Oberamt Hechingen

Das Oberamt Hechingen war ein Verwaltungsbezirk im Süden des heutigen deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg. Das hohenzollerische Oberamt gehörte bis 1850 zum Fürstentum Hohenzollern-Hechingen, anschließend bis zu seiner Auflösung 1925 als Teil der Hohenzollernschen Lande zu Preußen.

Geschichte

Ende des 16. Jahrhunderts hatte das Stammland des Hauses Hohenzollern, die im Jahr 1623 gefürstete Grafschaft Zollern, seine endgültige Ausdehnung erreicht. Bei den Umwälzungen der napoleonischen Zeit behielt das Fürstentum Hohenzollern-Hechingen zwar seine Souveränität, erfuhr aber keine wesentlichen Gebietsvergrößerungen. Somit erwies sich eine Änderung des Verwaltungsaufbaus nicht als notwendig. Als untere Verwaltungs- und Justizbehörde fungierte die Hechinger Justizkanzlei, die bereits vor 1800 auch als Oberamt bezeichnet wurde. Sie war für das gesamte Fürstentum zuständig, außer für die christlichen Einwohner der Residenzstadt, die dem Stadtamt unterstellt waren. Als Folge der revolutionären Ereignisse des Jahres 1848 erhielt das Fürstentum eine neue Verfassung. Das Oberamtsgericht wurde als eigenständige Behörde errichtet, gleichzeitig das Stadtamt ins Oberamt eingegliedert. Nach 1850 bestand das Oberamt Hechingen als preußische Behörde weiter. Durch das Gesetz zur Vereinfachung der Verwaltung vom 7. Oktober 1925 wurde es mit dem Oberamt Haigerloch und drei Gemeinden des Oberamts Gammertingen zum Landkreis Hechingen verschmolzen.

Zugehörige Orte

Das Oberamt umfasste die folgenden Gemeinden:[1]

Nr.GemeindeFläche (ha)
1885
Einwohner
1885
Einwohner
1925
heutige Gemeinde
1Hechingen, Stadt198574009184Hechingen
2Bechtoldsweiler277259229Hechingen
3Beuren357186173Hechingen
4Bisingen112512881793Bisingen
5Boll1149690763Hechingen
6Burladingen263618042048Burladingen
7Gauselfingen923595614Burladingen
8Grosselfingen161912261218Grosselfingen
9Hausen im Killertal946582711Burladingen
10Hermannsdorf35510080Burladingen
11Hörschwag642227222Burladingen
12Jungingen933728907Jungingen
13Killer368448489Burladingen
14Owingen1220965863Haigerloch
15Rangendingen159113891431Rangendingen
16Schlatt677538631Hechingen
17Sickingen215321301Hechingen
18Starzeln688357407Burladingen
19Stein386438484Hechingen
20Steinhofen415564636Bisingen
21Stetten bei Hechingen611626934Hechingen
22Stetten unter Holstein1203449480Burladingen
23Thanheim623408489Bisingen
24Weilheim996621546Hechingen
25Wessingen415458476Bisingen
26Wilflingen572589639Wellendingen
27Zimmern707514351Bisingen

Amtsvorsteher

Literatur

  • Ulrike Redecker: Verwaltungsgliederung in Baden, Württemberg und Hohenzollern 1815–1857. In: Karl Heinz Schröder (Hrsg.): Historischer Atlas von Baden-Württemberg. Karte VII,4. Stuttgart 1976, ISBN 3-921201-10-1.
  • Ulrike Redecker: Verwaltungsgliederung in Baden, Württemberg und Hohenzollern 1858–1936. In: Karl Heinz Schröder (Hrsg.): Historischer Atlas von Baden-Württemberg. Karte VII,5. Stuttgart 1976, ISBN 3-921201-10-1.
  • Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S. 145.

Einzelnachweise

  1. Zahlenangaben nach Gemeindelexikon, Ausgaben 1887 und 1930
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