Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim

Die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim (krimtatarisch Qırım Muhtar Sotsialist Sovet Cumhuriyeti, offiziell Qrьm Avtonomjalь Sovet Sotsialist Respuвlikasь; russisch Крымская Автономная Социалистическая Советская Республика Krymskaja Awtonomnaja Sozialistitscheskaja Sowetskaja Respublika) wurde am 18. Oktober 1921 als Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik innerhalb der Halbinsel Krim kreiert und bestand bis 1945 und noch einmal von 1991 bis 1992 innerhalb der Ukrainischen SSR.

Flagge der ASSR Krim
Gebiet der ASSR Krim innerhalb der Ukraine (1991)

Geschichte

Die ASSR der Krim ging aus dem Gouvernement Taurien hervor, das am 18. Oktober 1921 aufgelöst wurde.[1]

Zuvor hatte auf der Krim und in einem nördlich angrenzenden Gebiet bereits die unabhängige Volksrepublik Krim bestanden, ein kurzlebiger säkular-muslimischer Staat, der seine Unabhängigkeit nur von Dezember 1917 bis Januar 1918 wahren konnte, bevor er durch Sowjetrussland zerschlagen wurde.

Die Hauptstadt war Simferopol. Amtliche Sprachen waren Krimtatarisch und Russisch. Am 5. Dezember 1936 wurde die Republik durch den VIII. Extraordinären Kongress der Sowjets der UdSSR in die Autonome Sowjetsozialistische Republik Krim umbenannt.[2] Ein signifikanter Teil der Bevölkerung waren Krimtataren, die während des Zweiten Weltkrieges ihres Eigentums beraubt und deren Bürgerrechte entzogen wurden. Im Jahre 1944 schließlich wurden sie auf Anordnung des sowjetischen Diktators Stalin nach Zentralasien zwangsdeportiert.[3] Ihre verfassungsmäßigen Rechte wurden erst im Jahre 1967 wiederhergestellt. Viele von ihnen konnten bis zu den letzten Tagen der Sowjetunion nicht mehr heimkehren.

Am 30. Juni 1945 wurde die autonome Republik durch das Dekret sowohl des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR als auch des Obersten Sowjets der RSFSR – veröffentlicht am 26. Mai 1946 – aufgelöst und in die Oblast Krim der RSFSR umgewandelt. Am 29. Oktober 1948 wurde die Stadt Sewastopol aus der Oblast ausgegliedert und zur republikunmittelbaren Stadt erhoben.[4] Die Oblast wurde im Jahre 1954 in die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik eingegliedert.[5]

Einem am 20. Januar 1991 abgehaltenen Referendum folgend, wurde die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Krim am 12. Februar 1991 durch den Obersten Sowjet der Ukrainischen SSR wieder errichtet und nach dem im selben Jahr stattfindenden Referendum über die Unabhängigkeit der Ukraine Teil der unabhängigen Ukraine.[6]

Einzelnachweise

  1. Herwig Kraus: Die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten. K. G. Saur Verlag, 2007, ISBN 978-3-598-11773-2, S. 485, doi:10.1515/9783110954050.
  2. Handbuch und Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion
  3. Orest Subtelny: Ukraine: A History. University of Toronto Press, 2000, ISBN 0-8020-8390-0, S. 483.
  4. Herwig Kraus: Die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten. K. G. Saur Verlag, 2007, ISBN 978-3-598-11773-2, S. 531, doi:10.1515/9783110954050.
  5. The Transfer of Crimea to Ukraine. International Committee for Crimea, Juli 2005, abgerufen am 25. März 2007.
  6. INDEPENDENCE (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.