Noto-Halbinsel

Die Noto-Halbinsel (japanisch 能登半島 Noto-hantō) ist eine Halbinsel in der antiken Provinz Noto, Teil der heutigen Präfektur Ishikawa auf der japanischen Insel Honshū.

Noto-Halbinsel

Landsat-Aufnahme der Noto-Halbinsel
Geographische Lage
Noto-Halbinsel (Präfektur Ishikawa)
Noto-Halbinsel (Präfektur Ishikawa)
Koordinaten37° 15′ 0″ N, 136° 58′ 0″ O
Gewässer 1Japanisches Meer

Etymologie

Die chinesischen Schriftzeichen 能登 haben hier keine sinnvolle Bedeutung, sondern wurden nachträglich ausgewählt, um das Wort Noto zu verschriftlichen. Dessen Bedeutung wiederum ist unsicher.

Die herrschende Meinung ist, dass es von nuto (沼辺) für „Sumpfgegend“ stammt und sich auf die Gegend um Ōchigata (邑知潟) bezog, eine tief ins Land geschnittene Lagune bei Hakui, die vor den Landgewinnungsmaßnahmen knapp 8 km² umfasste[1] und deren Umgebung ursprünglich einen Sumpfcharakter hatte.[2]

Nach anderer Meinung wurde Noto dem Ainu-Begriff not für „Nase“ oder „Kap“ entliehen, womit auf den Charakter als Halbinsel angespielt wurde.[2][3]

Geografie

Noto liegt nördlich von Kanazawa und erstreckt sich in das Japanische Meer. Zu den Städten auf der Halbinsel gehören Wajima, Suzu, Nanao und Hakui.

Kultur

Oku-noto no Aenokoto ist ein Fruchtbarkeitsritual, das die Reisbauern der Insel jeweils im Dezember zum Dank für die Ernte und zur neuen Aussaat im Februar ausführen. Der Hausherr lädt die (unsichtbare) Gottheit seiner Reisfelder zu einem warmen Bad in sein Haus ein und beköstigt sie. Er verstärkt das Ritual durch Kommentare zu seinen Handlungen und zu dem servierten Mahl. 2009 wurde Oku-noto no Aenokoto in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[4]

Zur Belebung der Region findet seit 2017 alle drei Jahre das Kunstfestival Oku-Noto Triennale statt, auf dem nationale und internationale zeitgenössische Künstler ortsspezifische Werke, in Stadt, Landschaft und Region installieren. Die Bewohner der Region werden aktiv in die Organisation und Umsetzung eingebunden.[5]

Einzelnachweise

  1. 邑知潟. In: 世界大百科事典 第2版 bei kotobank.jp. Abgerufen am 11. März 2013 (japanisch).
  2. 地名. Stadt Nanao, archiviert vom Original am 16. September 2004; abgerufen am 11. März 2013 (japanisch).
  3. Alexander Vovin: 萬葉集と風土記に見られる不思議な言葉 と上代日本列島に於けるアイヌ語の分布 / Strange Words in the Man’yoshū and the Fudoki and the Distribution of the Ainu Language in the Japanese Islands in Prehistory (= 日文研フォーラム. Nr. 212). 12. März 2009, S. 5–6 (Online).
  4. Oku-noto no Aenokoto. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2009, abgerufen am 26. Dezember 2023 (englisch).
  5. Oku-Noto Triennale. In: artfacts.net. ArtFacts.Net GmbH, abgerufen am 10. Juli 2022 (englisch).
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