Niederdorf (Sachsen)

Niederdorf ist eine Gemeinde im Erzgebirgskreis in Sachsen. Zusammen mit der Großen Kreisstadt Stollberg bildet Niederdorf die Verwaltungsgemeinschaft Stollberg/Erzgeb.

Wappen Deutschlandkarte
Niederdorf (Sachsen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Niederdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 44′ N, 12° 47′ O
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Erzgebirgskreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Stollberg/Erzgeb.
Höhe: 400 m ü. NHN
Fläche: 13,06 km2
Einwohner: 1347 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 103 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09366
Vorwahl: 037296
Kfz-Kennzeichen: ERZ, ANA, ASZ, AU, MAB, MEK, STL, SZB, ZP
Gemeindeschlüssel: 14 5 21 420
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Neue Str. 5
09366 Niederdorf
Website: www.niederdorf-erzgebirge.de
Bürgermeister: Stephan Weinrich (CDU)
Lage der Gemeinde Niederdorf im Erzgebirgskreis
Karte
Karte

Geografie und Verkehr

Haltepunkt Niederdorf (Erzgeb) mit Citybahn (2016)

Das als Waldhufendorf gegründete Niederdorf liegt an der B 169 zwischen Stollberg und Chemnitz, im Tal des Gablenzbaches. Die Bahnstrecke Chemnitz–Stollberg, betrieben durch die City-Bahn Chemnitz, führt durch die Gemeinde und hat hier auch eine Haltestelle. Die durch das Gemeindegebiet verlaufende A 72 ist über den Anschluss Stollberg-Nord zu erreichen. Der Ort liegt ca. 18 km südwestlich von Chemnitz und 2 km nordöstlich von Stollberg/Erzgeb.

Nachbarorte

Lugau Jahnsdorf
Niederwürschnitz Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Stollberg Thalheim

Geschichte

Gemeindeamt Niederdorf

Das zweireihige Waldhufendorf Niederdorf wurde am 2. Mai 1447 als Nyderndorff erstmals urkundlich erwähnt, als Matthias Schlick von Lazan die Herrschaft Stollberg vom sächsischen Kurfürsten Friedrich II. verliehen bekam.[2] Als Lagebezeichnung zu Stollberg ist der Ortsname in Zusammenhang mit den südlich gelegenen Dörfern Mitteldorf und Oberdorf zu sehen. Das Dorf gehört zum Rittergutsbezirk Hoheneck (späteres Amt Stollberg). Das älteste vorhandene Gerichtsbuch wurde 1541 angelegt. 1552 war der Ort dem Rittergut Stollberg zugehörig.[3] Um 1600 bestanden im Dorf die sogenannte Schössermühle mit 3 Mahlgängen sowie eine Brett- und Lohmühle. Nach Pfaffenhain zu liegen sieben größere Gehöfte, die den Namen Sieben Höfe tragen.

August Schumann nennt 1820 zum unmittelbaren Amtsdorf Niederdorf unter dem Amt Grünhaingegen 90 Häuser, 450 Einwohner, 3 Mühlen mit 4 Gängen, und [es] ist nach Stollberg eingepfarrt.[4] Im Laufe der Industrialisierung entstanden vor allem kleinere Betriebe.

Niederdorf gehört heute zu den kleinsten, aber auch wirtschaftsstärksten Gemeinden im Erzgebirgskreis.

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2019[5]
Wahlbeteiligung: 73,8 %
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
45,2 %
(−30,1 %p)
26,0 %
21,6 %
7,2 %
n. k. %
(−7,2 %p)
2014

2019

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Insgesamt 10 Sitze
  • ZN: 2
  • CDU: 5
  • NB: 3

Nach der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilten sich die 10 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • CDU: 5 Sitze
  • Niederdorfer Bürger: 3 Sitze
  • Zukunft Niederdorf: 2 Sitze

Bürgermeister

Im Juni 2015 wurde Stephan Weinrich im ersten Wahlgang zum Nachfolger von Roland Lippmann gewählt.[6]

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2022 Stephan Weinrich CDU 99,7
2015 53,1
2008 Roland Lippmann 100,0
2001 99,1
1994 97,3

Entwicklung der Einwohnerzahl

JahrEinwohnerzahl[3]
155132 besessene Mann, 81 Inwohner
176423 besessene Mann, 24 Häusler; 18 ½ Hufen
1834586
18711.095
18901.360
JahrEinwohnerzahl
19101.552
19251.616
19391.952
19462.107
19502.297
JahrEinwohnerzahl
19641.889
19901.287
20001.388
20101.309
20121.217
JahrEinwohnerzahl
20131.191
2014 1.192
2015 1.265

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeit

Literatur

  • Niederdorf, Kreis Stollberg. In: Zwischen Mülsengrund, Stollberg und Zwönitztal (= Werte unserer Heimat. Band 35). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1981, S. 155 f.
  • Niederdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band. Schumann, Zwickau 1820, S. 199.
Commons: Niederdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Michael Wetzel: Das spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Niederdorf. In: Erzgebirgische Heimatblätter 39 (2017), Heft 4, S. 5–7. ISSN 0232-6078
  3. vgl. Niederdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. Niederdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band. Schumann, Zwickau 1820, S. 199.
  5. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014
  6. @1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.sachsen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2024. Suche in Webarchiven)
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