Regionaler Naturpark Thal
Der Regionale Naturpark Thal ist ein Park von nationaler Bedeutung im gleichnamigen Solothurner Bezirk. Er zeichnet sich aus durch eine landwirtschaftlich geprägte sanfte Juralandschaft.
Regionaler Naturpark Thal | |||
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Lage: | Solothurn, Schweiz | ||
Nächste Stadt: | Balsthal | ||
Fläche: | 139 km² | ||
Gründung: | 2009 |
Lage
Der Regionale Naturpark Thal umfasst den ganzen Bezirk Thal im Kanton Solothurn. Damit liegen folgende Gemeinden in ihm: Welschenrohr-Gänsbrunnen, Herbetswil, Aedermannsdorf, Matzendorf, Laupersdorf, Balsthal, Mümliswil-Ramiswil und Holderbank.
Ziele des Naturparks
Der Regionale Naturpark Thal bezweckt den Erhalt der intakten Naturlandschaft und die Förderung der regionalen Wirtschaft.
Naturwerte
Der Regionale Naturpark Thal zeichnet sich aus durch eine verhältnismässig sanfte Landschaft des östlichen Kettenjuras. Typisch für diese Landschaftsform sind etwa Klusen und verschiedene Waldformen (u. a. Buchenwälder, Tannen-Buchen-Wälder, Kiefernwälder). Die Landwirtschaft auf den Jurahöhen ist geprägt durch eine extensive Weidewirtschaft von Rindvieh und weist damit wertvolle Wiesenlebensräume auf (Trockenwiesen). Nur der Talboden zwischen Balsthal und Herbetswil wird mehrheitlich ackerbaulich bewirtschaftet.
Mehrere Fliessgewässer liegen innerhalb des Naturparks. Nennenswert ist v. a. die Dünnern, deren obere Hälfte den Naturpark durchfliesst. Ihr grösster Zufluss, der Augstbach, liegt ebenfalls im Naturpark. In diesem Gewässersystem leben Bachforellen und Groppen, von den Vögeln nutzt etwa die Wasseramsel diese Gewässer. Besonders die Oberläufe der Gewässer sind weitgehend unverbaut und weisen eine naturnahe Ökomorphologie auf.
Der Naturpark ist ein wichtiges Habitat für verschiedene Vogelarten. Auf dem Subigerberg oberhalb von Gänsbrunnen befindet sich eine Vogelberingungsstation, dort befindet sich eine wichtige Route für Zugvögel. In den grossen Wäldern des Naturparks leben verschiedene seltene Waldvögel, etwa Uhus und Waldschnepfen. Möglicherweise gibt es noch einige wenige Auerhühner. Die weiten, offenen Höhenzüge v. a. im nördlichen Parkgebiet bieten einen Lebensraum für einige Vogelarten der offenen Landschaft, etwa für die Heidelerche. Die grossen Weiden sind wegen ihres Reichtums an Mäusen für mehrere Greifvogelarten ebenfalls wichtige Lebensräume.
Viele Säugetierarten leben im Parkgebiet. So kommen etwa verschiedene Fledermausarten vor. Das Reh ist im ganzen Park häufig anzutreffen. Entlang der Felsbänder in den Höhenzügen leben mehrere Gämskolonien. Rehe und Gämsen werden vom Luchs gejagt, der im Naturpark hohe Bestandsdichten erreicht. Auch Wildschweine sind häufig, aber kaum zu sehen. Erst vereinzelt kommen Rothirsche vor. Räuberische Kleinsäuger wie Füchse, Dachse und Baummarder kommen häufig vor, andere wie das Hermelin eher seltener. Die Wiederansiedelung des Wisents, der bis zu seiner Ausrottung vor einigen Jahrhunderten hier lebte, war lange im Gespräch.[1] Der Bau eines Zauns wurde Anfang 2020 genehmigt und voraussichtlich im Herbst 2022 werden die ersten Wisente kommen.[2][3]
Landschaften von nationaler Bedeutung
Gemäss Artikel 5 des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz führt die Schweiz ein Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung. Drei solche Gebiete liegen teilweise im Regionalen Naturpark Thal:
- Nr. 1010, Bezeichnung: Weissenstein, Teilgebiete der Naturpark-Gemeinden Gänsbrunnen, Welschenrohr und Herbetswil
- Nr. 1012, Bezeichnung: Belchen-Passwang-Gebiet, Teilgebiete der Naturpark-Gemeinden Holderbank und Mümliswil-Ramiswil
- Nr. 1020, Bezeichnung: Ravellenflue und Chluser Roggen bei Oensingen, Teilgebiete der Naturpark-Gemeinde Balsthal
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Alois Winiger, Solothurner Zeitung: Wisente im Naturpark Thal? – «das wäre die grosse Chance», 30. Mai 2015, abgerufen am 21. November 2016.
- Yann Schlegel, Solothurner Zeitung: Bauern wehren sich weiter wegen Wisent-Ansiedlung – Verein bleibt zuversichtlich, 31. März 2020, abgerufen am 26. April 2020.
- Das Wisent-Projekt ist auf der Zielgeraden. In: schweizerbauer.ch. 1. August 2022, abgerufen am 1. August 2022.