Offenes Format

Ein offenes Format ist eine publizierte Spezifikation zum Speichern digitaler Daten, welche ohne rechtliche oder technische Einschränkungen genutzt werden kann.

Die Entwicklung offener Formate steht üblicherweise unter der Aufsicht eines offen zugänglichen Gremiums. Offene Formate müssen sowohl von proprietärer als auch von freier Software beziehungsweise Open-Source-Software implementierbar sein. Offene Formate, Datenformate wie Container, sind eine Untermenge offener Standards.

Das Primärziel von Formatoffenheit ist es den ungehinderten Umgang mit Daten zu ermöglichen, ohne rechtliche (zum Beispiel Lizenzen) oder technische (zum Beispiel DRM) Restriktionen oder Abhängigkeiten zu kreieren. Ein häufig formuliertes Sekundärziel ist es, Wettbewerb zu ermöglichen, da die Nutzung proprietärer digitaler Formate leicht zum sogenannten Vendor Lock-in führen kann. Regierungen zeigen zunehmend Interesse am Einsatz offener Formate.[1][2][3][4]

Im Gegensatz zu offenen Formaten stehen proprietäre Formate, welche meist durch Firmen definiert wurden. So fließen häufig neben technischen auch kommerzielle Interessen in die Ausgestaltung proprietärer Formate ein.

Problematisch ist, auch wenn das Geheimwissen um die Spezifikation proprietärer Formate verloren geht und sich langzeitarchivierte Dateien nicht mehr öffnen lassen.[5]

Beispiele offener Formate

  • CrossCrypt und dm-crypt (ein Containerformat für verschlüsselte Datenträger)
  • CSV textbasiertes Tabellen-Format
  • DAISY-Hörbuch (ein Hörbuchformat)
  • DVI (eine Seitenbeschreibungssprache)
  • DjVu (ein Bildformat)
  • FLAC (ein Audioformat)
  • FreeOTFE (ein Containerformat für verschlüsselte Datenträger)
  • HTML/XHTML (eine Beschreibungssprache)
  • LaTeX (eine Dokumentbeschreibungssprache)
  • mzML (ein Massenspektrometrieformat)[6]
  • MP3[7] (seit Mai 2017)
  • nmrML (für Kernresonanzspektroskopie)[6]
  • Office Open XML (für Office-Dokumente)
  • Ogg (Containerformat)
  • Ogg Writ (ein Codec für animierten Text)
  • OpenDocument (für Office-Dokumente)
  • OpenEXR (ein Bildformat)
  • Opus (ein Audioformat)
  • PNG (ein Bildformat)
  • SVG (ein Bildformat)
  • SMIL (eine Auszeichnungssprache für zeitsynchronisierte, multimediale Inhalte)
  • Speex (ein Audioformat für Stimmen)
  • JCAMP-DX (für Molekülspektroskopie)[6]
  • Theora (ein Videoformat)
  • TrueCrypt (ein Containerformat für verschlüsselte Datenträger)
  • Vorbis (ein Audioformat)
  • XML (eine Beschreibungssprache)
  • XSPF (ein Wiedergabelistenformat)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Oliver Diedrich: LinuxTag: Regierungskoalition will offene IT-Standards durchsetzen. In: heise.de. 31. Mai 2007, abgerufen am 16. März 2024.
  2. Sebastian Grüner: ODF und PDF werden Regierungsstandard im UK. In: golem.de. 23. Juli 2014, abgerufen am 16. März 2024.
  3. Jörg Thoma: Open Document Format für Behörden. In: golem.de. 31. Mai 2013, abgerufen am 16. März 2024.
  4. Hans-Joachim Baader: Norwegen macht offene Formate verpflichtend. In: Pro-Linux. 25. Dezember 2007, abgerufen am 16. März 2024.
  5. Mirko Dölle: Die Woche: Offene Dateiformate gegen das digitale Vergessen. In: c't Magazin. 14. Juni 2007, abgerufen am 16. März 2024.
  6. David Rauh, Claudia Blankenburg, Tillmann G. Fischer, Nicole Jung, Stefan Kuhn, Ulrich Schatzschneider, Tobias Schulze, Steffen Neumann: Data format standards in analytical chemistry. In: Pure and Applied Chemistry. Band 94, Nr. 6, 2022, S. 725, doi:10.1515/pac-2021-3101.
  7. mp3. Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen, 15. August 2021, archiviert vom Original am 15. August 2021; abgerufen am 28. Dezember 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.iis.fraunhofer.de
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