Neuherberg (Pfofeld)
Neuherberg ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pfofeld im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).
Neuherberg Gemeinde Pfofeld | |
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Koordinaten: | 49° 8′ N, 10° 51′ O |
Höhe: | 414 m ü. NHN |
Einwohner: | 8 (31. Dez. 2010) |
Postleitzahl: | 91738 |
Vorwahl: | 09834 |
Neuherberg |
Lage
Der Weiler liegt auf einer Höhe von 414 m ü. NHN westlich des Kleinen Brombachsees und knapp nördlich der Einmündung des Altmühlüberleiters in den Kleinen Brombachsee. Die nächstgelegene Stadt ist das rund sieben Kilometer entfernte Gunzenhausen. Östlich führt die Kreisstraße WUG 1 vorbei, von der eine Straße nach Neuherberg und zum direkt angrenzenden Pfofelder Gemeindeteil Hühnermühle abzweigt.
Ein weiterer gleichnamiger Ort im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist Neuherberg, ein Gemeindeteil der Gemeinde Langenaltheim.
Ortsnamendeutung
Der Ortsname wird gedeutet als „Zur neuen Herberge (als Haus zum Übernachten für Fremde)“.[1]
Geschichte
Die Erstnennung ist fraglich: 1214 wird in einem Pappenheimer Urbar eine „tauern“ (=Einkehrstätte) „bi dem wiaer“ erwähnt, also „bei dem Weiher“ (gemeint könnte der „Hüner Weyer“ der Hühnermühle aus einer Urkunde von 1398 sein). Die Inhaber waren Eigenleute des Marschalls von Pappenheim. Die nächste Nennung stammt erst wieder aus dem frühen 16. Jahrhundert: Anna von Lentersheim hat beim „wirt zu der neüen herberg“ eine gewisse Summe Geldes ausgegeben. Das Wirtshaus war also neu erbaut worden, entweder erstmals oder anstelle eines alten Wirtshauses. Die Benennung als „neue Herberge“ hält sich von da ab in Schreibvarianten. Beispielsweise wird die „wirttschafft“ 1585 bei einem Wiesenverkauf „Neuenherberg“ genannt. Für 1608 erfährt man, dass die Herren von Absberg das Wirtshaus besaßen und das Anwesen ihnen vogt- und gültbar war, während die Fraisch dem markgräflich-ansbachischen Amt Gunzenhausen oblag. Nach dem Aussterben der Absberger war der Besitz dem Deutschordensamt Absberg zinspflichtig. Wohl infolge des Dreißigjährigen Krieges lag die Neuherberg benachbarte Hühnermühle noch gegen Ende des 17. Jahrhunderts öde. Als solche kaufte sie 1693 der Neuherberg-Wirt Hans Schmidt dem Deutschen Orden in Ellingen ab. Für 1732 erfährt man, dass der Wirt den Zehnt in die Pfarrei Absberg zu geben hat, dass die Vogtei inner Ettern vom Deutschen Orden in Ellingen wahrgenommen wird, während die Vogtei außer Ettern und die hohe Fraisch weiterhin markgräflicher Besitz sind und vom Oberamt Gunzenhausen wahrgenommen werden. 1750 betreibt ein Leonhard Schnitzlein die Neuherberg.[2] 1792 wird Neuherberg mit dem Markgrafentum Ansbach preußisch.
Am Ende des Heiligen Römischen Reichs geht der Weiler mit dem ehemaligen Fürstentum Ansbach infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1806 an das neue Königreich Bayern über, wo er im Landgericht/Rentamt Gunzenhausen ab 1808 dem Steuerdistrikt Absberg, ab 1811 der Ruralgemeinde Absberg und ab 1818 der Ruralgemeinde Thannhausen zugehörig ist.[3]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Thannhausen am 1. Mai 1978 aufgelöst.[4] Der Weiler Neuherberg kam zu Pfofeld.
Einwohnerzahlen
Literatur
- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
- Robert Schuh: Gunzenhausen (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 5). Michael Laßleben, Kallmünz 1979, ISBN 3-7696-9922-X, S. 196.
Weblinks
- Neuherberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. Oktober 2022.
Einzelnachweise
- Schuh, S. 196
- Dieser Abschnitt nach Schuh, S. 196
- Historischer Atlas, S. 230, 240f.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 731.
- Historischer Atlas, S. 240
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1036, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 787 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 352 (Digitalisat).
- Website der Gemeinde Pfofeld (Memento des vom 10. Dezember 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.