Weitersfeld

Weitersfeld ist eine Marktgemeinde mit 1520 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Horn in Niederösterreich.

Marktgemeinde
Weitersfeld
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Weitersfeld
Weitersfeld (Österreich)
Weitersfeld (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Horn
Kfz-Kennzeichen: HO
Fläche: 87,18 km²
Koordinaten: 48° 47′ N, 15° 49′ O
Höhe: 441 m ü. A.
Einwohner: 1.520 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 17 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2084
Vorwahl: 02948
Gemeindekennziffer: 3 11 29
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Weitersfeld 113
2084 Weitersfeld
Website: www.weitersfeld.at
Politik
Bürgermeister: Reinhard Nowak (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Weitersfeld im Bezirk Horn
Lage der Gemeinde Weitersfeld im Bezirk Horn (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Weitersfeld im Bezirk Horn (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Rathaus Weitersfeld
Rathaus Weitersfeld
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Weitersfeld liegt im Waldviertel auf einer Hochfläche am Übergang zum Weinviertel. Die Entwässerung erfolgt über den Prutzendorfer Bach und die Fugnitz. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt im Nordosten und ist 390 Meter über dem Meeresniveau. Die höchsten Erhebungen sind Feuerberg (486 m) im Südosten und Kühberg (481 m) und Hartberg (486 m) im Norden.

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 87,18 Quadratkilometer. Davon sind 69 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 25 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Fronsburg (111)
  • Heinrichsdorf (66)
  • Nonnersdorf (39) samt Maria im Gebirge
  • Oberfladnitz (64)
  • Oberhöflein (127)
  • Obermixnitz (103)
  • Prutzendorf (45)
  • Rassingdorf (55)
  • Sallapulka (63)
  • Starrein (129)
  • Untermixnitz (76)
  • Weitersfeld (642)

In Weitersfeld finden mehrere Postleitzahlen Verwendung. Oberfladnitz hat die Postleitzahl 2081, Oberhöflein die Postleitzahl 2091, Heinrichsdorf die Postleitzahl 3742, Sallapulka und Nonnersdorf die Postleitzahl 3752. In Starrein finden die Postleitzahlen 2084 und 2091 Verwendung. Der Hauptort Weitersfeld und die anderen Orte haben die Postleitzahl 2084.

Die Marktgemeinde Weitersfeld ist Mitglied der Kleinregion Taffa-Thaya-Wild.

Nachbargemeinden

Langau Hardegg
Geras Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Retz
Sigmundsherberg Schrattenthal

Geschichte

Bodenfunde zeigen, dass das Gebiet bereits in der Jungsteinzeit besiedelt war. Rodungen erfolgten im 11. Jahrhundert von bayrischen Einwanderern. Der Ortsname hat entweder slawische Wurzeln und kommt vom Personennamen Vids oder stammt vom germanischen Wort Vitorad (Feld, Boden Acker). Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1135 als Markgraf Leopold III. auf die Zehente mehrere Pfarren, darunter auch Wiederuelt (Weitersfeld), verzichtete. Die Gründung der Pfarre erfolgte wahrscheinlich schon in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Das Marktrecht erlangte Weitersfeld im Jahr 1497, den Wappenbrief stellte Maximilian I. aus.[3]

In der Grafschaft Hardegg, zu der Weitersfeld gehörte, breiten sich ab den 1560er-Jahren die Lehren Martin Luthers aus und spätestens 1577 gab es einen Prädikanten in der Pfarre und auch die Grundherren der Umgebung wurden verbreitet Lutheraner. Ein Großbrand 1612 zerstörte ein Viertel des Marktes, 34 Häuser brannten nieder. 1628 wurde die Grundherrschaft im Zuge der Gegenreformation verpflichtet, einen katholischen Priester aufzunehmen. 1652/53 zwang eine Religionskommission der Regierung die Bewohner Niederösterreichs, entweder zum katholischen Glauben zu konvertieren oder auszuwandern. Durch den Dreißigjährigen Krieg und die Emigration protestantischer Bauern war die Region im 17. Jahrhundert verarmt. Nachdem Leopold I. 1670 anordnete, dass alle Juden Niederösterreich verlassen müssten, zogen die meisten jüdischen Familien aus Weitersfeld über die Grenze ins mährische Šafov. Damit verbunden war eine weitere Schwächung des Handels im Markt.[4]

Die Fronsburg wurde auf einer Terrasse nördlich von Weitersfeld, oberhalb der Fugnitz, errichtet. Ein Hadmar von Freundesperch (Fronsburg) wird bereits 1230 urkundlich genannt. Der Name bedeutet „Burg der Freunde“. Im 18. Jahrhundert wurde die Burg, die zwei Höfe umschließt, zu einem Renaissanceschloss umgebaut. Im Jahr 1739 kaufte Graf Sigmund Friedrich Khevenhüller die Anlage, 1972 kam das Schloss durch Heirat in den Besitz der Familie Bongart, die es noch heute bewohnt.[5]

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kellergasse Trautmannsdorfer Straße in Starrein
Kellergasse Oberhöfleiner Straße in Weitersfeld
Kellergasse Fronsburger Straße in Weitersfeld

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 181 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 92 Haupterwerbsbauern. Im Produktionssektor arbeiteten 49 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft und 35 im Bereich Herstellung von Waren. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (80), und soziale und öffentliche Dienste (64 Mitarbeiter).[6][7][8]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 181 217 148 194
Produktion 15 15 84 144
Dienstleistung 79 44 209 199

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Verkehr

Öffentliche Einrichtungen

In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten.[9] eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[10]

Politik

Gemeinderat

Der hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister

  • 2003–2015 Werner Neubert (ÖVP)[17]
  • seit 2015 Reinhard Novak (ÖVP)[18]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde
Commons: Weitersfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Weitersfeld, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. November 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Gedächtnis des Landes – Orte: Weitersfeld. Museum Niederösterreich, abgerufen am 17. November 2021.
  4. Alfred Damm: Armut in der Grafschaft Hardegg im 17./18. Jahrhundert – das Spital in Weitersfeld als Beispiel für herrschaftliche Armenversorgung. In: Ernst Bruckmüller (Hrsg.): Armut und Reichtum in der Geschichte Österreich. Böhlau, Wien/Köln/Weimar, ISBN 978-3-205-78304-6, S. 63, 66, 83f.
  5. Fronsburg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Weitersfeld, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. November 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Weitersfeld, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. November 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Weitersfeld, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. November 2021.
  9. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 10. Oktober 2020.
  10. Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 10. September 2020
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Weitersfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 11. August 2019.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Weitersfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 11. August 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Weitersfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 11. August 2019.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Weitersfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 11. August 2019.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Weitersfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 11. August 2019.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Weitersfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 1. März 2020.
  17. Weitersfeld: Ehrungen für Bgm. Werner Neubert bei seinem Abschied! (Memento des Originals vom 3. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/horn.vpnoe.at Volkspartei Niederösterreich, Goldenes Ehrenzeichen, ohne Datum, ohne Autor, abgerufen am 2. Februar 2017
  18. Bürgermeister. Gemeinde Weitersfeld, abgerufen am 17. November 2021.
  19. Hof- und Staatshandbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie 1918, Seite 519.
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