Niob(IV)-sulfid

Niob(IV)-sulfid ist eine chemische Verbindung des Niobs aus der Gruppe der Sulfide. Neben diesem sind noch mindestens vier weitere Niobsulfide (Nb1+xS, Nb21S8, Nb1_xS, Nb3S4, Nb1+xS2 mit Polytypen) bekannt. Viele davon haben Homogenitätsgebiete oder unterscheiden sich voneinander als Stapelvarianten eines Grundgittertyps.[3]

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Niob(IV)-sulfid
_ Nb4+ 0 _ S2−
Allgemeines
Name Niob(IV)-sulfid
Andere Namen

Niobdisulfid

Verhältnisformel NbS2
Kurzbeschreibung

schwarzer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12136-97-9
PubChem 11805338
Wikidata Q4445861
Eigenschaften
Molare Masse 157,04 mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

4,54 g·cm−3[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung

Niob(IV)-sulfid kann durch Reaktion von Niob mit Schwefel bei 700 bis 1000 °C gewonnen werden.[3]

Eigenschaften

Niob(IV)-sulfid ist ein schwarzer Feststoff. Er besitzt eine trigonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe R3m (Raumgruppen-Nr. 160)Vorlage:Raumgruppe/160.[4] Er ist supraleitend unterhalb 6,3 K.[5] Diese Form geht über 850 °C in die Hochtemperaturform 2H-NbS2 mit der Raumgruppe P63/mmc (Nr. 194)Vorlage:Raumgruppe/194 über.[6]

Verwendung

Niob(IV)-sulfid wird als Schmierstoff und Sputtermaterial verwendet.[7]

Einzelnachweise

  1. Roger Blachnik (Hrsg.): Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Begründet von Jean d’Ans, Ellen Lax. Neudruck der Ausgabe von 1998, 4., neubearbeitete und revidierte Auflage. Band 3: Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale. Springer, Berlin 2012, ISBN 978-3-642-63755-1, S. 634 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1470.
  4. B. Morosin: Structure refinement on NbS2. In: Acta Crystallographica Section B Structural Crystallography and Crystal Chemistry. 30, S. 551, doi:10.1107/S0567740874003220.
  5. P.A. Lee: Optical and Electrical Properties. Springer Science & Business Media, 2012, ISBN 978-94-010-1478-6, S. 115 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Christoph Janiak, Hans-Jürgen Meyer, Dietrich Gudat, Ralf Alsfasser: Riedel Moderne Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 978-3-11-024901-9, S. 338 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. CRC Press, 2011, ISBN 978-1-4398-1462-8, S. 297 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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