Oberlaitsch

Oberlaitsch (oberfränkisch: Lahdsch[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Harsdorf im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[3]

Oberlaitsch
Gemeinde Harsdorf
Koordinaten: 50° 2′ N, 11° 34′ O
Höhe: 477 m ü. NHN
Einwohner: 39 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95499
Vorwahl: 09203

Geographie

Das Dorf liegt auf einen Höhenzug, der zum Obermainischen Hügellandes zählt. Im Nordwesten grenzt der Trebgaster Forst an. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Zettmeisel (1,3 km südöstlich) und nach Lanzendorf (2,7 km nordöstlich). Anliegerwege führen nach Holzlucken (0,4 km südwestlich) und nach Unitz (0,5 km südlich).[4]

Geschichte

Der Ort wurde 1398 als „Lawtsch“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom Laitschwald ab, dem das Wort „loviščě“ (slaw. für Jagdgrund) zugrunde liegt. Der Ort selber wurde aber erst später nach der slawischen Siedlungstätigkeit gegründet.[5]

Oberlaitsch gehörte zur Realgemeinde Harsdorf. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Oberlaitsch aus 6 Anwesen (3 Höfe, 2 Halbhöfe, 1 Tropfhaus). Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Das Stiftskastenamt Himmelkron war Grundherr sämtlicher Anwesen.[6]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Oberlaitsch dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Harsdorf und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen.[7]

Ehemaliges Baudenkmal

  • Haus Nr. 2: Eingeschossiger Wohn- und Stallbau aus Sandstein, mit Schleppdach von 1787 (bezeichnet am Türschlussstein). – Im Hof Speicherhaus, über Sandstein-Kellergeschoss mit hübschem Riegelfachwerk; darüber Taubenschlag; wohl Anfang des 19. Jahrhunderts.[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001809001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 45*55544253425067575439
Häuser[9] 766761010
Quelle [10][7][11][12][13][14][15][16][17][18][1]
* 
inklusive Unterlaitsch

Religion

Oberlaitsch ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Johannes (Trebgast) gepfarrt.[6] Seit den 1950er Jahren ist die Pfarrei St. Martin (Harsdorf) zuständig.[17]

Literatur

Fußnoten

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 313 (Digitalisat).
  2. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „lādsch“.
  3. Gemeinde Harsdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. August 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 90.
  6. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 625.
  7. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 753.
  8. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach, S. 79. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  10. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 725.
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 895, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1067, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1015 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1097 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 948 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 697 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 161 (Digitalisat).
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