Noyon
Noyon, das gallo-römische Noviomagus Veromanduorum, ist eine Gemeinde im Département Oise und Hauptort eines Kantons in der Region Hauts-de-France. Sie liegt an der Oise, am Canal latéral à l’Oise und am Canal du Nord, 24 Kilometer nördlich von Compiègne und etwa 100 Kilometer nördlich von Paris.
Noyon | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Hauts-de-France | |
Département (Nr.) | Oise (60) | |
Arrondissement | Compiègne | |
Kanton | Noyon (chef-lieu) | |
Gemeindeverband | Pays Noyonnais | |
Koordinaten | 49° 35′ N, 3° 0′ O | |
Höhe | 36–153 m | |
Fläche | 18,00 km² | |
Einwohner | 12.987 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 722 Einw./km² | |
Postleitzahl | 60400 | |
INSEE-Code | 60471 | |
Website | https://www.ville-noyon.fr/ |
Die Gemeinde Noyon ist 1800 Hektar groß, liegt im Mittel auf 52 m und hat 12.987 Einwohner (Stand 1. Januar 2021), davon sind etwa 40 Prozent Migranten.
Geschichte
- In der römischen Kaiserzeit wurde der Ort unter dem Namen Noviomagus gegründet; er wurde in der Spätantike mit einer Stadtmauer befestigt.
- 531 wurde Noyon Bischofssitz von Medardus.
- 721 starb in Noyon der Frankenkönig Chilperich II. und wurde ebenda bestattet.
- 768 wurde Karl der Große in Noyon zum König der Franken gekrönt.
- 891 wurde die Stadt von den Normannen heimgesucht.
- Am 3. Juli 987 wurde Hugo Capet in Noyon zum König von Frankreich gekrönt.
- Um 1120 wurde der Ritter Payen de Montdidier in Noyon durch Hugo von Payns, Großmeister des Templerordens, zum ersten Provinzialmeister für die damalige Francia ernannt. Noyon war also einer der ersten Stützpunkte der Tempelritter im heutigen Frankreich.
- Um 1150 wurde mit dem Bau der Kathedrale begonnen.
- Am 10. Juli 1509 wurde Johannes Calvin, der Begründer des Calvinismus, in Noyon geboren.
- Am 13. August 1516 schlossen Franz I. von Frankreich und Spaniens König Karl I., der spätere Kaiser Karl V., den Vertrag von Noyon, in dem Frankreich Mailand erhielt und Neapel aufgab.
- 1559 wurde Noyon im Frieden von Cateau-Cambrésis Frankreich zugesprochen.
- Während des Ersten Weltkriegs gab es zwei Schlachten von Noyon
- September 1914
- 1917 nahm das deutsche Heer eine Frontverkürzung vor und evakuierte die Stadt.
- Im Frühjahr 1918 folgten die Eroberung und Rückeroberung der Stadt. Bombardierungen, um den deutschen Nachschub an die Front zu unterbinden, führten zu erheblichen Kriegszerstörungen.
Politik
Der Bürgermeister-Kandidat der Partei Front national erhielt bei der Kommunalwahl im März 2014 im ersten Wahlgang 28,32 Prozent und im zweiten Wahlgang 19,56 % der abgegebenen Stimmen.[1]
Städtepartnerschaften
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Noyon
- Kathedrale Notre-Dame von Noyon: Gotisch, mit einer mächtigen Doppelturmfassade aus dem 14. Jahrhundert
- Kreuzgang und Kapitelsaal des zugehörigen Klosters aus dem 13. Jahrhundert, und einer Bibliothek aus dem frühen 16. Jahrhundert
- Musée Jean Calvin: das Calvin-Museum befindet sich im 1927 bis 1930 wieder aufgebauten Geburtshaus des Reformators
- Musée du Noyonnais: Das kommunale Museum befindet sich im ehemaligen Bischofspalast, einem Gebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert
- Brunnen Fontaine du Dauphin: errichtet 1771
- Hôtel de Ville: Rathaus aus den Jahren von 1485 bis 1523
Persönlichkeiten
- Pierre-Robert Olivétan (um 1506–1538), reformierter Theologe und Bibelübersetzer
- Jean Calvin (1509–1564), Reformator französischer Abstammung, Begründer des Calvinismus
- Jacques Sarazin (1592–1660), Bildhauer des Barock
- François de Maucroix (1619–1708), Dichter und Literat
- François-Philippe Gourdin (1739–1825), Benediktiner, Gelehrter, Schriftsteller und Bibliothekar
- Alfred Donné (1801–1878), Arzt und Erstbeschreiber der Leukämie[2]
- Laurent Derache (* 1987), Jazzmusiker
- Lucie Wargnier (* 1999), Tennisspielerin
- Liste der Bischöfe von Noyon
Literatur
- Malcolm Barber: Die Templer – Geschichte und Mythos. Düsseldorf 2010, ISBN 978-3-491-96276-7.
Weblinks
Commons: Noyon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- offizielle Wahlergebnisse
- Barbara I. Tshisuaka: Donné, Alfred. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 322.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.