Norbert Visser

Leben und Wirken

Nach dem Violinstudium am Konservatorium in Den Haag war Visser für einige Jahre konzertierend und unterrichtend tätig.[1] 1953 lernte er durch den Geigenbauer Karl Weidler[2] die Ideen des Wiener Instrumentenbauers Franz Thomastik[3] zu Weiterentwicklungen im Streichinstrumentenbau kennen. In der Folgezeit arbeitete er, zusammen mit dem Geigenbauer Josef Musil, an der Entwicklung eines eigenen Geigenmodells, später bekannt unter der Bezeichnung Choroi-Geige. Ab 1959 begann Visser weitere Instrumente zu entwickeln. Es entstanden Leiermodelle, anknüpfend an den Leierbau von Edmund Pracht und Lothar Gärtner[4], sowie neue Metallophone. Mit der 1964 gemeinsam mit dem Arzt und Heilpädagogen Bernard Lievegoed gegründeten Stiftung „Kind und Instrument“ etablierte sich der Choroi-Musikinstrumentenbau mit dem Ziel, aus neuen Klangvorstellungen konzipierte Instrumente in sozialtherapeutischen Werkstätten herzustellen.[5] 1966 gründete Norbert Visser die sozialtherapeutische Einrichtung Scorlewald in Nordholland.[6] In den Folgejahren entstanden hier und in einem europaweiten Verbund sozialtherapeutischer Werkstätten weitere Blas-, Saiten- und Schlaginstrumente. Besonders die 1968 zusammen mit Julius Knierim und Helmut Hofstetter entwickelte Kinderharfe und die seit 1969 in Järna (Schweden) gebaute pentatonische Choroi-Flöte haben weltweite Verbreitung gefunden.[7]

Werke

  • Das Tongeheimnis der Materie. Über Form und Materialität beim Musikinstrumentenbau. Järna 1984.
  • Het mysterie van de toon in mens, ruimte en materie. Schoorl 1997.
  • Dagboek van de nacht. Schoorl 1998.

Einzelnachweise

  1. Visser: Dagboek van de nacht. 1998, S. 89.
  2. Karl Weidler (Memento des Originals vom 26. Januar 2024 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/biographien.kulturimpuls.org, Biographische Archiv-Notiz. Forschungsstelle Kulturimpuls.
  3. von Plato, Bodo (Hrsg.): Anthroposophie im 20. Jahrhundert. Ein Kulturimpuls in biografischen Porträts. Dornach 2003, ISBN 3-7235-1199-6, S. 828829.
  4. Gerhard Beilharz: Die Leier. In: Gerhard Beilharz (Hrsg.): Musik in Pädagogik und Therapie. Stuttgart 2004, ISBN 3-7725-2237-8, S. 179–189.
  5. Norbert Visser: Der Choroi-Musikinstrumentenbau als musikalischer und sozialer Impuls. In: Seelenpflege in Heilpädagogik und Sozialtherapie. Nr. 1, 1983, S. 6–11.
  6. Carolien Visser: Wij bouwden eens een dorp. Zeist 2002, ISBN 90 6238 777 2.
  7. Thomas Pedroli: Die Choroiflöte. In: Gerhard Beilharz (Hrsg.): Musik in Pädagogik und Therapie. Stuttgart 2004, ISBN 3-7725-2237-8, S. 203–208.
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