Oberschütze
Der Oberschütze (kurz: OSchtz auch OS) war in deutschsprachigen Streitkräften eine Rangbezeichnung für einen Mannschaftsdienstgrad. Erstmals verwendet wurde sie in der Bayerischen Armee im 19. Jahrhundert.
Anwendung
Der Rang wurde ab ca. 1920 allgemein in der Reichswehr eingeführt und auch in der Wehrmacht bis 1945 verwendet. Ausgenommen ist lediglich der Zeitraum von 1934 bis 1936, in der keine Beförderungen zum Oberschützen verfügt wurden. Der Rang wurde auch in der Waffen-SS von 1940 bis 1945 unter der Bezeichnung SS-Oberschütze verwendet. In der Reichsmarine bzw. Kriegsmarine hingegen gab es kein Äquivalent zu diesem Rang.
Nach 1945 wurde der Rang weder in der Bundeswehr noch in der Nationalen Volksarmee verwendet.
Ranggefüge und Abzeichen
Der Oberschütze war im übertragenen Sinne ein „Obersoldat“, der in englischsprachigen Streitkräften vermutlich in etwa zwischen dem Private (Dienstgrad) (bzw. Private E2 in den US-amerikanischen oder Private Basic in den kanadischen Streitkräften) und dem Private First Class anzusiedeln wäre. Entsprechend der betreffenden Teilstreitkraft, Waffengattung, Spezialtruppe oder Verwendung war das Äquivalent zum Oberschützen:
- Oberkanonier
- Obergrenadier (ab 1942)
- Oberpionier
- Oberfahrer
- Oberfunker
- SS-Oberschütze etc.
- nicht aber Oberjäger (dieser stand im Rang des Unteroffiziers)
Eine Beförderung zum Oberschützen war nach Dienstzeiten von sechs Monaten bis zu einem Jahr möglich. Soldaten, die für eine Beförderung zum Gefreiten vorgesehen waren, übersprangen den Rang Oberschützen regelmäßig.
- Rangabzeichen bis 1945
Kragenspiegel | Schulterklappen | Ärmelabzeichen (linker Oberarm) | Waffenfarbe | Rangbezeichnung | Äquivalent |
Weiß | Oberschütze | Siehe Aufzählung oben |
Dienstgrad | ||
niedriger: Schütze |
Oberschütze |
höher: Gefreiter |