Naundorf (Zschepplin)

Naundorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Zschepplin im Landkreis Nordsachsen in Sachsen.

Naundorf
Gemeinde Zschepplin
Koordinaten: 51° 29′ N, 12° 32′ O
Höhe: 109 m
Einwohner: 507 (Jun. 2019)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1999
Postleitzahl: 04838
Vorwahl: 03423

Geografie

Naundorf liegt im Dreieck der Städte Eilenburg, Bad Düben und Delitzsch. Der Ort liegt an keiner klassifizierten Straße, jedoch gibt es Ortsverbindungen nach Krippehna, Steubeln, Rödgen, Pressen und Wölkau. Südlich von Naundorf befindet sich der so genannte Kämmereiforst mit einem gleichnamigen Bahnhof an der Bahnstrecke Halle (Saale)–Eilenburg.

Geschichte

Naundorf ist von der Siedlungsform her ein Straßenangerdorf. Es gehörte bis 1815 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Eilenburg.[2] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1952 gehörte.[3]

Im Zuge der zweiten Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde Naundorf dem Kreis Eilenburg im Bezirk Leipzig angeschlossen, welcher 1994 im Landkreis Delitzsch aufging.[4] Am 1. Oktober 1972 wurde der Ort Rödgen mit Steubeln eingemeindet, am 1. Januar 1974 folgte Krippehna mit Göritz, welche am 14. März 1990 als Gemeinde Krippehna wieder ausgegliedert wurden.[5] Am 1. Januar 1999 erfolgte der Zusammenschluss mit Glaucha, Hohenprießnitz, Krippehna (ohne Göritz) und Zschepplin zur neuen Gemeinde Zschepplin.[6]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1818338
1895462
1925504
1939515
Jahr Einwohner
1946838
1950763
1964558
1990761

Die Einwohnerzahl Naundorfs lag 1818 bei 338. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stieg die Einwohnerzahl bis auf 515. Nach Ende des Krieges stieg die Zahl nochmals stark an auf 838 im Jahre 1946. Zur Zeit der DDR schwankte die Einwohnerzahl. 1964 wurde ein Tiefstand von 558 Einwohnern gezählt. 1990 lebten knapp 750 Menschen in Naundorf.[7]

Sehenswürdigkeiten

St. Matthäus an der Hauptstraße
  • Dorfkirche

Die Kirche Sankt Matthäus in Naundorf stammt in der jetzigen Erscheinungsform aus dem Jahre 1867. Es gab einen Vorgängerbau, über den wenig bekannt ist. Einer Zeichnung zufolge ähnelte dieser in seinem Erscheinungsbild der Behlitzer Kirche. Die Kirche besitzt drei Glocken, die aus dem Vorgängerbau stammen und von denen in den beiden Weltkriegen jeweils zwei eingeschmolzen, später aber wieder neu gegossen wurden, sowie eine Orgel des Delitzscher Orgelbauers Offenhauer.[8]

Commons: Naundorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Naundorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Zschepplin – Gemeinde. Abgerufen am 27. September 2022.
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 56 f.
  3. Der Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900
  4. Naundorf im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen
  5. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  7. Angaben zur Geschichte Naundorfs im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  8. Kirchenkreis Eilenburg: Spuren im Stein - Kirchen im Kirchenkreis Eilenburg, Leipzig 1997, ISBN 3-00-001722-4
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