Oberscheckenbach

Oberscheckenbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ohrenbach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2]

Oberscheckenbach
Gemeinde Ohrenbach
Koordinaten: 49° 28′ N, 10° 12′ O
Höhe: 421 m ü. NHN
Einwohner: 136 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91620
Vorwahl: 09865

Geografie

Das Kirchdorf liegt auf freier Flur, etwa einen Kilometer südwestlich des namengebenden Hauptorts der Gemeinde am Gickelhäuser Bach (am Oberlauf Scheckenbach genannt), ein rechter Tauber-Zufluss, der südwestlich entwässert. Die Staatsstraße 2419 führt nach Reichardsroth (2,8 km nördlich) bzw. an Gumpelshofen vorbei nach Reichelshofen (2,7 km südlich). Die Kreisstraße AN 32 führt nach Gickelhausen (2 km westlich) bzw. nach Ohrenbach (0,9 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Adelshofen zur AN 8 (3,3 km südwestlich).[3] Durch Oberscheckenbach führt der 16 km lange Glaubensweg, an dem christliche Symbolsteine aus fränkischem Muschelkalk aufgestellt sind.

Geschichte

Ursprünglich hieß der Ort „Scheckenbach“. Um eine Verwechslung mit „Scheckenbach an der Tauber“ (=Tauberscheckenbach) zu vermeiden, wurde er später auch als „Scheckenbach auf der Ebene“ oder als „Oberscheckenbach“ bezeichnet. Vermutlich wurde er schon vor dem 8. Jahrhundert gegründet. Als die Herren von der Roten Burg im 8. Jahrhundert für die Neubekehrten eine Kapelle stifteten, gab es den Ort bereits.

1306 verkaufte Albert von Hohenloch seine Güter an das Kloster Heilsbronn.[4]

Die Kapelle wich im Spätmittelalter einer Chorturmanlage, der St. Kilianskirche, die eine Filiale von St. Johannis (Ohrenbach) war. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche schwer beschädigt. 1667 mussten Turm und Langhaus zum großen Teil abgetragen und neu errichtet werden, der Turm wurde dabei um ein Stockwerk niedriger gehalten. 1891 wurde ein Friedhof um die Kirche angelegt.

Unter Führung des französischen Generals Ezéchiel de Mélac haben im November 1688 französische Mordbrenner 12 Häuser angezündet und einen Schaden von mindestens 4285 Gulden angerichtet.[5]

Mit dem Gemeindeedikt Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Oberscheckenbach dem Steuerdistrikt Ohrenbach zugewiesen. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Oberscheckenbach. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Rothenburg zugeordnet.[6] Gumpelshofen wurde erst später, jedoch vor 1840 von Ohrenbach nach Oberscheckenbach umgemeindet.[7] Die Gemeinde Oberscheckenbach hatte 1961 eine Gebietsfläche von 5,548 km².[8] Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde diese am 1. Januar 1972 nach Ohrenbach eingemeindet.[9]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 4: Ehemaliges Wohnstallhaus
  • Haus Nr. 13: Ehemaliges Wohnstallhaus
  • Haus Nr. 20: Evang.-luth. Filialkirche St. Kilian

Bodendenkmäler

In der Gemarkung Oberscheckenbach gibt es 15 Bodendenkmäler.

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Oberscheckenbach

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 129192202195184166196195227214204198190202196209200202175349333308200216
Häuser[10] 183335353837393837
Quelle [11][7][12][12][13][14][15][16][17][18][19][12][20][12][21][12][22][12][12][12][23][12][8][24]

Ort Oberscheckenbach

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 129112117129145128131225135149136
Häuser[10] 1822232426272632
Quelle [11][7][13][15][18][20][22][23][8][24][1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes der Täufer (Ohrenbach) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Johannis (Rothenburg ob der Tauber) gepfarrt.[8]

Bildung

  • Grundschule mit ca. 130 Schülern

Veranstaltungen

Im November feiert die Gemeinde Oberscheckenbach Kirchweih. 2014 fand, nach 15 Jahren Pause auch wieder ein Kirchweihumzug mit sechs Wägen statt.

Literatur

Commons: Oberscheckenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 330 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Ohrenbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Juli 2023.
  3. Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 23. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, Sp. 404f.
  5. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 76f.
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 66 (Digitalisat).
  7. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 226 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 816 (Digitalisat).
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 562.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 68 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1073, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 171 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1239, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 68 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 195 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1174–1175 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 196 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1246 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 196 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 12851286 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1113 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 171 (Digitalisat).
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