Neumarkt-Sankt Veit

Neumarkt-Sankt Veit (, bis 1934 Neumarkt an der Rott) ist eine Stadt im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn.

Wappen Deutschlandkarte
Neumarkt-Sankt Veit
Deutschlandkarte, Position der Stadt Neumarkt-Sankt Veit hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 22′ N, 12° 30′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Mühldorf am Inn
Verwaltungs­gemeinschaft: Neumarkt-Sankt Veit
Höhe: 457 m ü. NHN
Fläche: 61,07 km2
Einwohner: 6494 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 106 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84494
Vorwahl: 08639
Kfz-Kennzeichen: MÜ, VIB, WS
Gemeindeschlüssel: 09 1 83 129
Stadtgliederung: 95 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Johannesstr. 9
84494 Neumarkt-Sankt Veit
Website: www.neumarkt-sankt-veit.de
Erster Bürgermeister: Erwin Baumgartner (UWG)
Lage der Stadt Neumarkt-Sankt Veit im Landkreis Mühldorf am Inn
Karte
Karte
Der Stadtplatz
Das Rathaus
Die Johanneskirche

Geographie

Lage

Die Stadt liegt an der Rott, ca. 85 Kilometer östlich der Landeshauptstadt München und 35 Kilometer südöstlich von Landshut.

Gemeindegliederung

Die Stadtgemeinde hat 95 Gemeindeteile:[2][3]

  • Aich
  • Altenmarkt
  • Altersberg
  • Angelsberg
  • Berg
  • Bernloh
  • Blindenhaselbach
  • Brabelsberg
  • Bubing
  • Buch
  • Buchet
  • Dachsberg
  • Dörfl
  • Edengrub
  • Ehegarten
  • Eitlhub
  • Elsenbach
  • Feichten
  • Fischeck
  • Fraßbach
  • Frauenhaselbach
  • Furth
  • Giglberg
  • Gmain
  • Göttenberg
  • Grafing
  • Großgrötzing
  • Großkirchstetten
  • Großsteinberg
  • Großthalham
  • Grusberg
  • Haberg
  • Hafenöd
  • Hausleiten
  • Hausröcklmühl
  • Herrnreit
  • Hickersöd
  • Himmelsberg
  • Höcken
  • Hofthambach
  • Höllthal
  • Hönning
  • Hörbering
  • Hötzing
  • Hundham
  • Hungeröd
  • Imming
  • Kager
  • Kai
  • Kalteneck
  • Kindhofen
  • Kinning
  • Kleingrötzing
  • Kleinkirchstetten
  • Kleinsteinberg
  • Kumpfmühle
  • Künzen
  • Kurthambach
  • Lamprechten
  • Lehmbach
  • Leonberg
  • Lex am Holz
  • Linden
  • Mayerhof
  • Mitterbruckloh
  • Möselsberg
  • Neumarkt-Sankt Veit
  • Niedermosen
  • Oberbruckloh
  • Obergauling
  • Obermosen
  • Oberndorf
  • Oberwiesbach
  • Piering
  • Plachenberg
  • Reiser
  • Reißlsberg
  • Reith
  • Rott
  • Sägmühle
  • Sankt Lorenz
  • Staudach
  • Stein
  • Stetten
  • Straß
  • Teising
  • Thannengrub
  • Unterbruckloh
  • Untergauling
  • Unterwiesbach
  • Waltersberg
  • Weibach
  • Weiher
  • Wolfsberg
  • Zeiler

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Neumarkt wurde am 14. August 1269 vom niederbayerischen Herzog Heinrich dem XIII. gegründet. Ab 1366 besaß der Ort ein Marktgericht mit weitgehenden Eigenrechten. Im Jahre 1369 ließ der Landshuter Herzog den Sitz der Landrichters und Pflegers für den neuen Landgerichtsbezirk Neumarkt im späteren Schloss Adlstein einrichten. Das namensgebende Benediktiner-Kloster St. Veit, das hier eine geschlossene Hofmark besaß, wurde 1121 von Edler Dietmar von Lungau zuerst im nahegelegenen Ort Elsenbach gegründet und 1171 auf den Vitusberg über Rott verlegt, im Jahre 1802 erfolgte die Auflösung. Das herzogliche Landgericht bestand bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Im Jahre 1803 wurde im Zuge der Verwaltungsneugliederung Bayerns ein neues, kurfürstlich-bayrisches Landgericht eingerichtet. 1862 wurden die Verwaltungsaufgaben aus diesem herausgelöst und dem Bezirksamt Mühldorf übertragen. Das verbleibende Landgericht wurde in den späteren 1860er Jahren in Amtsgericht umbenannt, das bis 1970 Bestand hatte. Am 1. Mai 1920 wurden die Gemeinden St. Veit und Wolfsberg zur neuen Gemeinde Wolfsberg-St. Veit zusammengeschlossen. Am 1. April 1934 wurde diese mit Neumarkt vereinigt. Seitdem trägt die so entstandene Gemeinde den Namen Neumarkt-Sankt Veit.[4]

Stadt

Am 27. Mai 1956 erhielt der Ort das Stadtrecht. Seit dem 1. Januar 1978 besteht eine Verwaltungsgemeinschaft mit der Gemeinde Egglkofen.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Elsenbach, Feichten, Hörbering und Wiesbach eingegliedert.[4] Am 1. Mai 1978 kamen Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Thambach dazu.[5]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt von 5371 auf 6243 Einwohner bzw. um 16,2 %.

Politik

Die Gemeinde ist Mitglied und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Neumarkt-Sankt Veit.

Gemeinderat

Die Kommunalwahlen seit 2014 führten zu folgenden Ergebnissen:

Wahljahr Partei CSU SPD UWG Grüne Gesamt Wahlbeteiligung
2014[6] Stimmenanteil 41,0 % 7,8 % 51,2 % 100 % 53,7 %
Sitze 8 2 10 20
2020[7] Stimmenanteil 42,4 % 9,0 % 41,4 % 7,1 % 100 % 60,8 %
Sitze 8 2 9 1 20

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist Erwin Baumgartner (UWG)[8] (seit 2002). Bei der Kommunalwahl 2014 wurde er mit 67,5 % und 2020 in der Stichwahl mit 72,5 %[7] der gültigen Stimmen im Amt bestätigt.

Gemeindepartnerschaften

  • ItalienItalien Neumarkt-Sankt Veit unterhält seit dem 9. Juli 2002 eine Partnerschaft mit der italienischen Gemeinde Caneva in der Region Friaul-Julisch Venetien.

Wappen

Wappen der Stadt Neumarkt-Sankt Veit
Wappen der Stadt Neumarkt-Sankt Veit
Blasonierung:Geteilt von Silber und Rot; oben ein wachsender, Feuer speiender blauer Panther[9]

Wappenführung durch Neumarkt seit Anfang des 16. Jahrhunderts

Sehenswürdigkeiten

Die Ortsanlage im Regelmaß des 13. Jahrhunderts wird von dem gestreckten Marktplatz beherrscht, der beiderseits durch Torbauten abgeriegelt ist. Mehrere Wohnhäuser sind dem Inn-Salzach-Stil zuzurechnen. Hier befindet sich die alte Pfarrkirche St. Johannes Baptist aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Etwas abseits des Marktplatzes liegt das Kloster St. Veit, ein ehemaliges Benediktinerkloster und heutiges Altenheim. Die ehemalige Klosterkirche ist heute Pfarrkirche. Die Altstadt um den Stadtplatz bietet Sehenswürdigkeiten wie den Herzoglichen Kasten, der heute als Stadtbücherei und Veranstaltungshaus genutzt wird. Das alte Pfleggericht Schloss Adlstein beherbergt heute das Rathaus. Im großen Gemeindegebiet von über 60 Quadratkilometern gibt es viele Dörfer und Kleinode wie Teising mit einem Wasserschloss und einem alten Wallfahrtskircherl und Kapelle. Weiter ist die Filialkirche St. Maria in Elsenbach zu erwähnen, ein verputzter Backsteinbau vom Ende des 15. Jahrhunderts der Landshuter Schule mit hohem netzgewölbtem Innenraum und monumentalen spätgotischen Wandmalereien.[10]

Auf einem KZ-Friedhof außerhalb des Ortes an der B 299 in Richtung Mühldorf sind 392 Häftlinge begraben, die in KZ-Außenlagern im Landkreis Mühldorf bei Zwangsarbeit in einer Flugzeugfabrik ums Leben kamen, woran Tafeln am Friedhofstor erinnern.[11]

Verkehr

Neumarkt-Sankt Veit liegt unmittelbar an der mit über 11.000 Kraftfahrzeugen befahrenen B 299. Zur Entlastung des historischen Stadtkerns wurde am 20. April 2009 mit dem Bau einer Ortsumgehung begonnen, die am 17. Dezember 2012 für den Verkehr freigegeben wurde. Bereits am 24. Oktober 2011 wurde deren Teilstück (B 299 Nord – St 2086) seiner Bestimmung übergeben. Als weitere wichtige regionale Verbindungsstraße durchquert die Staatsstraße St 2086 die Stadt in Ost-West-Richtung.

Mit Eröffnung der Bahnstrecke Mühldorf–Pilsting am 15. Oktober 1875 erhielt Neumarkt Anschluss an das Eisenbahnnetz und wurde in den folgenden Jahren mit dem Bau der Bahnstrecken Neumarkt–Landshut (KBS 945) und Neumarkt–Passau (KBS 946) zu einem Knotenpunkt.

Sport

TSV Neumarkt-Sankt Veit

In der Stadt gibt es den Turn- und Sportverein Neumarkt-Sankt Veit.[12]

Deutscher Alpenverein Rottal

Der Deutsche Alpenverein zählt zu einem der größten Vereine in Neumarkt-St. Veit. Aufgegliedert ist er in die Bereiche Klettern, Bergsport und Schneetouren. Die Highlights sind die 240 m² große Kletterhalle und die Hütte im Zillertal.[13]

EC Schpana Crocodiles

Die EC Schpana Crocodiles haben sich zur Aufgabe gemacht, den Kindern und Jugendlichen den Eishockeysport näher zu bringen. Sie trainieren sowohl auf dem Eis als auch auf dem eigens errichteten Rollhockeyfeld. Mit ihrer äußerst engagierten Mannschaft konnten sie schon viele Erfolge verbuchen.[14]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

  • Manfred Hößl (* 1955), Kirchenmusiker und Herausgeber, lebt in Neumarkt-Sankt Veit
Commons: Neumarkt-Sankt Veit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Neumarkt-Sankt Veit in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 20. Mai 2021.
  3. Gemeinde Neumarkt-Sankt Veit, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 525.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 583.
  6. Bayerisches Landesamt für Statistik (Memento des Originals vom 28. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.bayern.de
  7. VG Neumarkt-Sankt Veit – Kommunalwahl 2020 Ergebnispräsentation. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. November 2020; abgerufen am 11. Dezember 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vgnsv.de
  8. RIS: 1. Bürgermeister Stadt Neumarkt Sankt-Veit. Verwaltungsgemeinschaft Neumarkt-Sankt Veit, abgerufen am 28. September 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Neumarkt-Sankt Veit in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern IV: München und Oberbayern. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2006, ISBN 978-3-422-03115-9, S. 264–265
  11. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 177
  12. Offizielle Homepage des TSV Neumarkt-Sant-Veit
  13. Homepage des Deutschen Alpenvereins Rottal
  14. Offizielle Homepage des EC Schpana Crocodiles
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