Raub, Plünderung, Vergewaltigung, Misshandlung auch mannigfache Zerstörung. So zählte die Gemeinde 1580 40 Hausstellen, 1630 jedoch nur noch 33.

Neuzeit

Anfang des 19. Jahrhunderts ging das Dorf mit dem gesamten Gericht Katzenberg als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses aus Kurmainzer Besitz an Kurhessen über. Mit dem Friedensvertrag zwischen dem Königreich Preußen und dem Großherzogtum Hessen vom 3. September 1866 im Anschluss an den Krieg von 1866 kamen die Dörfer des „Distrikts Katzenberg“ an das Großherzogtum.[3] In Ohmes galt damals kurhessisches Recht. Dieses behielt als Partikularrecht seine Geltung auch während der Zugehörigkeit zum Großherzogtum Hessen ab 1866.[4] Dieses Partikularrecht wurde zum 1. Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch abgelöst.

Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ließ Pfarrer Williges Kraiger eine Kirche mit Sakristei von J. Bensheimer aus Dieburg bauen. Sie wurde 1903 „Zur Heiligen Familie von Nazareth“ (Nebenpatron: Williges) geweiht und kostete 35.277 Mark.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schlossen sich am 31. Dezember 1971 die fünf Gemeinden Bernsburg, Ohmes, Ruhlkirchen, Seibelsdorf und Vockenrod zur neuen Großgemeinde Antrifttal zusammen.[5]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

  • 1961: 13 evangelische (= 2,74 %), 462 katholische (= 97,26 %) Einwohner
Ohmes: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2014
Jahr  Einwohner
1834
 
495
1840
 
502
1846
 
518
1852
 
512
1858
 
482
1864
 
493
1871
 
447
1875
 
428
1885
 
426
1895
 
396
1905
 
410
1910
 
414
1925
 
396
1939
 
401
1946
 
565
1950
 
578
1956
 
504
1961
 
475
1967
 
499
1970
 
429
2008
 
507
2011
 
496
2014
 
479
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das kulturelle Leben in Ohmes wird durch ortsansässige Vereine in zahlreichen Veranstaltungen geprägt.

Ohmes war 2005 Teilnehmer bei der alljährigen hr-Sendung Dolles Dorf, wo der Ort den 4. Platz erreichte.

Panoramabild Ohmes (gesehen von Süden)

Persönlichkeiten

  • Ludwig Schmitt (* 1900 in Ohmes; † 1978 in Darmstadt), Agrikulturchemiker und Hochschullehrer

Literatur

  • Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893.
Commons: Ohmes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ohmes, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen - Daten -Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Antrifttal, archiviert vom Original; abgerufen am 20. Juni 2018. (Daten aus Web-Archiv)
  3. Schmidt, S. 45.
  4. Schmidt, S. 104, 46 und beiliegende Karte.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 347.
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