Oedenberg (Lauf an der Pegnitz)
Oedenberg ist ein Gemeindeteil der Stadt Lauf an der Pegnitz im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).
Oedenberg Stadt Lauf an der Pegnitz | |
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Koordinaten: | 49° 32′ N, 11° 12′ O |
Höhe: | 400 m ü. NHN |
Einwohner: | 55 (1. Nov. 2017)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 91207 |
Vorwahl: | 09123 |
Ehemaliger Herrensitz Oedenberg |
Das Dorf liegt umgeben von Feldern und Wäldern nördlich der Kreisstraße LAU 14 und westlich von Günthersbühl.
Geschichte
Oedenberg entstand als Sitz eines Dienstmannengeschlechts auf Reichsgut. Ob der bereits 1166 unter Zeugen genannte Ministeriale „Chonrad de Ödenburc“ zu diesen gehörte, ist ungewiss. Die erste Erwähnung des Ortes geht in das Jahr 1287 zurück. Das Geschlecht der Oedenberger hatte aber bereits 1312, zum Zeitpunkt seiner eigenen Ersterwähnung, den namengebenden Ort nicht mehr im Besitz. Denn seit 1304 saßen im Schloss Oedenberg Nürnberger Patrizierfamilien.
1304 nahm Konrad Pfinzing einen Lehnstausch mit dem Eichstätter Bischof vor, bei dem er diesem seine „freieigenen“ Güter zu Oedenberg zu Lehen auftrug.[2] Das Hochstift Eichstätt blieb Lehnsgeber bis zu seiner Säkularisation 1802. Als Lehnsnehmer folgten 1384 die Vorchtel, vor 1449 die Paumgartner und um 1489/90 die Groland, die das Gut bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1720 behielten. Das Herrenhaus, wohl ein steinerner Sockel mit Fachwerkaufsatz, wurde im Zweiten Markgrafenkrieg 1553 zerstört. Lediglich ein kleines Verwalterhaus wurde wiederaufgebaut. Das heutige Herrenhaus entstand 1731 auf den Fundamenten des Vorgängerbaus unter dem neuen Gutsherrn Jobst Wilhelm Ebner. Die Wappen des Erbauers und seiner Frau Maria Sophia Nützel wurden über dem Portal an der Südseite angebracht. Als Zubehör gehörten 1790 fünf Höfe, ein Voitenhaus, ein Wirtshaus, zwei Tropfhäuser sowie ein Hirtenhaus zum Gutsbesitz. 1853 wurde der Besitz veräußert und wechselte in der Folge rasch die Besitzer. 1865 erwarb ihn die Familie Fensel aus Kalchreuth. Im Erdgeschoss betrieb sie eine Schmiede und im ersten Obergeschoss ab 1892 eine Wirtsstube. Die Familie besitzt das Haus noch heute; 1968 entstand ein Erweiterungsbau. Die Gaststätte, zu der auch eine Metzgerei gehört, wird bereits in der 6. Generation als Familienbetrieb geführt.
Der Weiler wurde 1796 von Preußen besetzt. Oedenberg ging 1810 an Bayern. Im Jahre 1843 wurde der Ort vom Landgericht Erlangen an das Landgericht Lauf überwiesen. Am 1. Juli 1971 schloss er sich der Stadt Lauf an.[3]
Literatur
- Werner Meyer, Wilhelm Schwemmer: Landkreis Lauf an der Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken XI). R. Oldenburg, München 1966, DNB 457322500, S. 341–342.
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- lauf.de: Lauf in Zahlen (abgerufen am 10. Juni 2019)
- Zur Geschichte: Oedenberg, auf Herrensitze.com (Giersch/Schlunk/von Haller)
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 509.