Niedźwiedzie (Pisz)
Niedźwiedzie (deutsch Niedzwedzen, 1924 bis 1945 Reinersdorf) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er gehört zur Gmina Pisz (Stadt- und Landgemeinde Johannisburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg).
Niedźwiedzie | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | ||
Powiat: | Pisz | ||
Gmina: | Pisz | ||
Geographische Lage: | 53° 37′ N, 21° 49′ O | ||
Einwohner: | |||
Postleitzahl: | 12-200[1] | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 87 | ||
Kfz-Kennzeichen: | NPI | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | DK 63: (Russland–) Perły–Węgorzewo–Giżycko–Pisz ↔ Jeże–Kolno–Łomża–Siedlce–Sławatycze (–Belarus) | ||
Eisenbahn: | Olsztyn–Ełk Bahnstation: Pisz | ||
Nächster int. Flughafen: | Danzig | ||
Geographische Lage
Niedźwiedzie liegt im Südosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, drei Kilometer südlich der Kreisstadt Pisz (deutsch Johannisburg).
Geschichte
Das kleine und vor 1579 Niedzwitz, vor 1785 Niedzwiedzien, nach 1871 Niedszwedzen und bis 1924 Niedzwedzen genannte Dorf[2] wurde 1538 als Gut eines Wildnisbereiters mit zehn Hufen nach Magdeburgischem Recht gegründet.[3] Das heutige Dorf liegt etwa 500 Meter östlich der einstigen Ortsstelle, deren Friedhof dort noch erkennbar ist.
Der Ort gehörte zum Kreis Johannisburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen. Von 1874 bis 1945 war er in den Amtsbezirk Kallenzinnen (ab 1938 „Amtsbezirk Dreifelde“) eingegliedert.[4]
Im Jahre 1910 zählte Niedzwedzen 206 Einwohner.[5] Am 27. Juni 1924 wurde der Ort in „Reinersdorf“ umbenannt. Die Einwohnerzahl belief sich 1933 auf 168 und betrug 1939 noch 155.[6]
In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Niedźwiedzie“. Heute ist es eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Pisz (Johannisburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seitdem der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.
Religionen
Niedzwedzen war bis 1945 in die evangelische Kirche Johannisburg[7] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche in Johannisburg[3] im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.
Heute gehört Niedźwiedzie kirchlich ebenfalls zur Kreisstadt und ist katholischerseits in die dortige Pfarrkirche, jetzt im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen einbezogen. Die evangelischen Einwohner orientierten sich zu ihrer Kirchengemeinde in Pisz, die nun zur Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen gehört.
Schule
Niedzwedzen wurde 1737 ein Schulort.[3]
Verkehr
Niedźwiedzie liegt an der verkehrstechnisch bedeutenden polnischen Landesstraße 63, die in Nord-Süd-Richtung vier Woiwodschaften durchzieht und die polnisch-russische mit der polnisch-belarussischen Staatsgrenze verbindet. Die nächste Bahnstation ist die Stadt Pisz an der Bahnstrecke Olsztyn–Ełk (deutsch Allenstein–Lyck).
Einzelnachweise
- Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 811
- Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Reinersdorf
- Niedzwedzen - Reinersdorf bei Familienforschung Sczuka
- Rolf Jehke, Amtsbezirk Dreifelde
- Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Johannisburg
- Michael Rademacher: Landkreis Johannisburg (poln. Pisz). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 491