Nymphäum

Ein Nymphäum (griechisch Nymphaion, lateinisch Nymphaeum) ist ein Nymphenheiligtum, gewöhnlich über einem Brunnen oder einer Quelle errichtet. Meist sind Nymphäen halbkreisförmige Gebäude in Säulenarchitektur, bisweilen mehrgeschossig. Im Hellenismus und der römischen Antike wurde der Begriff auf Quell- und Brunnenhäuser sowie auf repräsentative städtische Bauwerke mit Wasserbecken und mehrgeschossigen Säulenfassaden übertragen, die an der Mündung einer künstlichen Wasserleitung standen.

Nymphäum in Hierapolis
Nymphäum in Pompeji (bei Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. verschüttet)
Das Nymphäum von Syrakus.

Es gibt auch Nymphäen in Form natürlicher oder künstlich angelegter Grotten, wie es etwa der grottenartige Dekor des Nymphäums der Vorstadtthermen in Pompeji zeigt. Nymphäen in Form von Zentralbauten dienten als Basis frühchristlicher Baptisterien.

Eines der bekanntesten Nymphäen der Antike wurde im Auftrag von Annia Regilla[1] in Olympia errichtet. Es diente neben der Wasserversorgung der Altis der Verherrlichung der Familie des Herodes Atticus, des Ehemannes der Annia Regilla.

In der Neuzeit wurden Grotten und Nymphäen zu einem Bestandteil der Architektur von Villen und Gärten. Bemerkenswerte Beispiele sind:

Literatur

  • Lexikon der Antike. 10. durchges. und erw. Aufl. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, Leipzig 1990. ISBN 3-323-00026-9
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Einzelnachweise

  1. Ulrich Sinn: Olympia. Kult, Sport und Fest in der Antike (= Beck'sche Reihe. 2039). Beck, München 1996, ISBN 3-406-40339-5, S. 92 ff.
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