Neuhaus an der Pegnitz

Neuhaus an der Pegnitz (amtlich: Neuhaus a.d. Pegnitz, auch Neuhaus/Peg.) ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land und liegt circa 60 km nordöstlich von Nürnberg.

Wappen Deutschlandkarte
Neuhaus an der Pegnitz
Deutschlandkarte, Position des Marktes Neuhaus a.d. Pegnitz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 38′ N, 11° 33′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Nürnberger Land
Höhe: 395 m ü. NHN
Fläche: 23,3 km2
Einwohner: 2826 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 121 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91284
Vorwahl: 09156
Kfz-Kennzeichen: LAU, ESB, HEB, N, PEG
Gemeindeschlüssel: 09 5 74 140
Marktgliederung: 11 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Unterer Markt 9
91284 Neuhaus
a.d. Pegnitz
Website: www.neuhaus-pegnitz.de
Erster Bürgermeister: Josef Springer (CSU)
Lage des Marktes Neuhaus a.d. Pegnitz im Landkreis Nürnberger Land
Karte
Karte
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Neuhaus mit Burg Veldenstein
Blick auf Neuhaus

Geografie

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Auerbach in der Oberpfalz, Königstein, Hirschbach (alle Landkreis Amberg-Sulzbach/Oberpfalz), Hartenstein, Velden (beide Landkreis Nürnberger Land), Pegnitz (Landkreis Bayreuth/Oberfranken)

Gemeindegliederung

Die Gemeinde hat 11 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Folgende Gemeindeteile wurden zwischen 1960 und 1991 abgebrochen:

Geschichte

Neuhaus

Neuhaus ist historisch mit der Burg Veldenstein verbunden. Die Burg wurde erstmals 1269 als „novum castrum“, übersetzt das neue Haus, urkundlich erwähnt. 1348 werden erste Einzelheiten berichtet. Um diese Zeit waren schon mindestens 16 Güter vorhanden. 1470 war Neuhaus auf 38 Anwesen angewachsen. Bischof Graf Philipp von Henneberg errichtete 1476 die Neuhauser Pfarrei. Unter Bischof Weigand von Redwitz (1522–1556) wurden die Marktrechte erlangt und das Brauhaus erworben. Als das Hochstift Bamberg 1803 säkularisiert wurde, gelangte Neuhaus an Bayern und 1805 an die Oberpfalz.[4] Der Markt im Nürnberger Land gehörte vor der Gemeindegebietsreform im Jahr 1972 zum Landkreis Eschenbach in der Oberpfalz.

Rothenbruck und Krottensee

Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Rothenbruck eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kam Krottensee hinzu.[5]

Höfen

Höfen, früher eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Pegnitz, wurde am 1. Mai 1978 eingemeindet. Es war als Rodungsdorf in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden. Im Januar 2006 hatte es 136 Einwohner.

Mosenberg

Mosenberg, ein Rodungsdorf aus dem 15. Jahrhundert, war früher ein Teil der Gemeinde Höfen. Es liegt in einem schmalen Landstreifen an der Pegnitz und wird als „Wurmfortsatz des Nürnberger Landes“ bezeichnet. Westlich dieses Landstreifens liegt Oberfranken, zu dem es ursprünglich gehörte, das östliche Pegnitzufer gehört zur Oberpfalz. Auf dem Gebiet von Mosenberg befindet sich der 1992 aufgelassene Bahnhof Ranna, von dem früher eine Nebenbahnstrecke nach Auerbach in der Oberpfalz abzweigte. Mosenberg hatte im Januar 2006 288 Einwohner.

Politik

Marktgemeinderat

Wahlbeteiligung: 72,33 %
 %
40
30
20
10
0
39,24 %
24,80 %
23,41 %
12,55 %
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Der Marktgemeinderat besteht aus 14 Gemeinderäten und dem Ersten Bürgermeister. Bei den Kommunalwahlen 2008, 2014 und 2020 ergaben sich folgende Sitzverteilungen:

CSUSPDBürgergemeinschaft Neuhaus und UmgebungGrüneGesamt
200865314 Sitze
201465314 Sitze
2020633214 Sitze

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit Mai 2008 Josef Springer (CSU). Dieser wurde bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 mit 77,43 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt. Die Wahlbeteiligung betrug 72,79 %. Der Bürgermeister gehört als weiteres Mitglied dem Gemeinderat an. Vorgängerin war Heidi Suttner (SPD).

Wappen

Wappen von Neuhaus an der Pegnitz
Wappen von Neuhaus an der Pegnitz
Blasonierung:Geteilt von Blau und Rot, oben ein an der Teilungslinie wachsender rot bewehrter und rot gezungter goldener Löwe, unter auf grünem Dreiberg ein runder, vierzinniger, silberner Turm mit in silberne Steine gefasstem schwarzem Bogentor mit halb gezogenem, goldenem Fallgatter.“[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche St. Peter und Paul

Bau- und Bodendenkmäler

Sehenswert sind die Burg Veldenstein über der Marktgemeinde sowie die katholische Kirche St. Peter und Paul.

Natur und Freizeit

Talaue im Naturschutzgebiet

Der Ort ist Ausgangspunkt zahlreicher Rad- und Wanderwege.

Geologische Ziele sind:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

In Neuhaus an der Pegnitz gibt es einen zentral gelegenen Bahnhof an der Bahnstrecke Nürnberg–Cheb. Mehrmals stündlich halten Züge in Richtung Nürnberg sowie stündlich in Richtung Bayreuth und Hof.

Ansässige Unternehmen

Größter Betrieb ist die Großbrauerei Kaiser. Das Kommunalbraurecht ist bis in die Gegenwart erhalten. Mit einem am Haus hängenden Bierstern wird angezeigt, in welcher Gaststätte das Kommunbier ausgeschenkt wird. Zurzeit gibt es noch drei Kommun-Gaststätten, von denen nur zwei regelmäßig aktiv sind. Auch Kaiser Bräu besitzt das Kommunbraurecht und schenkt einmal im Jahr zu Gunsten der lokalen Sportvereine das typische Märzenbier aus.

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Johann Sebastian Diez (1711–1793), Komponist, Chorleiter und Pädagoge, geboren in Neuhaus
  • Hermann Göring (1893–1946), nationalsozialistischer Politiker, wuchs in Neuhaus auf und lebte mit seiner Familie lange auf Burg Veldenstein
  • Elmar Hayn (* 1971), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), wohnhaft in Neuhaus

Literatur

Commons: Neuhaus an der Pegnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Neuhaus an der Pegnitz in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  3. Gemeinde Neuhaus a.d.Pegnitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
  4. Geschichtliche Streiflichter und Gegenwart von Andreas Dimler. Abgerufen am 16. Februar 2023.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 459.
  6. Kommunalwahlen in Bayern am 15. März 2020, abgerufen am 15. August 2020.
  7. Eintrag zum Wappen von Neuhaus an der Pegnitz in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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