Oberarnbach

Oberarnbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Landstuhl an.

Wappen Deutschlandkarte
Oberarnbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Oberarnbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 23′ N,  35′ O
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Kaiserslautern
Verbandsgemeinde: Landstuhl
Höhe: 331 m ü. NHN
Fläche: 5,08 km2
Einwohner: 436 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner je km2
Postleitzahl: 66851
Vorwahl: 06371
Kfz-Kennzeichen: KL
Gemeindeschlüssel: 07 3 35 031
Adresse der Verbandsverwaltung: Kaiserstraße 49
66849 Landstuhl
Website: www.oberarnbach.de
Ortsbürgermeister: Reiner Klein (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Oberarnbach im Landkreis Kaiserslautern
Karte
Karte

Geographie

Lage

Oberarnbach unmittelbar westlich des Pfälzerwalds 15 km südwestlich von Kaiserslautern innerhalb der Sickinger Höhe. Zu Oberarnbach gehört zusätzlich der Wohnplatz Weiherberg.[2]

Erhebungen und Gewässer

Als Gemeinde liegt Oberarnbach am Anfang des Wallhalbtals an dessen Nebenstrang-Oberlauf Arnbach, weshalb es in diesem Bereich umgangssprachlich als „Arnbachtal“ bezeichnet wird. Umschlossen wird sie von bis zu rund 460 Meter hohen Erhebungen. Im Norden an der Grenze zu Landstuhl erhebt sich der Oberarnbacher Berg (450,4 m), am Gemarkungsdreieck mit Landstuhl und Bann der Kahlenberg (461,6 m), im Südosten der Kreuzberg (455,2 m) und im Westen an der Grenze zu Mittelbrunn der Schachenberg (442 m).

Geschichte

Oberarnbach wurde im Jahre 1364 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte ehemals zur Herrschaft Landstuhl.

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Oberarnbach in den Kanton Landstuhl im Departement Donnersberg eingegliedert und unterstand der Mairie Gerhardsbrunn.

Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen kam das Gebiet im Juni 1815 zunächst zu Österreich und wurde 1816 auf der Grundlage eines Staatsvertrags an das Königreich Bayern abgetreten. Unter der bayerischen Verwaltung gehörte Ober-Arnbach – so die damalige Schreibweise – von 1817 an zum Landkommissariat Homburg im Rheinkreis, ab 1862 zum Bezirksamt Homburg. Da ein Teil des Bezirksamts – einschließlich Homburg selbst – 1920 dem neu geschaffenen Saargebiet zugeschlagen wurde, wechselte der Ort ins Bezirksamt Kaiserslautern und wurde bis 1938 von einer in Landstuhl ansässigen Bezirksamtsaußenstelle verwaltet.

Seit 1939 ist die Gemeinde Bestandteil des Landkreises Kaiserslautern. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Oberarnbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz sowie des Regierungsbezirks Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde der Ort 1972 in die neu geschaffene Verbandsgemeinde Landstuhl eingegliedert.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Oberarnbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

JahrEinwohner
1815115
1835187
1871253
1905271
1939726
JahrEinwohner
1950341
1961360
1970394
1987410
1997457
JahrEinwohner
2005451
2011422
2017422
2022436[1]

Religion

Im 15. Jahrhundert bildete der Ort eine Filiale der in Landstuhl ansässigen St.-Andreas-Pfarrei.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Oberarnbach besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

WahlSPDCDUFWGGesamt
2019[4]2338 Sitze
2014[5]1348 Sitze
20092248 Sitze
20043238 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Oberarnbach e. V.

Bürgermeister

Ortsbürgermeister von Oberarnbach ist Reiner Klein (CDU). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 68,66 % gewählt und ist damit Nachfolger von Arno Eckel (FWG), der nach 20 Jahren im Amt nicht mehr erneut für diese Aufgabe kandidiert hatte.[6]

Wappen

Wappen von Oberarnbach
Wappen von Oberarnbach
Blasonierung: „Von Silber und Schwarz gespalten, rechts ein rotbewehrter schwarzer Adlerrumpf, links fünf silberne Bollen 2:1:2.“[7]
Wappenbegründung: Die Bollen erinnern an die ehemaligen Ortsherren, die Herren von Sickingen.

Es wurde 1959 vom Mainzer Innenministerium genehmigt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler

Einziges Kulturdenkmal vor Ort ist eine in der Hauptstraße befindliche Hofanlage aus dem 19. Jahrhundert.

Vereine

Oberarnbach zeichnet sich durch eine nennenswerte Anzahl an kleineren Vereinen aus. Sportlich herauszuheben ist der FC Oberarnbach.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Oberhalb des Ortes neben der Autobahn wurden Windkrafträder aufgestellt.

Verkehr

Oberarnbach ist durch die Bundesautobahn 62 an das Autobahnnetz angebunden; östlich der Gemeinde befindet sich die Anschlussstelle Bann. Mitten durch den Ort führt die Kreisstraße 63. Der Öffentliche Nahverkehr ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert. Nächstgelegene Bahnstation ist Landstuhl.

Tourismus

Durch den äußersten osten der Gemarkung führt der Sickinger Mühlenradweg, der eine Verbindung mit Thaleischweiler-Fröschen und Ramstein-Miesenbach herstellt.

Militär

Oberarnbach ist Standort der Bundeswehr (Lage). Dort befindet sich der Abgesetzte Bereich Zentrum Elektronischer Kampf Fliegende Waffensysteme Deutscher Anteil POLYGONE Coordination Center, der mobile Bedrohungssimulator 2 SA-8 Oberarnbach und der Radar Fluginfodienst Oberarnbach.[8] Im Nordosten der Gemarkung ilegt außerdem der Bann-Main Tech Control Facility Tower.

Persönlichkeiten

  • Adolf Trieb (1874–1950), Lehrer, unterrichtete von 1899 bis 1901 vor Ort
Commons: Oberarnbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 146 (PDF; 1 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Oberarnbach. Abgerufen am 1. November 2019.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2014 Oberarnbach. Abgerufen am 1. November 2019.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 1. November 2019 (siehe Landstuhl, Verbandsgemeinde, neunte Ergebniszeile).
  7. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
  8. Suchbegriff „Oberarnbach“. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. www.zmsbw.de, abgerufen am 5. Mai 2020.
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