Nimbus-Programm

Das Nimbus-Programm war ein US-amerikanisches Wettersatelliten-Forschungsprogramm der zweiten Generation. Es umfasste den Start von acht Satelliten (darunter ein Fehlstart). Das Nimbus-Programm wurde parallel zum TIROS-Programm durchgeführt. Die Satelliten befanden sich in sonnensynchronen polaren Umlaufbahnen.

Zeichnung eines Nimbus-3 Satelliten

Die Nimbus-Satelliten revolutionierten die Untersuchung des Klimasystems und der Atmosphäre der Erde.[1]

Die 1964 erstmals gestartete Satellitenreihe lieferte über einen Zeitraum von 30 Jahren Daten über die globalen Temperaturen, die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre, die Ozonschicht und die Dicke des Meereises.[1]

Sie ermöglichten die Entwicklung von Computermodellen zur Wettervorhersage eine Woche oder sogar zwei Wochen im Voraus, was zuvor praktisch unmöglich war.[1]

Der Satellit Nimbus III war der erste, der Instrumente zur Messung der atmosphärischen Temperatur enthielt und lieferte damit eine unabhängige Satellitenaufzeichnung, welche die Erhitzung der unteren Atmosphäre der Erde bestätigte.[1]

Nimbus-7 war der erste Satellit der NASA zur globalen Umweltüberwachung. Hauptsächlich wurden Erdatmosphäre, Ozeane, Ozean-Atmosphärenaustausch und Wärmebilanz der Erde erforscht. Erstmals speziell für die Beobachtung der Ozeanfarbe ausgelegt war der Multispektrallinienscanner (6 Kanäle) Coastal Zone Color Scanner (CZCS), welcher bis 1986 arbeitete. Nachfolger dieses Sensors sind SeaWiFS sowie MODIS auf Aqua.

Nimbus B1 stürzte nach dem Start 1968 von Vandenberg AFB nahe der kalifornischen Küste ins Meer. Die Plutoniumkapseln der beiden Radioisotopengeneratoren des Satelliten konnten aus relativ geringer Wassertiefe unbeschädigt geborgen werden.[2]

Satellitenliste

Satellit COSPAR-ID Startdatum Rakete Wiedereintritt
Nimbus 1 1964-052A 28. August 1964 Thor Agena B 16. Mai 1974
Nimbus 2 1966-040A 15. Mai 1966 Thor Agena D 17. Januar 1969
Nimbus B NIMBS-B 18. Mai 1968 Thor Agena B (Fehlstart)
Nimbus 3 1969-037A 14. April 1969 Thor Agena 22. Januar 1972
Nimbus 4 1970-025A 8. April 1970 Thor Agena 30. November 1980
Nimbus 5 1972-097A 11. Dezember 1972 Delta
Nimbus 6 1975-052A 12. Juni 1975 Delta
Nimbus 7 1978-098A 24. Oktober 1978 Delta 1994

Alle Satelliten wurden von der Vandenberg Air Force Base gestartet.

Einzelnachweise

  1. A brief history of climate change discoveries. In: discover.ukri.org. Abgerufen am 6. Mai 2023 (englisch).
  2. Ricard R. Furlong and Earl J. Wahlquist: U.S. space missions using radioisotope power systems (Memento des Originals vom 16. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.ans.org (PDF; 908 kB) Nuclear News, April 1999
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