Nikolai Gemel

Nikolai Gemel (* 21. November 1990 in Wien) ist ein österreichischer Schauspieler.

Leben

Bereits als Jugendlicher war Nikolai Gemel in der ORF-Serie tschuschen:power zu sehen.[1] Seitdem ist er als Schauspieler in Film, Fernsehen und Theater tätig.

2013 trat er in einer Inszenierung am Volkstheater Wien auf. Im selben Jahr besuchte er Schauspielkurse am Susan Batson Studio in New York City.[2] Anschließend absolvierte er von 2014 bis 2018 sein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.[3]

Während des Studiums spielte er in Inszenierungen am Thalia Theater und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg sowie am Theater Konstanz, darunter als Beckmann in Wolfgang Borcherts Draußen vor der Tür.[4][5] Über die Uraufführung der Adaption von Mikael Niemis Roman Skjut apelsinen schrieb eine Rezension, Gemel „beeindruckt als Ich-Erzähler“ und gebe „diesen sensiblen jungen Mann zerbrechlich, um bald zu zeigen, welche Zähigkeit in ihm steckt.“[6]

Seit der Spielzeit 2019/20 ist er festes Ensemblemitglied am Schauspiel Hannover unter der Intendanz von Sonja Anders.[7] Dort debütierte er in Stephan Kimmigs Tschechow-Adaption Platonowa und war unter anderem als Dorian Gray zu sehen.[8][9] Monte Rosa, ein absurdes Theaterstück von Teresa Dopler, in dem Gemel einen jungen Bergsteiger spielt, wurde für die Mülheimer Theatertage ausgewählt.[10] Gemels Darstellung in der Uraufführung von Christian Barons autobiographischem Stück Ein Mann seiner Klasse bezeichnete Theater der Zeit als „besonders beeindruckend“[11]; die Produktion wurde als eine der zehn bemerkenswertesten Inszenierungen des Jahres zum Berliner Theatertreffen 2022 eingeladen.[12]

Gemel wirkte in zahlreichen Kino- und TV-Produktionen mit, darunter in Karl Markovics auf der Berlinale uraufgeführtem Spielfilm Superwelt[13] und in der auf dem Filmfest München gezeigten ARD-Miniserie Pregau – Kein Weg zurück.[14] Außerdem spielte er 2021 in der zweiten Staffel der BBC-Serie Vienna Blood unter der Regie von Robert Dornhelm.[15]

2023 spielte er in Letzter Abend von Lukas Nathrath einen österreichischen Skandalschauspieler.[16] Der Film feierte seine Weltpremiere beim Internationalen Film Festival Rotterdam, wo er als einziger deutscher Beitrag in der Tiger Competition gezeigt wurde, und gewann den Max-Ophüls-Preis für die beste Regie.[17][18]

Filmografie (Auswahl)

Theater (Auswahl)

Commons: Nikolai Gemel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. derStandard.at. Abgerufen am 8. Dezember 2020 (österreichisches Deutsch).
  2. Fuhrmann Management: Nikolai Gemel. (PDF) Abgerufen am 8. Dezember 2020.
  3. Nikolai Gemel. In: Schauspiel Hannover. Abgerufen am 8. Dezember 2020.
  4. Theater Konstanz: Nikolai Gemel. In: www.konstanz.de. Abgerufen am 8. Dezember 2020.
  5. Johannes Bruggaier: Theater: Die Wahrheit, eine stadtbekannte Hure. 20. Januar 2019, abgerufen am 8. Dezember 2020.
  6. Brigitte Elsner-Heller: Jugendtheater fragt: Wie viele Leben hat ein Mensch? Abgerufen am 8. Dezember 2020.
  7. Nikolai Gemel. In: Schauspiel Hannover. Abgerufen am 8. Dezember 2020.
  8. „Platonowa“ nach Tschechow - Geschlechtertausch am Schauspiel Hannover. Abgerufen am 8. Dezember 2020 (deutsch).
  9. Nikolai Gemel, wie ist es als schönster Mann der Welt? Abgerufen am 8. Dezember 2020.
  10. Süddeutsche Zeitung: Mühlheimer Theatertage: Die Nominierten für den Dramatikpreis 2022. Abgerufen am 5. März 2022.
  11. Hannover: Fast schon gesellschaftsfähig - Verlag Theater der Zeit. Abgerufen am 18. Januar 2022.
  12. deutschlandfunkkultur.de: 59. Theatertreffen - Diese zehn Stücke sind dabei. Abgerufen am 5. März 2022.
  13. Superwelt | Superworld. In: Berlinale. Abgerufen am 9. Dezember 2020.
  14. PREGAU – KEIN WEG ZURÜCK - Filmfest München. Abgerufen am 9. Dezember 2020.
  15. Drei neue „Vienna Blood“-Filme mit dem Erfolgsduo Matthew Beard und Juergen Maurer. Abgerufen am 8. Dezember 2020.
  16. Letzter Abend (2023) | Film, Trailer, Kritik. Abgerufen am 11. April 2023.
  17. Nikki Baughan2023-01-26T21:01:00+00:00: ‘One Last Evening’: Rotterdam Review. Abgerufen am 11. April 2023 (englisch).
  18. deutschlandfunkkultur.de: Filmfestival Max Ophüls Preis - Würdige Preisträger und eine Branche in der Krise. Abgerufen am 11. April 2023.
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