Ober St. Paul

Ober Sankt Paul war eine Ortschaft im Görtschitztal in der Gemeinde Klein Sankt Paul in Kärnten. Teile der Ortschaft wuchsen im 20. Jahrhundert mit dem benachbarten Gemeindehauptort Klein St. Paul (Gemeinde Klein Sankt Paul) zusammen. Ab den 1970er-Jahren hörte man auf, Ober Sankt Paul als eigene Ortschaft zu führen; die Häuser im Bereich der ehemaligen Ortschaft werden heute großteils als zur Ortschaft Klein St. Paul, zu einem kleinen Teil als zur Ortschaft Wietersdorf gehörend betrachtet.

Lage

Die Ortschaft im Osten des Bezirks Sankt Veit an der Glan umfasste alle Häuser auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Ober St. Paul und somit den Bereich nördlich und westlich des Zentrums des Dorfes Klein St. Paul.

Geschichte

Die fünf Höfe, aus denen der Ort im 19. Jahrhundert bestand, waren über eine Distanz von mehr als 2 Kilometer verstreut und hoben sich nur dadurch von anderen Höfen in der Umgebung ab, dass sie auf dem Gebiet der Steuer- bzw. Katastralgemeinde Ober St. Paul lagen. Der Ort gehörte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Eberstein und kam 1850 bei Gründung der Ortsgemeinden an die Gemeinde Klein Sankt Paul.

Anfang der 1920er-Jahre errichteten die Wiener Architekten Siegfried Theiss und Hans Jaksch im Ort eine Wohnsiedlung für Arbeiter, Werkmeister und Beamte, die sogenannte Westsiedlung, die 26 Reihenhäuser und drei Vierfamilienhäuser umfasst.[1] Mitte des 20. Jahrhunderts wurden anschließend an diese Westsiedlung und im Bereich Almblick zahlreiche Einfamilienhäuser errichtet.

Ober Sankt Paul wurde bei den Volkszählungen bis 1971 als eigene Ortschaft geführt; danach ging es größtenteils (Westsiedlung, Almblick, Philip-Knoch-Weg, Heideweg) in der Ortschaft Klein Sankt Paul auf. Einige Häuser im Norden werden seither zur Ortschaft Wietersdorf gezählt.

Bevölkerungsentwicklung

Für den Ort ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 5 Häuser, 63 Einwohner[2]
  • 1880: 5 Häuser, 77 Einwohner[3]
  • 1890: 5 Häuser, 56 Einwohner[4]
  • 1900: 6 Häuser, 32 Einwohner[5]
  • 1910: 48 Einwohner[6]
  • 1923: 135 Einwohner[7]
  • 1934: 127 Einwohner[8]
  • 1951: 181 Einwohner[6]
  • 1961: 56 Häuser, 550 Einwohner[9]
  • 1971: 587 Einwohner[6]

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Wadl, Thomas Zeloth: Klein St. Paul. Natur – Geschichte – Gegenwart. Heimatbuch. Kärntner Landesarchiv, Klagenfurt 2005. S. 254.
  2. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 62.
  3. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 50.
  4. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 50.
  5. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 66.
  6. Wilhelm Wadl, Thomas Zeloth: Klein St. Paul. Natur – Geschichte – Gegenwart. Heimatbuch. Kärntner Landesarchiv, Klagenfurt 2005. S. 136.
  7. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 12.
  8. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 12.
  9. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 253.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.