Oblast Samara

Die Oblast Samara (russisch Самарская область/Transkription Samarskaja oblast) ist eine Oblast in Russland.

Subjekt der Russischen Föderation
Oblast Samara
Самарская область
Flagge Wappen
Flagge
Flagge
Wappen
Wappen
Föderationskreis Wolga
Fläche 53.565 km²[1]
Bevölkerung 3.215.532 Einwohner
(Stand: 14. Oktober 2010)[2]
Bevölkerungsdichte 60 Einw./km²
Verwaltungszentrum Samara
Offizielle Sprache Russisch
Ethnische
Zusammensetzung
Russen (85,6 %)
Tataren (4,1 %)
Tschuwaschen (2,7 %)
Mordwinen (2,1 %)
Ukrainer (1,4 %)
Armenier (0,7 %)
Kasachen (0,49 %)
Aserbaidschaner (0,44 %)
Usbeken (0,35 %)
Belarussen (0,29 %)
(Stand: 2010)[3]
Gouverneur Nikolai Merkuschkin
Gegründet 5. Dezember 1936
Zeitzone UTC+4
Telefonvorwahlen (+7) 846xx, 848xx
Postleitzahlen 443000–446999
Kfz-Kennzeichen 63, 163
OKATO 36
ISO 3166-2 RU-SAM
Website www.adm.samara.ru
Lage in Russland
Lage in Russland

Geografie

Kuibyschewer Stausee und Schiguli-Berge

Die Oblast liegt im Osten der Osteuropäischen Ebene beiderseits der Wolga, die durch den Kuibyschewer Stausee seeartig erweitert ist. Im Norden grenzt sie an die Republik Tatarstan, im Osten an die Oblast Orenburg, im Süden an Kasachstan und die Oblast Saratow und im Westen an die Oblast Uljanowsk.

Geschichte

Die Geschichte der russischen Oblast begann 1586 mit der Gründung der Festung Samara, die sich bald zu einer blühenden Handels- und Wirtschaftsstadt entwickelte. Ab 1708 gehörte das Gebiet zum neugegründeten Gouvernement Kasan. Doch bereits 1717 wechselte es zum neuen Gouvernement Astrachan. Im Jahre 1851 wurde die Region zu einem eigenständigen Gouvernement, dem Gouvernement Samara. 1918 wurde ein Teil des Gebiets abgetrennt. Daraus wurde die Wolgadeutsche Republik. Die Oblast wurde 1936 unter dem Namen „Oblast Kuibyschew“ gebildet und 1990 in „Oblast Samara“ umbenannt.

Bevölkerung

Bei den letzten Volkszählungen in den Jahren 2002 und 2010 gab es eine Bevölkerungszahl von 3.239.737 respektive 3.215.532 Bewohnern. Somit sank die Einwohnerzahl in diesen acht Jahren um 24.209 Personen (−0,75 %). In Städten wohnten 2010 2.579.589 Menschen. Dies entspricht 80,22 % der Bevölkerung (in Russland 73 %). Bis zum 1. Januar 2014 sank die Einwohnerschaft weiter auf 3.211.187 Menschen. Die Verteilung der verschiedenen Volksgruppen sah folgendermaßen aus:

Landschaft im Nordosten der Oblast Samara (Nowyje Sosny)
Bevölkerung der Oblast nach Volksgruppen
NationalitätVZ 1989ProzentVZ 2002ProzentVZ 2010Prozent
Russen2.720.17183,372.708.54983,602.645.12482,26
Tataren115.2803,53127.9313,95126.1243,92
Tschuwaschen117.9143,61101.3583,1384.1052,62
Mordwinen116.4753,5786.0002,6565.4472,04
Ukrainer81.7202,5060.7271,8742.1691,31
Armenier4.1620,1321.5660,6722.9810,71
Kasachen14.2330,4414.9180,4615.6020,49
Aserbaidschaner6.3200,1915.0460,4614.0930,44
Usbeken3.8310,125.4380,1711.2420,35
Belarussen19.9140,6114.0820,439.2310,29
Baschkiren7.4950,237.8850,247.2900,23
Deutsche10.5810,329.5690,306.7800,21
Juden13.5720,426.3840,204.4180,14
Einwohner3.262.906100,003.239.737100,003.215.532100,00

Anmerkung: die Anteile beziehen sich auf Gesamtzahl der Einwohner. Also mitsamt dem Personenkreis, der keine Angaben zu seiner ethnischen Zugehörigkeit gemacht hat (2002 22.489 resp. 2010 123.691 Personen)

Die Bevölkerung des Gebiets besteht klar mehrheitlich aus Russen. Die Tataren, Tschuwaschen, Mordwinen und Ukrainer sind die bedeutendsten ethnischen Minderheiten in der Oblast Samara. Die Zahl der Tschuwaschen – wie auch die Anzahl der Mordwinen, Ukrainer, Belarussen, Russlanddeutschen und Juden – sinkt allerdings stark. Aus dem Transkaukasus und Zentralasien dagegen sind seit dem Ende der Sowjetunion Zehntausende Menschen zugewandert. Nebst den oben aufgeführten Nationalitäten auch viele Tadschiken (1989: 1598; 2010: 7195 Personen), Georgier (1989: 1973; 2010: 2648), Kirgisen (1989: 561; 2010: 2105), Lesgier (1989: 674; 2010: 1190) und Jesiden (1989: keine; 2010: 849).

Wirtschaft

Die Oblast Samara ist eine der stärksten Industrieregionen Russlands. So bietet die Region eine breitgefächerte und gut entwickelte Industrie. Erdölfunde haben zum Reichtum der Region beigetragen. Ölraffinierung, chemische Industrie sowie die Flugzeug- und Autoproduktion (AvtoVAZ) zählen zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen, bedeuten aber auch Gefahr für die Umwelt. Die Energieproduktion wird durch den Kuibyschewer Stausee gesichert. In der Oblast Samara sind 200.000 Beschäftigte in der Automobilbranche tätig, und 80 Prozent aller russischen Kraftfahrzeuge werden hier produziert.

Der Durchschnittsverdienst eines Bewohners in der Oblast Samara betrug im Jahr 2011 rund 18.650 Rubel monatlich, was etwa 465 Euro entspricht.[4] Damit liegt die Oblast Samara auf ganz Russland bezogen eher im unteren Mittelfeld.

Die Arbeitslosenquote lag im Oktober 2012 bei 0,56 Prozent.

Verkehr

Verkehrstechnisch wird die Oblast erschlossen durch die Wolga. Es bestehen Verkehrsverbindungen auf Schiene und Straße in viele russische Regionen, westwärts nach Moskau sowie südwärts und ostwärts nach Sibirien.

Verwaltungsgliederung und größte Städte

Die Oblast Samara gliedert sich in 27 Rajons und 10 Stadtkreise. Verwaltungszentrum der Oblast ist die Millionenstadt Samara. Die weiteren drei Großstädte der Oblast sind Togliatti und die mit großem Abstand folgenden Sysran und Nowokuibyschewsk. Insgesamt gibt es in der Oblast 11 Städte und 14 Siedlungen städtischen Typs.

Die Lutheranische Kirche St. Georg in Samara
Größte Städte
Name Russisch Einwohner
(14. Oktober 2010)[2]
SamaraСамара1.164.685
TogliattiТольятти719.632
SysranСызрань178.750
NowokuibyschewskНовокуйбышевск108.438
TschapajewskЧапаевск72.692
SchiguljowskЖигулёвск55.565

Verweise

Commons: Oblast Samara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Oblast Samara – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Administrativno-territorialʹnoe delenie po subʺektam Rossijskoj Federacii na 1 janvarja 2010 goda (Administrativ-territoriale Einteilung nach Subjekten der Russischen Föderation zum 1. Januar 2010). (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  3. Nacional'nyj sostav naselenija po sub"ektam Rossijskoj Federacii. (XLS) In: Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Rosstat, abgerufen am 30. Juni 2016 (russisch, Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung nach Föderationssubjekten, Ergebnisse der Volkszählung 2010).
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.samarastat.ru
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