Niemberg
Niemberg ist eine Ortschaft der Stadt Landsberg im Saalekreis in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Sie besteht aus den Ortsteilen Niemberg und Eismannsdorf.
Niemberg Stadt Landsberg | |
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Koordinaten: | 51° 33′ N, 12° 5′ O |
Höhe: | 94 m |
Fläche: | 11,72 km² |
Einwohner: | 1371 (Aug. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 117 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 |
Postleitzahl: | 06188 |
Vorwahl: | 034604 |
Lage von Niemberg in Landsberg | |
Niemberg von den Burgstetten |
Geografie
Niemberg liegt 12 km nordöstlich von Halle (Saale) am Bach Riede.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Niembergs datiert vom 28. Juli 966. An diesem Tage schenkte Otto I. eine Anzahl Besitzungen im Gau Neletici dem Kloster St. Peter Moritz zu Magdeburg, um damit die Missionstätigkeit im Slawenlande voranzutreiben. Dort heißt es: „…nova urbs et Thobrogora Uppinemque et Brehstedt …“ (zu deutsch: „…die neue Burg und Gutenberg sowie Oppin und Brachstedt…“). Die nova urbs ist identisch mit dem Burgstetten, dem Ort der „neuen Burg“. Der Name selbst hat später verschiedene Schreibweisen erfahren: 1184: Neyenburch, 1370: Nyenborch, 1387: Nienberg, nach 1400: Nyemberg.
Niemberg und sein heutiger Ortsteil Eismannsdorf gehörten zum Amt Giebichenstein im Saalkreis des Erzstifts Magdeburg.[2] Unweit von Eismannsdorf liegt die Wüstung Wulkendorf, die 1447 erstmals urkundlich erwähnt aber bereits 1537 als wüst beschrieben wird.[3] 1680 kamen sie zum Herzogtum Magdeburg unter brandenburg-preußischer Herrschaft. Zwischen 1807 und 1813 lagen Niemberg und Eismannsdorf im Kanton Oppin des Königreichs Westphalen (Distrikt Halle des Departements der Saale). Ab 1815 gehörten beide Orte zum Saalkreis in der preußischen Provinz Sachsen.
Am 20. Juli 1950 erfolgte die Eingemeindung von Eismannsdorf nach Niemberg.[4] Bis zur Eingemeindung nach Landsberg (Saalekreis) am 1. Januar 2010[5] war Niemberg eine selbständige Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Östlicher Saalkreis mit dem zugehörigen Ortsteil Eismannsdorf. Letzter Bürgermeister Niembergs war Christian Kupski.
Infrastruktur
Die am 25. August 1935 gegründete Freiwillige Feuerwehr Niemberg erhielt 1988 den Ehrennamen Hermann Ferres (1890–1944).[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Alter Steinbruch bei Niemberg
- Dorfkirche Niemberg
- Ehemaliges Gutshaus
Gedenkorte
- Gedenktafel in der Hermann-Ferres-Straße 10 für den Arzt Hermann Ferres (1890–1944), der wegen Hilfeleistung für polnische Kriegsgefangene 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet wurde
- Gedenkstein im Ortsteil Eismannsdorf mit Büste des kommunistischen Politikers Ernst Thälmann, der 1944 im KZ Buchenwald von der SS ermordet wurde, geschaffen von dem Bildhauer Gustav Weidanz[7]
Verkehr
Niemberg hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Magdeburg–Leipzig.
Einzelnachweise
- Niemberg – Stadt Landsberg. Abgerufen am 29. Dezember 2023.
- Das Amt Giebichenstein im Buch „Geographie für alle Stände“, S. 123f.
- Erich Neuß: Wüstungskunde des Saalkreises und der Stadt Halle. 1. Heft, Seite 203 (Karte) und Heft 2, Seite 343–345, Nr. 44.
- Eismannsdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
- StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
- Die Freiwillige Feuerwehr Niemberg., abgerufen am 30. August 2014
- Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation II, Bonn 1999, S. 574, ISBN 3-89331-391-5