Oberkaufungen
Oberkaufungen ist einer der zwei Ortsteile der Gemeinde Kaufungen im Landkreis Kassel in Hessen. Die Gemeindeverwaltung befindet sich im Ort.
Oberkaufungen Gemeinde Kaufungen | |
---|---|
Koordinaten: | 51° 17′ N, 9° 38′ O |
Höhe: | 204 m ü. NHN |
Fläche: | 16,1 km²[1] |
Eingemeindung: | 1. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 34260 |
Vorwahl: | 05605 |
Lage
Oberkaufungen liegt im Tal der Losse am Kaufunger Wald und der Söhre. Im Nordwesten liegt der Steinertsee. Der Ort hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Kassel–Waldkappel (errichtet 1879/80), wo auch die Straßenbahn Kassel hält. Südlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 7. Oberkaufungen liegt an der Deutschen Märchenstraße.
Geschichte
Erstmals urkundlich genannt wurde das Dorf im Jahre 1019 als Overencoufunga (Oberkaufungen). Kaiser Heinrich II. ließ zwischen 1014 und 1024 ein Benediktinerkloster bauen. Es bestand bis 1527. Erhalten ist noch die 1025 erbaute Stiftskirche auf einer Anhöhe. Sie wurde am 13. Juli 1025 geweiht.
In erhaltenen Urkunden wurde der Ort unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1]
- Choufungin (1008) [interpoliert Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, Nr. 4]
- Coufunga (20. August 1011)[2]
- Coufungon (1011) [UA Hersfeld]
- Cofunga (1017) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, Nr. 5]
- Cohfunga (1019) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, Nr. 8]
- Overencoufunga (1019) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, Nr. 9]
- Chuofunga (1019) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, Nr. 11]
- Coupungun (1126) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, Nr. 23]
- Koyfungen (um 1150) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, Nr. 26]
- Coffenge (1225) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, Nr. 38]
- Cufingensis (1268) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, Nr. 51]
- Koufungen (1291) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, Nr. 77]
Oberkaufungen war der Sitz des Amtsgerichtes Oberkaufungen. Der freiwillige Zusammenschluss der Gemeinden Oberkaufungen und Niederkaufungen zur Großgemeinde Kaufungen erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 1. Dezember 1970.[3][4]
Sehenswürdigkeiten
- Kloster Kaufungen
- die Stiftskirche „Zum Heiligen Kreuz“
- das Regionalmuseum „Alte Schule“ mit Mitmach-Haus
- das Ziegeleimuseum
- die SinnesGänge[5]
- das Bergwerkmuseum „Rossgang“
- die Museumsschmiede
- viele Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert
- Schulze-Boeing-Eiche mit einem Brusthöhenumfang von 6,00 m (2016).[6]
Die Schlag- und Ölmühle im Haus Mühlenweg 6 wurde 1574 erbaut und wurde 1890 in eine Mahlmühle umgebaut. Sie wurde bis Mitte der 1980er Jahre betrieben und dann zu einem Wohnhaus umgebaut.
Bildung
In Oberkaufungen besteht eine integrierte Gesamtschule.
Literatur
- Fritz Meyer: Oberkaufungen im Wandel der Zeiten. Oberkaufungen 1962.
Weblinks
- Gemeinde-Webseite
- „Oberkaufungen, Landkreis Kassel“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Oberkaufungen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
- „Oberkaufungen, Landkreis Kassel“. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 23. März 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Fritz Meyer, Oberkaufungen, 1962, S. 10, nach Urkunde DDH. II 236/237 im Archiv Merseburg.
- Zusammenschluss der Gemeinden Oberkaufungen und Niederkaufungen im Landkreis Kassel zur Gemeinde „Kaufungen“ vom 12. November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 48, S. 2253, Punkt 2247 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,6 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 400.
- Sinnesgänge im Ziegeleimuseum
- Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.