Obersdorf (Hochstadt am Main)

Obersdorf ist ein Ortsteil der oberfränkischen Gemeinde Hochstadt am Main im Landkreis Lichtenfels.

Obersdorf
Koordinaten: 50° 8′ N, 11° 9′ O
Höhe: 293 m ü. NHN
Einwohner: 169 (2014)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 96272
Vorwahl: 09574
Bauernhaus
Bauernhaus

Geografie

Das Straßendorf liegt etwa sieben Kilometer südöstlich von Lichtenfels in einer Talniederung eines Hügellandes, die vom Scheidsbach, einem linken Mainzufluss, durchflossen wird. Durch Obersdorf führt eine Gemeindeverbindungsstraße von Trieb zur Kreisstraße LIF 4 nach Roth.

Geschichte

Der erste urkundliche Erwähnung war 1268, als der Bamberger Bischof Berthold dem Kloster Langheim Güter zu „Dobrenstorff“ übereignete, die Konrad von Hallstadt dem Bischof geschenkt hatte. Für das Jahr 1403 wurden Einnahmen des Bamberger Bischofs zu „Oberstorff“ dokumentiert.[2]

Im Jahr 1801 gehörten dem Lichtenfelser Amt des Bamberger Hochstifts die Zent- und Territorialherrschaft. Obersdorf war nach Isling eingepfarrt. Die Lehens-, Vogtei-, Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie teils den Zehnten besaß das Kloster Langheim, die Steuer gehörte dem Amt Weismain. Das Dorf bestand aus elf mit Städeln versehenen Häusern, einer mit einem Haus bebauten Selde und einem unbebauten Grundstück.[2]

1818 gehörte Obersdorf zum Obermainkreis. 1862 folgte die Eingliederung des Dorfes in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Lichtenfels. 1871 zählte der Ort 139 Einwohner, die alle katholisch waren, und 61 Gebäude. Das Dorf gehörte zur sechs Kilometer entfernten katholischen Pfarrei in Isling, wo sich auch die katholische Schule befand.[3] Im Jahr 1900 umfasste die Landgemeinde Obersdorf einschließlich ihrer drei Gemeindeteile, der Weiler Anger, Reuth und Thelitz eine Fläche von 678,88 Hektar, 355 Einwohner, von denen 352 katholisch und 3 protestantisch waren, sowie 59 Wohngebäude. 150 Personen lebten in Obersdorf in 23 Wohngebäuden. Inzwischen gab es eine eigene Schule.[4] 1925 lebten in dem Ort 132 Personen in 23 Wohngebäuden.[5] Am 30. Dezember 1925 wurde die Gemeinde Obersdorf mit ihren Gemeindeteilen von der Pfarrei Isling ausgepfarrt und der Pfarrei Hochstadt angeschlossen. 1950 hatte das Dorf 170 Einwohner und 27 Wohngebäude. Es gehörte zum Sprengel der evangelischen Pfarrei Michelau.[6] Im Jahr 1970 zählte Obersdorf 177 Einwohner[7] und 1987 190 Einwohner sowie 47 Wohngebäude mit 59 Wohnungen.[8]

Am 1. Mai 1978 wurden Obersdorf und seine Gemeindeteile im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Hochstadt eingegliedert.[9]

Sehenswürdigkeiten

Herz-Jesu-Kapelle

Die Gaststätte Dunkelhütte wurde 1912 als Trinklokal gegründet.

In der Bayerischen Denkmalliste ist für Obersdorf ein zweigeschossiges Satteldachhaus mit Fachwerk, aus dem 17. oder 18. Jahrhundert, als Baudenkmal aufgeführt, siehe Denkmalliste der Gemeinde.

Commons: Obersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. VGN GmbH (Hrsg.): Nahverkehrsplan, Vorbereitung der Angebotsanalyse, Tischvorlage. 2. September 2015, S. 11 (Tischvorlage (Memento vom 22. Oktober 2016 im Internet Archive)).
  2. Dieter George: Lichtenfels; Der Altkreis. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 6: Lichtenfels. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2008, ISBN 978 3 7696 6862 9. S. 107 f.
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1078, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1109 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 960 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 164 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 317 (Digitalisat).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 696.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.