Oblast Orenburg

Die Oblast Orenburg (russisch Оренбургская область/ Orenburgskaja oblast) ist eine Oblast im südlichen Russland. Die Region wird jedoch sowohl nördlich als auch südlich von Republiken anderer Völker eingerahmt und stellt einen Teil eines „russischen Siedlungsgürtels“ auf dem Weg nach Asien dar.

Subjekt der Russischen Föderation
Oblast Orenburg
Оренбургская область
Flagge Wappen
Flagge
Flagge
Wappen
Wappen
Föderationskreis Wolga
Fläche 123.702 km²[1]
Bevölkerung 2.033.072 Einwohner
(Stand: 14. Oktober 2010)[2]
Bevölkerungsdichte 16 Einw./km²
Verwaltungszentrum Orenburg
Offizielle Sprache Russisch
Ethnische
Zusammensetzung
Russen (73,9 %)
Tataren (7,6 %)
Kasachen (5,8 %)
Ukrainer (3,5 %)
Baschkiren (2,4 %)
Mordwinen (2,4 %)
(Stand: 2002)
Gouverneur Denis Pasler
Gegründet 7. Dezember 1934
Zeitzone UTC+5
Telefonvorwahlen (+7) 353xx
Postleitzahlen 460000–462999
Kfz-Kennzeichen 56
OKATO 53
ISO 3166-2 RU-ORE
Website www.orb.ru
Lage in Russland
Lage in Russland

Geografie

Im Süden der Oblast Orenburg verläuft eine sehr lange Grenze mit Kasachstan. Sie grenzt im Westen an die Oblast Samara und im Osten an die Oblast Tscheljabinsk. Nördlich und nordöstlich schließlich liegt Baschkortostan, ein kleines gemeinsames Grenzstück verläuft im Norden zur autonomen Republik Tatarstan.

Die Oblast umfasst die südlichen Ausläufer des Uralgebirges, wichtigster Fluss ist der Ural.

Geschichte

Das Gouvernement Orenburg war seit 1744 eine Verwaltungseinheit des Russischen Reiches und gehörte von 1917 bis 1925 innerhalb Sowjetrusslands zur Kasachischen ASSR. Am 14. Mai 1928 wurde das Gouvernement Orenburg aufgelöst. Von 1938 bis 1957 wurde die Oblast Orenburg als Oblast Tschkalow bezeichnet, in Erinnerung an den gleichnamigen sowjetischen Piloten.

Wirtschaft

Wichtigste Wirtschaftszweige der Region sind die Erdöl- und Erdgasförderung sowie die Raffination des Erdöls.

Bevölkerung

Bei den letzten russischen Volkszählungen in den Jahren 2002 und 2010 gab es eine Bevölkerungszahl von 2.179.551 respektive 2.033.072 Bewohnern. Somit sank die Einwohnerzahl in diesen acht Jahren um 146.479 Personen (−6,72 %). In Städten wohnten 2010 1.213.937 Menschen. Dies entspricht 59,71 % der Bevölkerung (in Russland 73 %). Bis zum 1. Januar 2014 sank die Einwohnerschaft weiter auf 2.008.566 Menschen. Die Verteilung der verschiedenen Volksgruppen sah folgendermaßen aus:

Blick auf den Fluss Sakmara
Bevölkerung der Oblast nach Volksgruppen
NationalitätVZ 1989ProzentVZ 2002ProzentVZ 2010Prozent
Russen1.568.44272,261.611.50973,941.519.52574,74
Tataren158.5647,30165.9677,61151.4927,45
Kasachen111.4775,14125.5685,76120.2625,92
Ukrainer102.0174,7076.9213,5349.6102,44
Baschkiren53.3392,4652.6852,4246.6962,30
Mordwinen68.8793,1752.4582,4138.6821,90
Tschuwaschen21.4540,9917.2210,7912.4920,61
Deutsche47.5562,1918.0550,8312.1650,60
Armenier2.0550,0910.5740,4910.5470,52
Aserbaidschaner3.3980,167.8020,367.4210,37
Belarussen10.8030,509.1820,425.5900,27
Einwohner2.170.692100,002.179.551100,002.033.072100,00

Anmerkung: die Anteile beziehen sich auf Gesamtzahl der Einwohner. Also mitsamt dem Personenkreis, der keine Angaben zu seiner ethnischen Zugehörigkeit gemacht hat (2002 2.854 resp. 2010 30.449 Personen)

Die Bevölkerung des Gebiets besteht zu rund 75 % aus Russen. Die Tataren, Kasachen, Ukrainer, Baschkiren, Mordwinen, Tschuwaschen und Russlanddeutschen sind die bedeutendsten ethnischen Minderheiten in der Oblast Orenburg. Die Zahl der Ukrainer, Mordwinen, Tschuwaschen, Russlanddeutschen und Belarussen sinkt allerdings stark. Ausnahmen unter den größten Volksgruppen sind die Tataren, Kasachen und Baschkiren, deren Zahl nur leicht steigt oder sinkt. Aus dem Transkaukasus und Zentralasien sind seit dem Ende der Sowjetunion Zehntausende Menschen zugewandert. Nebst den oben aufgeführten Nationalitäten auch viele Usbeken (1989: 1746; 2010: 4964) und Tadschiken (1989: 411; 2010: 4093 Personen).

Darüber hinaus lebt noch eine kleine Minderheit an Russlanddeutschen in der Oblast. Sie besiedeln (oder besiedelten vor ihrer Auswanderung nach Deutschland) vor allem das Grenzgebiet zu Kasachstan rund um Sol-Ilezk sowie die Rajons Krasnogwardeiski (Kolonie Neu Samara), Alexandrowka und Nowosergijewka im nordwestlichen Teil der Oblast.

Religion

Katholische Pfarreien bestehen in Buguruslan, Orenburg und Orsk. Sie gehören zum Bistum St. Clemens in Saratow.

Verwaltungsgliederung und Städte

Die Oblast Orenburg gliedert sich in 35 Rajons und neun Stadtkreise. Einen der Stadtkreise bildet die „geschlossene Stadt“ (SATO; mit dem Status einer Siedlung städtischen Typs) Komarowski. Insgesamt gibt es in der Oblast zwölf Städte, darunter neben dem Verwaltungszentrum Orenburg, als weitere Großstadt Orsk, sowie Nowotroizk, Busuluk und Buguruslan. Die einzige Großstadt in der Oblast neben Orenburg selbst ist die Bergbaustadt Orsk im äußersten Osten der Oblast. Andere Städte sind Nowotroizk, Busuluk und Sol-Ilezk.

Das Staatliche Schauspielhaus in Orenburg

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Städte und städtische Siedlungen
Stadt/Städt. Siedlung* Russisch Stadtkreis/Rajon Einwohner
(14. Oktober 2010)[2]
Wappen Lage
AbdulinoАбдулиноAbdulino20.173 53° 41′ N, 53° 39′ O
BuguruslanБугурусланStadtkreis49.74153° 37′ N, 52° 25′ O
BusulukБузулукStadtkreis82.90452° 46′ N, 52° 16′ O
GaiГайStadtkreis38.30151° 28′ N, 58° 27′ O
JasnyЯсныйJasny17.363 51° 2′ N, 59° 52′ O
Komarowski*КомаровскийStadtkreis (SATO)8.06451° 2′ N, 59° 52′ O
KuwandykКувандыкKuwandyk26.16951° 29′ N, 57° 21′ O
MednogorskМедногорскStadtkreis27.29251° 24′ N, 57° 35′ O
NowotroizkНовотроицкStadtkreis98.17351° 12′ N, 58° 18′ O
OrenburgОренбургStadtkreis548.33151° 46′ N, 55° 6′ O
OrskОрскStadtkreis239.80051° 12′ N, 58° 34′ O
Sol-IlezkСоль-ИлецкSol-Ilezk28.377 51° 10′ N, 54° 59′ O
SorotschinskСорочинскStadtkreis29.24952° 26′ N, 53° 9′ O
Commons: Oblast Orenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Oblast Orenburg – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Administrativno-territorialʹnoe delenie po subʺektam Rossijskoj Federacii na 1 janvarja 2010 goda (Administrativ-territoriale Einteilung nach Subjekten der Russischen Föderation zum 1. Januar 2010). (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.