Niederlistingen

Niederlistingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Breuna im nordhessischen Landkreis Kassel.

Niederlistingen
Gemeinde Breuna
Koordinaten: 51° 27′ N,  15′ O
Höhe: 242 m ü. NHN
Fläche: 6,18 km²[1]
Einwohner: 331 (31. Dez. 2015)[2]
Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 34479
Vorwahl: 05676

Geographie

Niederlistingen liegt in den Nordausläufern des Habichtswälder Berglands am Nordrand des Naturparks Habichtswald. Es befindet sich zwischen den Buchenwäldern Wolfsloh im Norden und Igelsbett im Süden am Warme-Zufluss Ruhrbach. Am südwestlichen Ortsrand kreuzen sich die Bundesstraße 7 und die nach Oberlistingen führende Landesstraße 3080.

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Listingen erfolgte unter dem Namen Lystungen im Traditiones Corbeienses und wird in die Zeit 816–876 datiert. Die explizite Nennung von Niederlistingen als Nydern Lystingen erfolgte erst im Jahr 1341 in einem Lehensverzeichnis der von Calenbergs.[3] Im Ort befand sich eine Villikation des Klosters Hilwartshausen mit Eigentum an Grund und Boden.

Die klassizistische Saalkirche stammt aus dem Jahre 1821.

Zum 1. August 1972 wurde, im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz, die bis dahin selbstständige Gemeinde Niederlistingen in die Gemeinde Breuna eingegliedert.[4][5] Für alle durch die Gebietsreform eingegliederten Gemeinden sowie die Kerngemeinde wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Niederlistingen 318 Einwohner. Darunter waren 3 (0,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 51 Einwohner unter 18 Jahren, 126 zwischen 18 und 49, 78 zwischen 50 und 64 und 174 Einwohner waren 66 und älter.[7] Die Einwohner lebten in 129 Haushalten. Davon waren 27 Singlehaushalte, 36 Paare ohne Kinder und 51 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 24 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 78 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
 1585:32 Hausgesesse
 1747:373 Haushaltungen
Niederlistingen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015
Jahr  Einwohner
1834
 
227
1840
 
236
1846
 
279
1852
 
279
1858
 
249
1864
 
270
1871
 
319
1875
 
338
1885
 
332
1895
 
373
1905
 
281
1910
 
270
1925
 
302
1939
 
294
1946
 
496
1950
 
471
1956
 
419
1961
 
366
1967
 
354
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
318
2015
 
331
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[3]; Gemeinde Breuna[2]; Zensus 2011[7]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
 1885:329 evangelische (= 99,10 %), 3 jüdische (= 0,90 %) Einwohner
 1961:324 evangelische (= 88,52 %), 41 katholische (= 11,20 %) Einwohner

Politik

Der Ortsbezirk Niederlistingen umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemarkung Niederlistingen. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern.[6] Bei der Kommunalwahl 2021 betrug die Wahlbeteiligung zur Wahl des Ortsbeirats 67,05 %. Dabei wurden gewählt: drei Mitglieder der SPD und vier Mitglieder der CDU.[8] Der Ortsbeirat wählte Friedhelm Becker (CDU) zum Ortsvorsteher.[9]

Sonstiges

  • In Niederlistingen gibt es seit über 300 Jahren eine Gaststätte.
  • Von Niederlistingen nach Niedermeiser führt ein Streuobstpfad, der aus etwa 1200 hochstämmigen Obstbäumen besteht.
  • Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus.

Literatur

Commons: Niederlistingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemarkungsfläche. In: webauftritt der Gemeinde Breuna. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Februar 2016; abgerufen im Februar 2013.
  2. Einwohner 2015. In: webauftritt der Gemeinde Breuna. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Februar 2016; abgerufen im Februar 2013.
  3. Niederlistingen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. April 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hofgeismar, Kassel und Wolfhagen (GVBl. II 330-17) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 225, § 7 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411.
  6. Hauptsatzung. (PDF; 210 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Bteuna, abgerufen im August 2023.
  7. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 80, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  8. Ortsbeiratswahl Niederlistingen. In: Votemanager. Gemeinde Breuna, abgerufen im Juli 2023.
  9. Ortsvorsteher für Niederlistingen. In: Webauftritt. Gemeinde Breuna, abgerufen im August 2023.
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