Nusbaum

Nusbaum ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Südeifel an.

Wappen Deutschlandkarte
Nusbaum
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Nusbaum hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 55′ N,  21′ O
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Südeifel
Höhe: 350 m ü. NHN
Fläche: 17,16 km2
Einwohner: 430 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54675
Vorwahl: 06522
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 095
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Pestalozzistraße 7
54673 Neuerburg
Website: www.nusbaum-eifel.de
Ortsbürgermeister: Johann Hoff
Lage der Ortsgemeinde Nusbaum im Eifelkreis Bitburg-Prüm
Karte
Karte
Kirche, Nusbaum
Weg von Hommerdingen nach Nusbaum
Nusbaumer Menhire

Geographie

Die Gemeinde liegt im Naturpark Südeifel. Zu Nusbaum gehört auch der Ortsteil Freilingen mit dem Weiler Freilingerhöhe. Zum Hauptort selbst gehören die Weiler Nusbaumerhöhe, Rohrbach, Silberberg und Stockigt.[2]

Geschichte

Die Region um Nusbaum war schon früh besiedelt, was durch den Fund mehrerer Hügelgräber in der Nähe der sogenannten Wikingerburg (Abschnittsbefestigung aus der Urnenfelderzeit) belegt werden konnte. Es handelt sich um sieben einzelne Grabhügel, die teilweise bereits 1875 untersucht wurden und hauptsächlich Keramik-Beigaben enthielten. Anhand der Funde konnte eine Datierung in das 12. bis 11. Jahrhundert v. Chr. und somit in die jüngere Bronzezeit erfolgen.[3]

Die erste datierte urkundliche Erwähnung für den Ortsteil Nusbaum stammt aus dem Jahre 1317. Doch schon nach einem undatierten Echternacher Prozessionsverzeichnis, das der Schrift nach aus dem 12. Jahrhundert stammt, gehörte Nushem gemeinsam mit den benachbarten Dörfern Mettendorf, Lahr, Peffingen, Stockem, Holsthum, Schankweiler, Kruchten, Bettingen, Frenkingen, Oberweis und Utscheid zu jenen Dörfern, die mit weiteren Kirchengemeinden der westlichen Eifel jeweils am Donnerstag nach Pfingsten zur Prozession nach Echternach verpflichtet waren.

Freilingen wurde 1364 unter dem Namen Vrilingen erstmals genannt. Beide Ortschaften gehörten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Grafschaft Vianden im Herzogtum Luxemburg (Quartier Vianden). Nusbaum war Hauptort einer Meierei.

Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen das Herzogtum Luxemburg gehörte, besetzt und im Oktober 1795 annektiert. Von 1795 bis 1814 gehörte der Ort zum Kanton Vianden im Wälderdepartement. Nusbaum war Sitz einer Mairie. Im Jahr 1815 wurde das ehemals luxemburgische Gebiet östlich der Sauer und der Our auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Damit kam die Gemeinde Nusbaum 1816 zum Kreis Bitburg im Regierungsbezirk Trier in der Provinz Großherzogtum Niederrhein, die 1822 in der Rheinprovinz aufging. Nusbaum wurde Amtssitz der gleichnamigen Bürgermeisterei, zu der auch die damals noch eigenständige Gemeinde Freilingen und die Gemeinde Hüttingen gehörten.

Nach dem Ersten Weltkrieg zeitweise französisch besetzt, ist der Ort seit 1946 Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Die heutige Gemeinde entstand am 7. Juni 1969 durch Neubildung aus den aufgelösten Gemeinden Freilingen (195 Einwohner) und Nusbaum (345 Einwohner).[4]

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Nusbaum bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]

JahrEinwohner
1815287
1835489
1871504
1905493
1939560
1950536
JahrEinwohner
1961561
1970542
1987454
2005453
2011485
2017459

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Nusbaum besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Ortsbürgermeister

Johann Hoff wurde am 25. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Nusbaum.[7][8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 83,19 % für fünf Jahre gewählt worden.[9]

Hoffs Vorgänger waren Herbert Hermes (Ortsbürgermeister 2009–2019) und Hermann Valentin (1979–2009).[7][10][11]

Wappen

Wappen von Nusbaum
Wappen von Nusbaum
Blasonierung: „Schild schräggeteilt, vorne in Rot ein goldener Schlüssel, hinten in Silber ein schräg schwarzes Menhir-Kreuz.“[12]
Wappenbegründung: Patron der Kirche und Gemeinde Nusbaum ist der Apostel Petrus. Petrus wird mit dem Schlüssel dargestellt. Schlüsselgriff und bart sind in Kreuzform gewählt worden, da Petrus den Kreuzestod erlitten hat. Das sogenannte Fraubillenkreuz, ein christianisierter Menhir aus der Keltenzeit, steht auf Bann Nusbaum. Die Farben Rot/Silber weisen darauf hin, dass Nusbaum im Mittelalter zur Grafschaft Vianden gehörte.

Sehenswürdigkeiten

  • Katholische Pfarrkirche St. Peter, erbaut 1848–50
  • Das Fraubillenkreuz, ein Menhir, den der irische Wandermönch Sankt Willibrord im 8. Jahrhundert persönlich zu einem Kreuz umgemeißelt haben soll, steht im Wald der Nusbaumer Hardt.
  • Im Wald rund 600 Meter nordnordwestlich des Fraubillenkreuzes befinden sich die Nusbaumer Menhire II und III sowie die Nusbaumer Menhirfragmente.
  • Filialkirche Sankt Georg und Cornelius in Nusbaum-Freilingen mit einem Turm aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts.

Literatur

  • Nikolaus Kyll: Zum Echternacher Prozessionsverzeichnis des 12. Jahrhunderts. In: Kurtrierisches Jahrbuch 4 (1964), S. 5–14, hier S. 8.
Commons: Nusbaum – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 95 (PDF; 3,3 MB).
  3. Eintrag zu Bronzezeitliche Grabhügel, Nusbaum in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 29. Mai 2022.
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 191 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 6. August 2019.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 6. August 2019.
  7. Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Nusbaum. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 29/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 23. November 2021.
  8. Bekanntmachung über die Wahl der Beigeordneten in der Gemeinde Nusbaum. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 31/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 23. November 2021.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Südeifel, Verbandsgemeinde, 46. Ergebniszeile. Abgerufen am 23. November 2021.
  10. Alle bis auf einen. Nusbaum: Otmar Burelbach 107 Stimmen, Herbert Hermes 173 Stimmen. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 8. Juni 2009, abgerufen am 23. November 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  11. Freiherr-vom-Stein-Plakette 2010. Hermann Valentin. In: Kreisnachrichten 44/2010. Eifelkreis Bitburg-Prüm, 6. November 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. November 2021; abgerufen am 23. November 2021.
  12. Wappenerklärung. (PDF) Abgerufen am 5. Juli 2016.
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