Kammlach

Kammlach ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Oberkammlach.

Wappen Deutschlandkarte
Kammlach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kammlach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 3′ N, 10° 25′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Unterallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Erkheim
Höhe: 600 m ü. NHN
Fläche: 26,72 km2
Einwohner: 1867 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87754
Vorwahl: 08261
Kfz-Kennzeichen: MN
Gemeindeschlüssel: 09 7 78 180
Gemeindegliederung: 10 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktstr. 1
87746 Erkheim
Website: www.kammlach.de
Erste Bürgermeisterin: Birgit Steudter-Adl Amini (Wählergemeinschaft)
Lage der Gemeinde Kammlach im Landkreis Unterallgäu
Karte
Karte
Kammlach von Norden
Oberkammlach von Osten

Geografie

Lage

Kammlach liegt circa 25 Kilometer östlich von Memmingen in der Region Donau-Iller in Mittelschwaben.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Oberkammlach und Unterkammlach.[2]

Es gibt 10 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Es gibt keinen Ort namens Kammlach in der Gemeinde.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Kammlach war vor 1800 Sitz eines Oberen und Unteren Gerichts und gehörte zur Herrschaft Mindelheim des Kurfürstentums Bayern. Die Herrschaft Mindelheim war seit dem Frieden von Rastatt 1714 eine kurbayerische Besitzung. Eine besondere Stellung in der Weltgeschichte nimmt Kammlach durch die Schlacht von Kammlach am 13. August 1796 ein.[5] Im Jahr 1818 entstand durch das zweite Gemeindeedikt die politische Gemeinde.

Flugzeugabsturz

Am 1. Februar 1973 stürzte ein Jagdbomber der Luftwaffe vom Typ F-104 Starfighter nahe Unterkammlach ab. Der Pilot Oberstleutnant Johannes Schiller vom Jagdbombergeschwader 34 konnte zuletzt einen Absturz im Ort verhindern, konnte sich vor dem Absturz aber selbst nicht mehr retten und verstarb.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Oberkammlach und Unterkammlach zur neuen Gemeinde Kammlach zusammengeschlossen.[6]

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1961[6] 1970[6] 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner1429145914831573169917481820177318011865

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1480 auf 1820 um 340 Einwohner bzw. um 23 %.

Politik

Bundestagswahl 2021[7]
 %
50
40
30
20
10
0
33,2 %
15,1 %
12,5 %
9,9 %
6,9 %
1,4 %
11,8 %
9,2 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2017
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
−11,1 %p
−6,2 %p
+3,2 %p
+2,5 %p
+1,2 %p
−3,2 %p
+9,0 %p
+4,5 %p

Bürgermeisterin

Seit 1. Mai 2020 ist Birgit Steudter-Adl Amini Erste Bürgermeisterin;[8] in der Amtszeit 2014 bis 2020 war sie bereits zweite Bürgermeisterin. Ihr Vorgänger war Josef Steidele (Wählergemeinschaft), im Amt von 2008 bis 2020; er kandidierte nicht mehr.

Gemeinderat

Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 erreichten Freie Wählergemeinschaft Oberkammlach und Wählergemeinschaft Unterkammlach jeweils sechs Sitze. Gegenüber 2014 hat die Wählergemeinschaft Unterkammlach einen Sitz (zulasten Oberkammlach) dazu gewonnen.

Wappen

Wappen Gemeinde Kammlach
Wappen Gemeinde Kammlach
Blasonierung: „In Gold ein schwarzer Rosskamm mit dem Griff nach unten, dem ein blauer Wellenbalken unterlegt ist.“[9]
Wappenbegründung: In der benachbarten Gemeindeflur Erisried entspringt das mittelschwäbische Flüsschen Kammel (blauer Wellenbalken). Die Geschichte der Gemeinde wird im Wappen dokumentiert durch das Abzeichen der Herrn von Kammlach (Rosskamm), die aus dem Kammlacher Gebiet stammen und später in Schongau und Kaufbeuren ansässig waren. Durch die Farben Schwarz - Gold wird auf die Herrn von Frundsberg als Inhaber der Herrschaft Mindelheim hingewiesen. Durch eine Gemeindegebietsreform entstand die heutige Gemeinde Kammlach aus den ehemaligen Gemeinden Oberkammlach und Unterkammlach. Die neue Gemeinde übernahm das 1965 genehmigte Gemeindewappen von Oberkammlach.

Das Wappen wurde vom Heraldiker Rudolf Mussgnug aus Nördlingen gestaltet. Das Wappen wurde am 23. Juli 1979 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt.

Flagge

Die Flagge ist schwarz-gelb-blau gestreift mit aufgelegtem Gemeindewappen.

Verwaltung

Die Gemeinde ist ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Erkheim.

Baudenkmäler

Kath. Kirche „Maria Himmelfahrt“ mit Reichsbrücke

Bodendenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab im Jahr 2021 im produzierenden Gewerbe 175 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 212 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 834. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2020 35 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 987 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand 2022):

  • ein Kindergarten: 101 Kindergartenplätze mit 94 Kindern
  • Grundschule Kammlach: mit sechs hauptamtlichen Lehrkräften und 102 Schülerinnen und Schülern

Söhne und Töchter des Ortes

Commons: Kammlach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 4. März 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  3. Gemeinde Kammlach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 16. August 2019.
  4. Gemeinde Kammlach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  5. Kurier vom 4. Oktober 2011 über die Schlacht vom 13. August 1796, abgerufen am 12. Mai 2021
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 783.
  7. Zweitstimmen, gemäß Quelle www.wahlen.bayern.de abgerufen am 4. August 2023
  8. Bürgermeister. Gemeinde Kammlach, abgerufen am 29. August 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Kammlach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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