Nathalie Baye

Nathalie Marie Andrée Baye [baj] (* 6. Juli 1948 in Mainneville, Haute-Normandie)[1] ist eine französische Schauspielerin.

Nathalie Baye (2019)

Leben

Nathalie Baye wuchs als Tochter eines Malerpaars in unkonventionellen Verhältnissen auf. Sie war Legasthenikerin, brach mit vierzehn Jahren die Schule ab und nahm in Monaco Ballettunterricht. Drei Jahre später ging sie in die USA, um ihren Horizont zu erweitern. Nach ihrer Rückkehr besuchte sie neben neuerlichem Tanzunterricht den Cours Simon, den sie 1972 abschloss. Bereits 1973 wurde sie mit der Nebenrolle des Scriptgirls Joëlle in dem Film Die amerikanische Nacht von François Truffaut bekannt. Es folgten weitere Nebenrollen, unter anderem ein Kurzauftritt in Truffauts Der Mann, der die Frauen liebte. Ihre erste große Hauptrolle spielte sie als Partnerin von Truffaut in dessen Filmdrama Das grüne Zimmer (1978). Seit Anfang der 1980er Jahre gilt sie durch Darbietungen wie in Claude Gorettas Die Verweigerung (1981) und Robin Davis’ Verheiratet mit einem Toten (1983) als eine der führenden Schauspielerinnen Frankreichs.

Nathalie Baye wurde viermal mit dem César ausgezeichnet: als Beste Nebendarstellerin 1981 für Rette sich, wer kann (das Leben) und 1982 für Eine merkwürdige Karriere sowie als Beste Hauptdarstellerin 1983 für La Balance – Der Verrat und 2006 für Eine fatale Entscheidung. Bei den Filmfestspielen von Venedig erhielt sie 1999 die Auszeichnung als Beste Darstellerin für ihre Rolle in Eine pornografische Beziehung. Weitere Filmerfolge hatte sie unter anderem mit Ferien für eine Woche (1980) und Schöne Venus (1999).

Nathalie Baye hat eine Tochter, Laura Smet,[1] die wie ihre Mutter Schauspielerin wurde. Smet stammt aus Bayes Beziehung mit Johnny Hallyday, mit dem Baye unter der Regie von Jean-Luc Godard den Film Détective (1984) drehte.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen (Auswahl)

César

  • 1981: Beste Nebendarstellerin für Rette sich, wer kann (das Leben)
  • 1981: Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Ferien für eine Woche
  • 1982: Beste Nebendarstellerin für Eine merkwürdige Karriere
  • 1983: Beste Hauptdarstellerin für La Balance – Der Verrat
  • 1984: Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Verheiratet mit einem Toten
  • 1991: Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Weekend für zwei
  • 2000: Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Schöne Venus
  • 2004: Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Gefühlsverwirrungen
  • 2006: Beste Hauptdarstellerin für Eine fatale Entscheidung
  • 2017: Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für Einfach das Ende der Welt

Étoile d’Or

  • 2006: Beste Hauptdarstellerin für Eine fatale Entscheidung

Europäischer Filmpreis

  • 1999: Nominierung in der Kategorie Beste Darstellerin für Eine pornografische Beziehung
  • 2006: Nominierung in der Kategorie Beste Darstellerin für Eine fatale Entscheidung

Festival Internacional de Cine de San Sebastián

  • 2006: Silberne Muschel in der Kategorie Beste Darstellerin für Mon fils à moi

Globe de Cristal

  • 2006: Beste Darstellerin für Eine fatale Entscheidung
  • 2009: Nominierung in der Kategorie Beste Darstellerin für Cliente

Internationale Filmfestspiele von Venedig

  • 1999: Beste Darstellerin für Eine pornografische Beziehung

Magritte

Montreal World Film Festival

  • 2012: Grand Prix Special des Amériques

Prix Jutra

  • 2013: Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für Laurence Anyways

Seattle International Film Festival

  • 2000: Beste Darstellerin für Eine pornografische Beziehung und Schöne Venus

Weitere

Commons: Nathalie Baye – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Vgl. lesgensducinema.com
  2. Vgl. La Légion d’honneur du Nouvel An. In: Le Figaro, 1. Januar 2009.
  3. Vgl. Journal officiel de la République française auf legiondhonneur.fr, 1. Januar 2019 (PDF-Datei, 696 kB; S. 17).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.