Offshore-Windpark Gemini

Gemini ist der Name einer Ansammlung von Offshore-Windparks (OWP) in der niederländischen ausschließlichen Wirtschaftszone in der südlichen Nordsee. Die ersten beiden – seit April 2017 – in Betrieb stehenden OWPs mit den Namen ZeeEnergie und BuitenGaats verfügen über jeweils 75 Windkraftanlagen des Typs Siemens SWT-4.0-130.

Gemini Windparks
Lage
Offshore-Windpark Gemini (Nordsee)
Offshore-Windpark Gemini (Nordsee)
Koordinaten 54° 2′ 10″ N,  57′ 47″ O
Land Niederlande
Gewässer Nordsee
Daten
Typ Offshore-Windpark
Primärenergie Windenergie
Leistung 600 MW (gesamt)
Eigentümer 60 % Northland Power
20 % Siemens
10 % HVC
10 % Alte Leipziger – Hallesche
Betreiber Northland Power
Betriebsaufnahme April 2017 (Teilflächen BuitenGaats und ZeeEnergie)
Gründung Monopile
Turbine BuitenGaats: 75 × Siemens SWT 4.0-130
ZeeEnergie: 75 × Siemens SWT 4.0-130
Website https://geminiwindfarm.com/
Stand April 2017
f2
Lage in der südlichen Nordsee

Bei den Gemini-Windparks zusammen wird mit einem Regelarbeitsvermögen von 2,6 Mrd. kWh elektrischer Energie pro Jahr gerechnet, was dem Stromverbrauch von ca. 785.000 Haushalten entspricht.[1] Mit einer Gesamtleistung von 600 MW wird er einer der größten Offshore-Windparks der Welt.

Eigner ist ein Konsortium mehrerer Firmen unter Führung des kanadischen Unternehmens Northland Power, das 60 % der Anteile hält und auch für den Betrieb zuständig ist.

Lage

Gemini erstreckt sich über eine Gesamtgröße von 68 km² und befindet sich etwa 85 Kilometer nördlich der Küste der Provinz Groningen im Osten der niederländischen ausschließlichen Wirtschaftszone in der Nordsee. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit beträgt hier 36 km/h bzw. 10 m/s, womit der Standort zu den windreichsten vor der niederländischen Küste zählt. Die Wassertiefen liegen zwischen 28 und 36 Metern.

Technik

Bei den beiden Teilflächen BuitenGaats und ZeeEnergie kommen jeweils 75 Windenergieanlagen (WEA) zum Einsatz. Diese 150 Anlagen von Siemens Wind Power sind vom Typ SWT 4.0-130 mit einer Nennleistung von 4 MW, einem Rotordurchmesser von 130 Metern sowie einer Nabenhöhe von 88,5 Metern, die Gesamthöhe der Anlagen bis zur Rotorspitze beträgt rund 154 Meter. Als Gründung werden Monopiles verwendet, die je nach Standort der jeweiligen Turbine eine Länge von 59 bis 73 Metern aufweisen. Neben dem Bau der WEA wurde auch die Installation sowie die Inbetriebnahme von Siemens durchgeführt. Zudem wird Siemens die Anlagen für zunächst 15 Jahre warten.

Bei der Innerpark-Verkabelung werden Seekabel mit einer Spannung von 33 kV verwendet. Auf jeweils einer Umspannplattform, die auf Jacket-Fundamenten ruht[2], wird die Spannung auf 220 kV transformiert, mit der die beiden Exportkabel zum Land nach Eemshaven betrieben werden. Jedes dieser Kabel, die statt Kupfer einen Aluminiumkern besitzen, ist rund 120 km lang und auf eine maximale Übertragungsleistung von 75 % der Gesamtleistung des Windparks ausgelegt, um auch bei Ausfall eines Kabels die Abregelung von Anlagen gering zu halten. Mit den Exportkabeln wird die gesammelte Energie zum Umspannwerk in Eemshaven geleitet, wo sie in das öffentliche 380-kV-Übertragungsnetz eingespeist wird.

Bauverlauf

Die Bauarbeiten begannen im Juli 2015 auf den Teilflächen „ZeeEnergie“ und „Buitengaats“ mit der Installation des ersten Fundaments.[3] Im Oktober 2015 wurde das letzte Fundament installiert.[4] Anschließend begann die Aufstellung der Windenergieanlagen. Installiert wurden die Anlagen von verschiedenen Errichterschiffen und Kabellegern, darunter die 2014 in Betrieb genommene Aeolus. Ende Februar 2016 speiste die erste Turbine elektrische Energie ins Netz ein.[5] Ende August 2016 wurde die letzte Windkraftanlage der Teilfläche installiert.[6] Die letzte Turbine wurde im Oktober 2016 in Betrieb genommen, die vollständige Inbetriebnahme des Windparks fand im April 2017 statt. Die Baukosten wurden zunächst mit 2,8 Mrd. Euro veranschlagt, blieb allerdings letztendlich unterhalb dieses Wertes.[7]

Betrieb

Northland Power nutzt ein Gelände in Eemshaven als Wartungs- und Servicestützpunkt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gemini Wind Power Project, Netherlands. Power-Technology, abgerufen am 11. August 2015
  2. Gemini substations en route. In: Windpower Offshore, 17. August 2015, abgerufen am 17. August 2015
  3. Gemini: First Foundation Installed. In: www.offshorewind.biz, 2. Juli 2015, abgerufen am 11. August 2015
  4. Gemini foundations installed ahead of schedule. In: Windpower Offshore, 19. Oktober 2015, abgerufen am 19. Oktober 2015
  5. Gemini delivers first power. In: Renews, 29. Februar 2016, abgerufen am 29. Februar 2016
  6. Last Gemini Turbine Up. In: Offshorewind.biz, 24. August 2016, abgerufen am 24. August 2016
  7. Gemini Delivers Early. In: Offshorewind.biz, 28. April 2017, abgerufen am 28. April 2017
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