Neue Börse (Leipzig)

Die Neue Börse in Leipzig, Tröndlinring 2, war ein 1884 bis 1886 für die Handelskammer zu Leipzig im Stil der Neorenaissance errichtetes Börsen- und Verwaltungsgebäude.

Die Neue Börse in ursprünglicher Gestalt (vor 1911)
Die Neue Börse nach dem Umbau (um 1912)

Das Gebäude entstand nach einem Entwurf der Leipziger Architekten Hans Enger und Karl Weichardt (1846–1906) als Ersatz für die Alte Handelsbörse am Naschmarkt. Adolf Lehnert (1862–1948) schuf die 3 Meter hohe Figur Lipsia im Giebel des Hauptportals nach einem Entwurf von Melchior zur Straßen (1832–1896). 1911 wurde es nach Plänen der Architekten August Hermann Schmidt (1858–1942) und Arthur Johlige (1857–1937) durch eine Aufstockung mit einem überstehenden, flach geneigten Walmdach erheblich verändert. Im Keller des Hauses befand sich ein Restaurant und im zweiten Obergeschoss ein großer Saal.

Das Bauwerk wurde 1943 durch den alliierten Luftangriff vom 4. Dezember 1943 fast vollständig zerstört. Dabei gingen etwa 40 Prozent der 100.000 Bände umfassenden Bibliothek des Hauses verloren.[1] Nur im Keller wurde nach 1945 noch Bier ausgeschenkt.[2] Die Ruine wurde 1958 abgebrochen.

Auf dem Gelände der ehemaligen Neuen Börse wurde ein Hotel gebaut, das Ende April 2013 eröffnet wurde.[3]

Literatur

  • Anton Heinrich Springer (Hrsg.): Nordost-Deutschland (von der Elbe und der Westgrenze Sachsens an) nebst Dänemark. (= Baedekers Handbuch für Reisende.) Verlag Karl Baedeker, Leipzig 1914, S. 299.
  • Horst Riedel (Red.: Thomas Nabert): Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. PRO LEIPZIG, Leipzig 2012, ISBN 978-3-936508-82-6, S. 212.
Commons: Neue Börse – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Horst Riedel (Red.: Thomas Nabert): Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. PRO LEIPZIG, Leipzig 2012, ISBN 978-3-936508-82-6, S. 212
  2. Ulla Heise: Zu Gast im alten Leipzig. Hugendubel 1996, ISBN 3-88034-907-X, S. 108
  3. InterCityHotel Leipzig

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