Oberleitungsbus Bukarest

Der Oberleitungsbus Bukarest ist das Oberleitungsbus-System der rumänischen Hauptstadt Bukarest und ist mit 18 Linien das mit Abstand größte des Landes. Das Netz wurde 1949 als – nach Timișoara – zweiter rumänischer Oberleitungsbusbetrieb eröffnet und ergänzt seither die seit 1872 bestehende Straßenbahn Bukarest. Der Oberleitungsbus wird – wie auch die Straßenbahn sowie der städtische Autobusverkehr – vom kommunalen Verkehrsunternehmen Societatea de Transport București, kurz STB., betrieben. Dieses entstand aus der Societatea Comunală a Tramvaielor, București (S.T.B.), die 1950 anlässlich der Einführung des Oberleitungsbusses in Întreprinderea de Transport București (I.T.B.) umbenannt wurde und schließlich 1990 infolge der Revolution von 1989 ihren heutigen Namen erhielt.

Netzplan der STB, die Oberleitungsbuslinien sind grün eingezeichnet

Geschichte

Nachdem es bereits in den 1930er Jahren erste Pläne für einen Oberleitungsbusbetrieb in Bukarest gab, begannen am 1. Oktober 1949 die Bauarbeiten. Bereits am 10. November 1949 begann der Linienbetrieb auf der ersten Strecke, sie verlief von der Piața Victoriei über die Șoseaua Kiseleff bis zum ehemaligen Hipodrom Băneasa. 1957 führte die Umstellung der zentralen Ost-West-Achse im Straßenbahnnetz zur Einführung einer zweiten Obuslinie mit der Nummer 84. In den nächsten beiden Jahrzehnten folgte ein starker Ausbau des Netzes von 36 Kilometern im Jahr 1960, über 147 Kilometer im Jahr 1968 bis auf 179 Kilometer im Jahr 1980. Der Ausbau der 1979 eröffneten Metro Bukarest führte schließlich zu einer starken Netzreduzierung, allein in den Jahren 1986 und 1987 wurde ein Drittel des Streckennetzes wieder stillgelegt. Der in diesem Zusammenhang erfolgte Ersatz der Nord-Süd-Achse durch die Metrolinie M2 führte letztlich auch zur Besonderheit eines betrieblich eigenständigen Teilnetzes im Süden der Stadt. Die nächsten Neubaustrecken gingen dann erst wieder Mitte der 1990er Jahre in Betrieb, mittelfristig besteht außerdem die Absicht, die beiden Teilnetze wieder miteinander zu verbinden.

Linien

61MASTER – Piața Constantin Alexandru RosettiHauptnetz21/22 Haltestellen
62Gara de Nord – Grup Școlar AutoHauptnetz21/23 Haltestellen
66Spitalul Fundeni – Vasile PârvanHauptnetz18/19 Haltestellen
69Valea Argeșului – BaiculuiHauptnetz29/28 Haltestellen
70Bulevardul Basarabia – Vasile PârvanHauptnetz22 Haltestellen
76Piața Unirii – Piața Reșitasüdliches Teilnetz16 Haltestellen
79Bulevardul Basarabia – Gara de NordHauptnetz24 Haltestellen
85Gara de Nord – BaiculuiHauptnetz17/18 Haltestellen
86Arena Națională – DriduHauptnetz34/35 Haltestellen
90Arena Națională – Valea ArgeșuluiHauptnetz31/33 Haltestellen
93Valea Argeșului – Gara de NordHauptnetz19/16 Haltestellen
96Depoul Alexandria – Gara de NordHauptnetz17/16 Haltestellen
97Străulești – Piața Sfinții VoievoziHauptnetz24 Haltestellen

Fahrzeuge

Der mittlerweile ausgemusterte Gelenkwagen 7409 des Baujahrs 1991, hier 2007 auf Linie 97

Dem Oberleitungsbus Bukarest stehen aktuell folgende 302 Fahrzeuge zur Verfügung, darunter ausschließlich Solowagen:

NummernStückHerstellerTypniederflurigLieferung
5100–5199,
5201–5300
200Astra / Ikarus415 Tnein1997–2002
5301–5400100Astra / IrisbusCitelis 12Tja2007–2008
5401–5500 100 Solaris Trollino 12M ja 2024
7459001Rocar / De Simon412 EAnein1999
7460001Rocar / Autodromo / Kiepe812 EAja1998

Depots

Die Wagen sind in insgesamt vier Depots untergebracht:

  • Berceni (südliches Teilnetz)
  • Bucureștii Noi (Hauptnetz, gemeinsame Nutzung mit der Straßenbahn)
  • Bujoreni (Hauptnetz)
  • Vatra Luminoasă (Hauptnetz)

Literatur

  • A. Günther, S. Tarkhov, C. Blank: Straßenbahnatlas Rumänien 2004. Arbeitsgemeinschaft Blickpunkt Straßenbahn e. V., Berlin 2004, ISBN 3-926524-23-5.
Commons: Oberleitungsbusse in Bukarest – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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