Nof HaGalil
Nof HaGalil (hebräisch נוֹף הַגָּלִיל ‚Aussicht Galiläas‘, im Sinne von „Aussicht auf Galiläa“) ist eine Stadt im Nordbezirk Israels in der historischen Landschaft Galiläa mit 41.169 Einwohnern (2018). Bis 2019 trug sie den Namen Nazareth-Illit (hebräisch נָצְרַת עִלִּית Natsrat ʿIllīt, deutsch ‚Ober-Nazareth‘). Im Gegensatz zur älteren Schwesterstadt Nazareth, in der vor allem arabische Israelis leben, wird das 1957 gegründete Nof HaGalil überwiegend von Juden bewohnt. Über die Hälfte der Einwohner der Entwicklungsstadt sind Einwanderer. In Nof HaGalil hat die Verwaltung des Nordbezirks ihren Sitz.
Nof HaGalil | |||
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Blick auf die Stadt | |||
Basisdaten | |||
hebräisch: | נוֹף הַגָּלִיל | ||
arabisch: | نوف هچليل | ||
Staat: | Israel | ||
Bezirk: | Nord | ||
Gegründet: | 1957 | ||
Koordinaten: | 32° 43′ N, 35° 20′ O | ||
Höhe: | 327 m | ||
Fläche: | 32,521 km² | ||
Einwohner: | 41.169 (Stand: 2018)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 1.266 Einwohner je km² | ||
Gemeindecode: | 1061 | ||
Zeitzone: | UTC+2 | ||
Postleitzahl: | 17091–17880 | ||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Bürgermeister: | Ronen Plot | ||
Website: | |||
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Geographie
Nof HaGalil liegt oberhalb von Nazareth und 38 Kilometer von Haifa am Mittelmeer sowie 24 Kilometer von Tiberias am See Genezareth entfernt.
Geschichte
Die Stadt entstand in den 1950er-Jahren, 1957 zogen die ersten 300 Siedler in die heutige Stadt. Ursprünglich wurde die Stadt Kiryat Natzrat oder Vered HaGalil genannt, mit der offiziellen Anerkennung in den 60er-Jahren erhielt sie den Namen Nazareth-Illit. 1961 zählte die Stadt 4.291 Einwohner, 1983 waren es bereits 21.248 Einwohner.[2] Von 1977 bis 2008 war Menachem Ariav Bürgermeister.
2014 wohnten in der Stadt 64,4 % jüdische und 21,6 % arabische Bewohner (14,4 % Christen und 7,2 % Muslime).[3] im Jahr 2022 waren 60 Prozent der Bevölkerung areligiöse Juden, 28 Prozent Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft und 10 Prozent orthodoxe Juden.[4]
Im Mai 2019 beschloss die Stadtverwaltung, den Stadtnamen in Nof HaGalil (‚Sicht auf Galiläa‘) zu ändern, um Verwechselungen mit der Nachbarstadt zu vermeiden, was nach einer Umfrage unter den Einwohnern der Stadt im Juni umgesetzt wurde.[5][6]
Der Dichter und Schriftsteller Salman Masalha nannte die Umbenennung von Ober-Nazareth in Nof ha-Galil einen »einfallslosen zionistischen Bluff«.[7]
Infrastruktur
Die geplante Bahnstrecke Haifa–Nazareth soll die Stadt an das Eisenbahnnetz anschließen. Im Straßenverkehr ist Nof HaGalil Endpunkt der Nationalstraßen 75 (von Haifa) und 79 (von Kirjat Bialik).
Sport
Der zweitklassige Fußballverein Hapoel Nof HaGalil spielte in der Saison 2021/22 in der höchsten Spielklasse Israels, der Ligat ha’Al, und trägt seine Heimspiele im Green-Stadion (hebräisch איצטדיון גרין, Etztadion Green) aus.
Söhne und Töchter der Stadt
- Dudu Aouate (* 1977), israelischer Fußballspieler
- Aya Korem (* 1980), israelische Pop- und Rockmusikerin, Sängerin und Songwriterin
Städtepartnerschaften
- Alba Iulia, Rumänien (seit 1994)[8]
- Czernowitz, Ukraine[9]
- Győr, Ungarn (seit 1993)[10]
- Kikinda, Serbien[11]
- Klagenfurt am Wörthersee, Österreich (seit 1992)[12]
- Leverkusen, Deutschland (seit 1980)[13]
- Saint-Étienne, Frankreich (seit 1974)[14]
- San Miguel de Tucumán, Argentinien (seit 1995)[15]
Weblinks
Einzelnachweise
- אוכלוסייה ביישובים 2018. (XLSX; 130 kB) [Bevölkerung der Siedlungen 2018]. Israel Central Bureau of Statistics, 25. August 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
- Dan Rabinowitz: Overlooking Nazareth: The Ethnography of Exclusion in Galilee. Cambridge University Press, 1997. ISBN 978-0-521-56495-3. S. 28–30.
- Daten des Israelischen Zentralbüros für Statistik (Memento vom 18. April 2017 im Internet Archive)
- Shlomit Tzur: Is This Mixed Jewish-Arab City the Future of Israel? In: Haaretz, 25. August 2020.
- NAZARETH ILLIT IS GETTING A NEW NAME: NOF HAGALIL, The Jerusalem Post, 11. März 2019, abgerufen am 9. Juni 2019 (englisch).
- Interior Ministry Changes The Name Of Natzrat Illit (Upper Nazareth), Yeshiva World News, 27. Juni 2019, abgerufen am 26. Juli 2019 (englisch).
- Salman Masalha: בכל שם יש אשם / An Empty Zionist Bluff Appears in Galilee Haaretz, 27. Juni 2019.
- NAZARETH ILLIT auf der Website der Stadt Alba Iulia, abgerufen am 9. Juni 2019 (rumänisch).
- Helmut Braun: Czernowitz: die Geschichte einer untergegangenen Kulturmetropole. Ch. Links Verlag, 2013. ISBN 978-3-86153-374-0. S. 169.
- Broschüre über Győr (Memento des vom 8. Juni 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 9. Juni 2019.
- Bratski gradovi auf der Website der Stadt Kikinda, abgerufen am 9. Juni 2019 (serbisch).
- Nazareth-Illit (Memento des vom 31. März 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website der Stadt Klagenfurt am Wörthersee, abgerufen am 9. Juni 2019.
- Leverkusen: Nazareth-Illit, Rheinische Post, 5. Februar 2008, abgerufen am 9. Juni 2019.
- Les jumelages de la Ville de Saint-Etienne auf der Website der Stadt Saint-Étienne, abgerufen am 9. Juni 2019 (französisch).
- Hermanamiento de Ciudades auf der Website der Stadt San Miguel de Tucumán, abgerufen am 9. Juni 2019 (spanisch).