Obermainbach

Obermainbach (fränkisch: Ohwamahmba[2]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Schwabach (Mittelfranken, Bayern).[3]

Obermainbach
Kreisfreie Stadt Schwabach
Koordinaten: 49° 18′ N, 11° 1′ O
Höhe: 349 m ü. NHN
Einwohner: 152 (31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 91126
Vorwahl: 09122

Geographische Lage

Unmittelbar südlich des Dorfes fließt der Mainbach, der ein linker Zufluss der Rednitz ist. Im Norden erhebt sich der Weinberg im Waldgebiet Maisenlach, 1 km südwestlich erhebt sich der Erlberg (401 m ü. NHN). Die Staatsstraße 2224 führt über Uigenau nach Schwabach zur Bundesstraße 466 (2,5 km nördlich) bzw. nach Ottersdorf (1,3 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Haag zur B 466 (2,7 km westlich).[4]

Geschichte

1313 wurde der Ort als „Meydbach“ erstmals urkundlich erwähnt, 1530 als „Obern Maipach“. Die Bedeutung des ursprünglichen Gewässernamens ist unklar.[5] Ursprünglich bestand der Ort aus vier Höfen.[6] 1623 unterstanden die meisten Anwesen Nürnberger Patriziern (von Imhoff, von Förster u. a.), der Rest der Familie Linck aus Schwabach.[7] 1732 gab es im Ort laut den Vetter’schen Oberamtsbeschreibungen acht Anwesen: ein Anwesen unterstand dem Kastenamt Schwabach, zwei Anwesen dem Reichen Almosen der Reichsstadt Nürnberg und fünf Anwesen Nürnberger Eigenherren (von Imhoff: zwei, von Förster: drei).[6]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Obermainbach neun Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Schwabach. Grundherren waren das Kastenamt Schwabach (1 Gütlein), die Reichsstadt Nürnberg (Amt St. Katharina: 1 Halbhof; Landesalmosenamt: 1 Ganzhof, 1 Halbhof) und Nürnberger Eigenherren (von Imhoff: 2 Halbhöfe; von Örtel: 1 Ganzhof, 1 Halbhof, 1 Köblergut).[8] 1802 gab es im Ort acht Anwesen, wovon einer dem Kammeramt Schwabach unterstand und sieben nürnbergisch waren.[9]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Obermainbach dem Steuerdistrikt Rednitzhembach und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Ottersdorf zugeordnet. Am 1. Januar 1972 wurde Ottersdorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Schwabach eingegliedert.[10]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002017002020
Einwohner 848783931098786121115131146152152
Häuser[11] 1414192019212238
Quelle [12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][22][23][1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Willibald (Büchenbach) gepfarrt.[8] Die Katholiken sind nach St. Sebald (Schwabach) gepfarrt.[20][24]

Literatur

Fußnoten

  1. Stadt Schwabach – Statistisches Jahrbuch 2021. (PDF; 13,7 MB) S. 15, abgerufen am 20. September 2023.
  2. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 45. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „ōwamāmbɒ“.
  3. Gemeinde Schwabach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 45 f.
  6. F. Eigler: Schwabach, S. 251.
  7. W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 400.
  8. F. Eigler: Schwabach, S. 409 f.
  9. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 197.
  10. F. Eigler: Schwabach, S. 478.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 67 (Digitalisat).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 237 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1253, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1188 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1260 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1298 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1126 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 825 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 167 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 324 (Digitalisat).
  23. Dietersdorf-Schwabach. In: Schwabach.de / Statitisches Jahrbuch 2018. Abgerufen am 6. Februar 2021.
  24. Katholische Pfarrei St. Sebald, Schwabach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 29. Mai 2023.
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