Nunura
Der Nunura (auch Larodel, Nunutura, Bebai, Bé-Bai) ist ein Fluss auf der Insel Timor. „Nunura“ bedeutet auf Kemak „Banyanbaum“.[1]
Nunura Larodel, Nunutura, Bebai, Bé-Bai | ||
Der Nunura fließt durch das Zentrum Bobonaros | ||
Daten | ||
Lage | Osttimor | |
Flusssystem | Lóis | |
Abfluss über | Lóis → Sawusee → Pazifischer Ozean | |
Ursprung | Zusammenfluss von Talau und Malibaca 8° 57′ 59″ S, 125° 6′ 46″ O | |
Mündung | in den Lóis 8° 45′ 47″ S, 125° 11′ 49″ O
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Linke Nebenflüsse | Hatleai, Meuculi, Matenua, Mukuki, Laecouken, Talau (Taipui) | |
Rechte Nebenflüsse | Aideno, Utobato, Claola, Lesupu, Timoreme, Hatopoci, Timerema, Malubolo, Bulobo, Sahalolo, Nakere, Karbau, Biusosso, Gelesu, Buloho, Gimetan, Biapelu, Biupira, Sasso, Lale, Malibaca (Matihaca), Sele | |
Kleinstädte | Maliana | |
Gemeinden | Memo, Biamaraen, Marko | |
Der Nunura bei Helesu |
Geographie
Wie viele Flüsse auf der Insel hat er, je nach Region, die er durchfließt, unterschiedliche Namen, die auch oft unter unterschiedlichen Schreibweisen zu finden sind. Einer seiner Quellflüsse entspringt nahe dem westtimoresischen Atambua und bildet, nach Osten fließend, als Talau (Talaoe) die Grenze zwischen dem indonesischen Regierungsbezirk (Kabupaten) Belu und dem osttimoresischen Verwaltungsamt Balibo.
Der zweite Quellfluss, der Malibaca (Tetum: Mota Malibaca, port.: Rio Malibaca, auch Mota Malibaka, Rio Male Baca, Rio Malibacu, im Oberlauf: Rio Mathiaca)[2] folgt mit seinem Lauf fast der gesamten Grenze zwischen den osttimoresischen Verwaltungsämtern Maliana und Lolotoe und dem indonesischen Westtimor. Dabei münden immer wieder kleine Flüsse in den Malibaca, so der Ribeira Sele und der Phicigi (aus dem Suco Lebos).
Ab dem Punkt, wo Talau (der kurz zuvor seinen Namen in Taipui ändert; auch Talade) und Malibaca zusammentreffen, verlässt der Fluss Indonesien und fließt (ab hier teilweise als Be Bai oder Bé-Bai bezeichnet) durch Osttimors Gemeinde Bobonaro nach Nordosten. Westlich liegen die Verwaltungsämter Balibo und Atabae, östlich liegen Maliana und, nach dem Zufluss des Bulobo, das Verwaltungsamt Cailaco. Schließlich vereinigt sich der Nunura an der Gemeindegrenze mit dem aus Osten kommenden Marobo und bildet den Lóis, der weiter nach Westen in die Sawusee fließt.
Etwas nördlich des Zusammenflusses von Malibaca und Talau führt die längste Brücke Osttimors über den Nunura, die Nunura Brücke. Hier stand nach 1999 ein Militärlager der INTERFET und der Vereinten Nationen. Über die Brücke führt die Straße von der Gemeindehauptstadt Maliana nach Balibo.
Wirtschaft
Der Nunura hat für die Versorgung der Bevölkerung eine große Bedeutung, da er im Gegensatz zu den meisten Flüssen im Norden Timors ganzjährig Wasser führt. An seinem Ufer wird an vielen Stellen Reis angebaut, eines der Grundnahrungsmittel der Region.
Geschichte
Am 6. Januar 2006 wurden drei Indonesier an der Grenze bei Turiskain auf dem Malibaca von osttimoresischen Polizisten erschossen. Laut indonesischen Militärquellen waren die drei Opfer beim Fischen, als ohne Vorwarnung auf sie das Feuer eröffnet wurde. Jakarta protestierte heftig.[3] Nach dem Vorfall kam es zu Vergewaltigungen von osttimoresischen Frauen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7, (Memento vom 14. Februar 2017 im Internet Archive) abgerufen am 28. September 2014.
- Travelingluck.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)
- Tempointeractive, 6. Januar 2006, Three Indonesians Shot by Timor Leste Police (Memento vom 18. Januar 2012 im Internet Archive)