Obsee

Der Weiler Obsee ist ein Ortsteil der Gemeinde Lungern im Kanton Obwalden.

Blick auf Lungern, im Vordergrund ist Obsee

Geographie

Obsee liegt am südlichen Ende des Lungerersees, südwestlich des Dorfkerns von Lungern. Der Lauibach fliesst durch Obsee und mündet in den See. Der Weiler Obsee ist keine verwaltungstechnisch oder politisch abgegrenzte Einheit von Lungern, daher sind die Grenzen nicht genau festgelegt. Im engeren Sinn besteht Obsee aus dem geschlossen bebauten Gebiet am See. Das Wohnquartier Wichel im Westen, die Gewerbezone Hag im Südwesten und die Gewerbezone Hackern-Chnewis im Südosten können daher auch zu Obsee gezählt werden.

Geschichte

Im Jahr 1708 wütete ein Grossfeuer in Obsee, 46 Häuser und die Kapelle waren davon betroffen.

Sehenswürdigkeiten

Obsee gilt als der noch besterhaltene Teil des Dorfes Lungern. Hier finden sich noch alte Häuser in ihrer ursprünglichen Anordnung. Die Kapelle St. Beat in Obsee stammt aus dem Jahre 1567. Als nach der Reformation die St. Beatus-Höhlen am Thunersee für die katholischen Wallfahrer nicht mehr zugänglich war, wurde als Ersatz in Obsee diese Kapelle zu Ehren des Heilige Beat errichtet. Der fast quadratische Ursprungsbau von 4,5 auf 4,25 Meter stand an der Stelle des heutigen Chors. 1599 erfolgte eine erste Erweiterung der Kapelle durch den Anbau eines Schiffes an den Ursprungsbau. Nach dem Brand von 1708 erfolgte eine Aufstockung von Schiff und Chor. Der barocke Hochaltar enthält ein Altarbild aus dem frühen 18. Jahrhundert, das den hl. Beat mit dem Drachen darstellt. Daneben stehen die Statuen Maria mit dem Kinde und Bischof Nikolaus von Myra. Im Oberblatt des Altars ist die Trinität dargestellt. Das Antependium mit der Darstellung Mariä Verkündigung und Mariä Heimsuchung trägt die Inschrift der Stifter: «Herr Johann Joseph Amgarten des Rahts. Herr Capellenvodt Jacob Amgarten, 1716».[1]

Das Dorfbild von Obsee ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[2]

Wirtschaft und Tourismus

Direkt am See liegt ein Campingplatz und am Ortsrand von Obsee befindet sich die Talstation der Luftseilbahn Lungern-Turren-Bahn.

In dem kleinen Gewerbegebiet südlich von Obsee sind einige Spezialunternehmen angesiedelt, wie etwa die Gasser Felstechnik und Unternehmen zur Folienbearbeitung und Dachfensterproduktion. In dem anschliessenden Fels befindet sich Brünig Indoor, eine unterirdische Schiessanlage sowie ein Restaurant.[3]

Verkehrsanbindung

Der Ortsteil grenzt an die Brünigstrasse (Hauptstrasse 4). Im Hauptort Lungern ist eine Haltestelle der Zentralbahn. Der Jakobsweg von Stans über Flüeli-Ranft verläuft durch Obsee und über den Brünigpass weiter nach Interlaken.[4]

Trivia

Von den Einheimischen wird Obsee auch als Uberseews bezeichnet.[5]

Literatur

  • Frank Bürgi, Sylke Kaske-Bürgi: Lungern Obsee. Ein Weiler im ortsbaulichen Wandel. Verlag an der Reuss, Luzern 2024, ISBN 978-3-905861-13-6.

Einzelnachweise

  1. Die Kapellen von Lungern (Memento des Originals vom 23. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lungern.ch, Informationsseite auf dem Webangebot der Gemeinde Lungern, abgerufen am 7. Dezember 2012
  2. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento des Originals vom 13. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bak.admin.ch, Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 5. Dezember 2012
  3. Website der unterirdische Schiessanlage Brünig Indoor
  4. Wegabschnitt von Kaiserstuhl auf den Brünigpass Informationsseite auf Jakobsweg.ch, abgerufen am 7. Dezember 2012
  5. Frank Bürgi, Sylke Kaske-Bürgi: Lungern Obsee. Ein Weiler im ortsbaulichen Wandel. Verlag an der Reuss, Luzern 2024, ISBN 978-3-905861-13-6, S. 11.

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