Natal Main Line

Die Natal Main Line, deutsch „Natal-Hauptstrecke“ ist eine Eisenbahnstrecke in Südafrika, welche Durban mit Volksrust verbindet und Teil der Bahnverbindung Durban–Johannesburg ist. Manchmal wird der Begriff Natal Main Line für die ganze Strecke bis Johannesburg gebraucht oder es wird der letzte Bahnhof in der ehemaligen britischen Kolonie Natal Charlestown als Endbahnhof der Strecke genannt. Weiter wird oft der Streckenast von Ladysmith nach Harrisimth im ehemaligen Oranje-Freistaat dazu gezählt.

Natal Main Line
Profil der Natal Main Line im Jahre 1910
Profil der Natal Main Line im Jahre 1910
Strecke der Natal Main Line
Verlauf der Natal Mail Line auf einer Karte von 1910
Streckenlänge:1911: 495 km
2016: 460 km
Spurweite:1067 mm (Kapspur)
Maximale Neigung: alte Strecke: 33 
ab 1965: 14,3 
Minimaler Radius:alte Strecke: 300 ft / 91 m
ab 1965: 219 m
Point 1860–1888
Point 1888–1936
von Richards Bay
0 Durban ab 1980
Durban Market Square 1860–1893
Durban Market Square (Halle) 1893–1980
1 Msizini
2 Berea Road
West End 1877–1893
Durban Hafen
3 Dalbridge
5 Congella
6 Umbilo
Bayhead Yard
7 Rossburgh South Coast Junction
8 Booth South Coast Junction
nach Port Shepstone
Jacob’s Ladder bis 1907
rechts: neue Hauptlinie ab 1936
10 Sea View
12 Bellair
12 Mount Vernon
13 Hillary
15 Poet’s Corner
15 Cavendish
16 Malvern
17 Burlington
18 Escombe Bowker’s Halt
20 Shallcross
20 Northdene
22 Moseley
23 Glen Park
24 Klaarwater
24 Sarnia Pinetown Bridge
Umgeni Power Station
Induspine
               
27 Pinetown Ende Fahrleitung von Durban
28 Mariannhill
Palmiet Manors
Wyebank
31 Thornwood
Fields Hill
34 Situndu Hills
35 Dassenhoek
Kloof Krantz Kloof Museumsbahn
37 kwaNgendezi
Gillitts
Emberton
Delville Wood (914 m)
Delamore Halt
41 Delville Wood
Baubahn Ntshongweni Dam 1924–1927
New Brereton (1036 m) ab 1974
Hillcrest
Ngede Falls
Nshongweni (894 m)
45 Nshongweni
Padley
51 Bothas Hill 739 m
Alverstone
51 Cliffdale
Drummond
57 Hammarsdale
               
               
Inchanga Museumsbahn ab 1892
               
Wallacetown bis 1892
               
61 Kwa Tandaza
63 Georgdale
Harrison
Triangle 1880–1882
71 Cato Ridge Triangle
76 Camperdown
Umlaas Road
nach Mid Illovo 610 mm 1911–1985
80 Umlaas Road bis 1988
No. 1 (926 m)
82 Ethelvale 1919–1965
87 Thornybush Mpushini 1919–1965
Manderston bis 1988
No. 3 (664 m)
Mpushini (375 m)
New Leeds bis 1988
Ashburton
nach Richmond
No. 4 (1310 m)
Thornville
100 Mkondeni 1919–1965
Foxhill
Bisley
               
No. 5 (843 m)
               
Umsindusi
108 Pentrich
111 Masons Mill Yard
nach Franklin
Napier Junction
114 Pietermaritzburg 676 m
nach Greytown
116 Camp
118 Rushbrook Prestbury
Camp 1884–1916
121 Boughton Braeside
Grange 1884–1916
123 Broomfield 1884–1916
124 Blackridge Swartkopskloof 1884–1916
128 Sweet Waters 1884–1916
               
               
Teteluku 1916–1960 1916–1960
               
Ketelfontein 1916–1960 1916–1960
               
129 Winterkloof 1884–1916
               
Cedara-Tunnel (6023 m)
               
131 Boshoffweg 1884–1916
               
136 Hilton 1884–1916
               
137 Leonard 1884–1916
               
139 Aradec 1884–1960
134 Cedara
138 Merrivale Howick
Dunlop Gummiwerk
142 Quail Hospital
144 Howick Swanley
145 Fernhill
146 Tweedie Kildwick
151 Lions River
156 Dargle St. Ives
161 Lidgetton
164 Caversham
169 Balgowan
175 Holly Methven
177 Kingston
180 Nottingham Road 1465 m
187 Rosetta
193 Fountain Hall bis 1956
(715 m)
Mooi River
New Leigh
               
Leigh 1885–1914
               
Hidcote
               
Highlands
               
Hidcote (up: 3227 / down: 4030)
               
203 Dell / New Dell
               
Beacon Hill (854 m)
               
209 Willbrook
               
Brynbella
               
215 Lowlands
               
Willow Grange
               
223 New Beacon Hill
               
Beacon Hill
               
Beacon Hill
               
228 New Formosa
               
Beacon Hill
               
               
Mimosa (Formosa)
234 Estcourt 1168 m
nach Weenen 610 mm
242 Willowford
247 Ennersdale
nach Bergville
253 Heavitree
258 Frere
261 Grenford
266 Chieveley
273 Naval Hill
278 Colenso
289 Harts Hill
290 Pieter’s
295 Nelthorpe
297 Umbulwana
304 Ladysmith 1005 m
307 Danskraal Daimana
nach Bethlehem
314 Pepworth
325 Matiwane
331 Elandslaagte
338 Maduna
343 Wesselnek
352 Wasbank
360 Uithoek
366 Wallsend
371 Glencoe Biggarsberg Summit 1371 m
nach Dundee
384 Hattingsspruit
395 Dannhauser
403 Milnedale
409 Alcockspruit
414 Ballengeich
417 Rooipunt
von Utrecht
Ngagane
432 Newcastle 1186 m
443 Signal Hill
448 Wycom
456 Clontarf
Ingogo
456 Ingogo
Glen Harte
(1850 m)
464 Boscobello
466 Inkwelo
Mount Prospect
475 Mount Prospect
480 Majuba
Langs Nek (alt: 675 m, neu:1050 m)
485 Langsnek
Clavis
490 Charlestown
495 Volksrust 1656 m
nach Bethal
Vooruitsig
nach Johannesburg

Quellen: [1][2][3]

Die Strecke wurde von der Natal Government Railways gebaut und 1891 durchgehend eröffnet. Einige Gebirgsbahnabschnitte der Strecke wurden teilweise mehrmals neu trassiert. Die Natal Main Line wurde 1937 durchgehen auf elektrischen Betrieb umgestellt und galt damals als längste elektrisch betriebene Eisenbahn im britischen Kolonialreich.[4]

Geschichte

Kupferstich der Eröffnungszeremonie von der Natal Government Railways im Jahre 1877
Brücke über den Umbilo bei Durban
Trestle-Brücke vor Wallacetown
Inchanga-Viadukt mit Zug ungefähr 1880
Drummond Tunnel, einer der ersten Eisenbahntunnel in Südafrika

1875 wurde das Natal Government Railway Gesetz verabschiedet, das die NGR gründete und den Bau einer Eisenbahnstrecke von Durban nach Pietermaritzburg, sowie von zwei Zweiglinien nach Verulam und Isipingo beschloss. Aufgrund des schwierigen Geländes, durch das die Strecke ins Landesinnere führen sollte, wurde entschieden, die Strecken in Kapspur zu bauen, deren Spurweite 1067 mm beträgt.[5] Weiter wurde festgelegt, dass 21 Fuß lange Schienen mit einem Gewicht von 40 lbs pro Yard zu verwenden sind, die auf mindestens 2000 mit Kreosot behandelten Schwellen pro Meile zu verlegen sind. Der minimale Kurvenradius wurde auf 300 Fuß festgelegt, die maximale Steigung auf 1:30. In metrischen Einheiten ergibt das einen Oberbau auf 6,4 m langen 20 kg/m-Schienen mit 1240 Schwellen pro Kilometer auf einer Trasse mit minimalem Kurvenradius von 90 m und Steigungen nicht größer 33 ‰. Für die Strecke nach Pietermaritzburg wurde mit Kosten von 606.749 Pfund oder umgerechnet 7778 Pfund pro Meile gerechnet.[6]

Der Bahnbau begann 1876 in Durban. Die Strecke erreichte 1880 Pietermaritzburg, 1886 Ladysmith und 1891 Charlestown an der Grenze der Kolonie zur Transvaal-Republik. 1896 konnte der durchgehende Betrieb bis Johannesburg eröffnet werden.

Durban–Pietermaritzburg

Der Bau der Bahn nach Pietermaritzburg begann offiziell am Neujahrstag vom Jahr 1876 mit dem Spatenstich durch Sir Henry Bulwer, dem damaligen Vizegouverneur der Kolonie Natal, wenngleich die Werkverträge mit den Bauunternehmern Wythes & Jackson, die schon am Bau der Great Indian Peninsula Railway beteiligt waren, erst im Februar unterschrieben wurden. Am 1. April desselben Jahres kamen die ersten 100 Bahnbauarbeiter aus Mauritius in Durban an. Die Baufirma war verpflichtet, mindestens zwei Drittel der Belegschaft außerhalb der Kolonie zu rekrutieren, um zu verhindern, dass die Landwirtschaft unter dem Bahnbau leidet. Ende Juni 1876 waren die Erdarbeiten für vier Meilen Trasse fertig und die Fundierungsarbeiten für die Brücke über den Umbilo ausgeführt. Gleichzeitig wurden mit den Bauarbeiten in Pietermaritzburg begonnen, wo vom zukünftigen Endbahnhof am Fuße des Camp Hills bis zur zukünftigen Brücke über den Umsindusi begonnen wurde.[6]

Am 1. Januar 1877 übernahm die NGR die Natal Railway, die ab 1860 eine normalspurige Bahnstrecke zwischen Point beim Hafen und dem Stadtzentrum von Durban betrieb. Entlang der bestehenden Strecke wurde ein neues Gleisbett für die Kapspurstrecke verlegt, das im Februar 1877 fertiggestellt wurde und auf dem schon bald die ersten Lokomotiven der Baufirmen verkehrten.[6]

Im Februar 1878 war die Brücke über den Umbilo River bei Pinetown fertig gestellt und in Durban wurde der Güterverkehr auf dem Kapspur-Trasse entlang der Normalspurstrecke der ehemaligen Natal Railway von Point zur Market Square Station aufgenommen, der Personenverkehr verblieb noch bis im Mai auf der Normalspurstrecke. Im September wurde der Betrieb bis Pinetown mit vorerst zwei Zugspaaren aufgenommen, denen nach Reklamationen der Bevölkerung bald ein drittes folgte.[6]

Mit Beginn des Zulukrieges im Januar 1879 hatten die Militärtransporte Vorrang auf der Bahn, so dass nur noch wenig Material zu den Baustellen gelangte. Trotzdem konnte die Strecke im März bis Botha's Hill dem Betrieb übergeben werden, bis Juni wurden nur Reisende der 1.- und 2.-Klasse, sowie Militärgüter transportiert. Erst dann wurde die Bahn für Wolle, Häute und Kolonialwaren freigegeben.[6]

Die Erdarbeiten zwischen Botha Hill und Inchanga waren schwierig, zumal es an geeigneten Steinbrüchen fehlte. Es wurde deshalb beschlossen die größeren Brücken nicht in Mauerwerk, sondern als Stahlfachwerkbrücken auszuführen. Von den neun zu bauenden Brücken war die größte eine sieben-feldrige 27 m hohe und 173 m lange Trestle-Brücke vor dem Bahnhof Wallacetown. Um weitere Verspätungen beim Verlegen der Gleise nach Pietermaritzburg zu vermeiden transportierten die Bauunternehmen die Schienen und eine kleine Lokomotive über die Hauptstraße zur Baustelle bei Camperdown. Am 1. Oktober 1880 wurde Camperdown, am 21. Oktober der Rangierbahnhof von Pietermaritzburg erreicht. Die offizielle Eröffnung war für den 15. November vorgesehen, konnte aber nicht wie vorgesehen stattfinden, weil anfangs Monats Regen einsetzte, der wegen Setzungen und Auswaschungen mehrere Entgleisungen verursachte. Die Strecke musste erst repariert werden, bevor sie am 1. Dezember offiziell eröffnet wurde.[6]

Nach der Eröffnung der Strecke nach Pietermaritzburg brachte die Baufirma Wythes & Jackson im Juli 1881 aus verschiedenen Gründen eine Nachforderung über etwa ein Viertel des gesamten Auftragvolumens auf. Die wichtigsten Punkte waren der Mangel an Arbeitskräften, um den sich die Regierung von Natal nicht gekümmert hätte, das durch die Regierung zu spät zur Verfügung gestellte Land für den Bahnbau und Mehraufwendungen beim Brückenbau auf Grund von Forderungen des den Bau überwachenden Ingenieurs. Den Nachforderungen der Baufirma stellte die Regierung gegenüber, dass die Bahn acht Monate zu spät fertiggestellt worden sei und an vielen Orten der Schotter von minderer Qualität schon nach wenigen Betriebsjahren hätte ausgewechselt werden müssen. Die Schuld für diese Nachforderungen wurde dem Crown Agent zugeschoben, dem Vertreter der britischen Monarchie, welcher die Auftragsvergabe und Abwicklung hätte überwachen sollen. Ein Schiedsgericht entschied 1884, dass nur ein kleiner Teil der Forderungen des Bauunternehmens entgegenkommen werden muss, namentlich eine Entschädigung für das zu spät zur Verfügung gestellte Land und die zu spät auf Kapspur umgebaute Natal Railway.[7]

Mitte 1883 wurden schwere strukturelle Mängel an den Brücken bei Inchanga festgestellt, weil teilweise die Fundierungen der Pfeiler abgerutscht waren. Beim Inchanga-Viadukt kam es zu Vibrationen durch den Wind und durch Querkräfte, die von den Bögen in der Zufahrt zum Viadukt herrührten. Bei starken Winden wurden die Reisezüge angehalten, so dass die Passagiere aussteigen konnten und der leere Zug alleine über die Brücke fahren konnte. Die Passagiere folgten dem leeren Zug zu Fuß über die Brücke.[7]

Pietermaritzburg–Ladysmith

Wenngleich der Bau der Bahn nach Pietermaritzburg eine große Herausforderung für die Kolonie war und sie zeitweise nahe an den finanziellen Abgrund brachte, sollte die Strecke weiter nach Ladysmith verlängert werden, wo die Handelsrouten von Transvaal und vom Oranje-Freistaat in Richtung Durban zusammenkommen. Außerdem sollte ein Transportweg zum Hafen für die Kohlevorkommen im Landesinneren bereitgestellt werden. Der Bahnbau sollte helfen, die Warenströme über den Hafen Durban zu leiten und sollte anderen Projekten zur Erschließung der Region von Johannesburg zuvorkommen, im Besonderen der Bahnstrecke durch den Oranje-Freistaat nach Kapstadt und der Delagoa-Bahn nach Lourenço Marques, dem heutigen Maputo in Mosambik. Der Bauvertrag wurde im April 1882 mit dem Unternehmer James Perry unterzeichnet. Am 1. Juli 1884 konnte die Strecke bis Howick, am 21. Dezember 1885 bis Estcourt und am 21. Juni 1886 bis Ladysmith eröffnet werden.

Ladysmith–Volksrust / Harrismith

Die Verlängerung über Ladysmith hinaus ließ auf sich warten. Oranje-Freistaat, Transvaal und Natal mussten zuerst klären, wie Waren von und für die Staaten im Landesinneren zolltechnisch zu behandeln sind, wenn sie durch Natal über den Hafen Durban transportiert werden. Im Besonderen wollte der Oranje-Freistaat einen Teil der in Durban erhobenen Abgaben haben. Andererseits sollten endlich die Kohlevorkommen bei Glencoe mit der Bahn erschlossen werden, damit diese Kohle für die Befeuerung der eigenen Lokomotiven verwendet werden konnte, aber auch für die Bekohlung der Schiffe im Hafen von Durban genutzt werden konnte. Außerdem drängte die Zeit für Natal, wenn die Kolonie an den Warenströmen Anteil haben wollte, die durch den wirtschaftlichen Aufschwung Johannesburgs nach der Entdeckung von Gold im Jahre 1886 ausgelöst wurden. Bereits bei der bestehenden Strecke war eine merkliche Zunahme des Transportvolumen verspürbar, welche den anfänglich defizitären Bahnbetrieb in die schwarzen Zahlen brachte.

Nach längeren politischen Diskussionen und nachdem sich die Wirtschaft von einer Krise erholt hatte, wurde 1888 die Fortsetzung des Bahnbaus von Ladysmith sowohl zum Van Reenen’s Pass an der Grenze zum Oranje-Freistaat als auch in Richtung Grenze zu Transvaal beschlossen. Anders als bei den vorhergehenden Abschnitten wurden die Arbeiten nicht an einen Generalunternehmer vergeben, sondern in einzelnen Abschnitten an kleinere Unternehmen vergeben.

Der Bahnbau zur Erschließung der Kohlegrube bei Elandslaagte wurde bereits 1887 bewilligt. Noch im selben Jahr begann der Bahnbau, so dass die Strecke bereits ab Juli 1888 für den Kohletransport genutzt werden konnte. Im September 1889 wurde Glencoe erreicht und im März 1890 war die Stichstrecke nach Dundee fertig. Ab November 1890 verkehrten die Züge bis Newcastle und im April 1891 wurde Charlestown (Kwazulu-Natal) erreicht. Im Oktober desselben Jahres konnte der 675 m lange Tunnel am Langs Nek in Betrieb genommen werden, der zwei provisorisch gebaute Spitzkehren unnötig machte.

Der Bau in Richtung Van Reenen’s Pass begann im November 1889; im August 1891 wurde Van Reenen erreicht; am 13. Juli 1892 wurde Harrismith erreicht.

Fortsetzung nach Johannesburg

Die Eisenbahn in Natal sollte einen Anschluss nach Johannesburg schaffen, um die Verkehrsströme von den Goldfeldern über Durban leiten zu können. Gleichzeitig setzte aber Transvaal alles daran, dass die eigene Delagoa-Bahn vor den anderen Bahnlinien von dem Raum Johannesburg an die Küste fertiggestellt werden sollte. Wegen Geldmangel von Transvaal gelang dies nicht, so dass als erste Verbindung zu einem Seehafen die Strecke nach Kapstadt im September 1892 in Betrieb ging und die Delagoa-Bahn im Jahre 1895 und erst ein Jahr später am 2. Januar 1886 die Verlängerung der Natal Main Line über Volksrust hinaus bis Johannesburg in Betrieb gehen konnte. Die Strecke wurde bis Volksrust von der Natal Government Railway gebaut, die restliche Strecke über Standerton und Heidelberg in den Raum Johannesburg von der Nederlandsch-Zuid-Afrikaansche Spoorwegmaatschappij (NZASM). Die Strecke aus Natal mündet bei Elsburg in die Strecke der Cape Government Railway (CGR) von Cape Town zur Johannesburg Park Station ein.

Bei der Eröffnung der direkten Verbindung Durban–Johannesburg benötigten die Züge für die 776 km lange Strecke 27 Stunden und 45 Minuten. Auf den alten Abschnitten mit 20-kg/m-Schienen durften die Züge mit 24 km/h verkehren, auf denen mit 22-kg/m- oder 30-kg/m-Schienen durften Güterzüge 30 km/h und Reisezüge 37 km/h fahren.

Ausbau der Strecke

Die ursprünglich 489 km lange Strecke von Durban nach Charlestown aus dem Jahre 1886 wies auf 346 km Länge Neigungen von 17 bis 25 ‰ und auf 64 km Länge Neigungen bis 33 ‰ auf. Mit den in den steilsten Stücken angeordneten 91-m-Bögen ergab sich ein Fahrwiderstand, der einer Neigung von 41 ‰ in einem geraden Streckenstück entsprach.

Anfang des 20. Jahrhunderts stieg der Verkehr so stark an, dass nach einer gänzlich neuen Streckenführung zwischen Biggarsberg und Durban gesucht wurde, die mit 152-m-Bögen und 20 ‰ auskommen sollte. Es wurden zwischen Durban und Wesselnek zwei Varianten einer Neutrassierung mit mehreren Kunstbauten etwa 50 km nordöstlich der bestehenden Strecke ausgearbeitet, die 1903 wieder verworfen wurden. Stattdessen wurde bis in die 1920er Jahre die bestehende Strecke auf den neuen Standard ausgebaut und an der ganzen Natal Main Line zusätzliche Kreuzungsbahnhöfe gebaut.

Die alte Streckenführung, die fast keine Kunstbauten aufwies, dafür enge Radien und starke Steigungen, wurde nach und nach durch eine neue Streckenführung mit Tunneln und Brücken ersetzt, welche mit größeren Radien und geringeren Neigungen angelegt werden konnte.

1879 wurde auf der Strecke das Staff and Ticket System eingeführt. Ab 1897 wurde schrittweise der Webb & Thompson Electric Train Staff eingeführt, bis die Strecke 1903 durchgehend mit diesem System ausgerüstet war.

Die Chronologie des Streckenausbaus zeigt die folgende Tabelle.

Arbeiten Abschluss Bemerkung
Beseitigung des Inchanga-Viaduktes und neuer Bahnhof Inchanga 24. April 1892 erste Streckenverlegung
Doppelspur Durban–Umbilo 25. Juni 1899 erster Doppelspurausbau
Doppelspur Umbilo–South Coast Junction mit neuer Brücke über den Umbilo River 26. März 1900
Kriegsschäden des ersten Burenkrieges beseitigt 18. Juni 1900 Die Natal Government Railway war ab dem 11. Oktober 1899 von den Kampfhandlungen betroffen.
Ersatz des Oberbaus der ganzen Strecke mit 39 kg/m-Schienen, Verstärkung von Brücken 8. Dezember 1901
Fünf zusätzliche Kreuzungsstationen zwischen Estcourt und Mooi River 1902
Neue Streckenführungen bei Harts Hill, Willowford und Frere 1905
Neue Streckenführung zwischen Umsindusi und Pietermaritzburg 8. Juli 1906
Neue Streckenführung South Coast Junction–Sea View zur Umgehung der Jacob’s Ladder 21. April 1907
Neue Streckenführung Sea View–Bellair 5. Januar 1908
Neue Streckenführung Padley–Hillcrest 9. Dezember 1906 erste Verbesserung der Streckenführung für Verkehr in Richtung Durban
Mooi River–Estcourt Deviation

Neuer Streckenführung mit zwei Tunnel.

7. September 1914 Erster Ausbau unter South African Railways. Die Neigung wird auf diesem Abschnitt von 33 ‰ auf 15 ‰ hinuntergesetzt
Town Hill Deviation

Neue Streckenführung Pietermaritzburg–Cedara mit zwei 180°-Kehrschleifen

6. Dezember 1916
Umlaas Road–Pentrich Deviation 11. Mai 1919 Die 31 km lange Streckenverlegung setzt den höchsten Punkt zwischen Durban und Pietermaritzburg von 931 m über Meer auf 800 m hinunter.
Doppelspur Umlaas Road–Cato Ridge 1. Juli 1917
Booth–Cato Ridge Deviation mit zehn Tunnel und einer Brücke Ende 1921 Mit einer Länge von 64 km die größte Streckenverlegung

Durchgehende 15 ‰ Steigung

Cedara–Nottingham Road Deviation mit zwei kurzen Tunneln 2. März 1924
Van Reenen's Pass-Strecke: Ersatz der drei Spitzkehre durch eine Kehrschleife und einen Kehrtunnel am 18. Mai 1925
Freigabe des Cedara-Tunnels 28. März 1960 Der Betrieb auf dem 1916 eröffneten Streckenabschnitt Town Hill-Deviation wird wegen Erdrutschen aufgegeben
Neuer doppelspuriger Streckenabschnitt

Umlaas Road–Pentrich mit fünf Tunnel und einem 273 m langen Viadukt über den Mkondeni-Fluss und einer 375 m langen Brücke über den Mpushini-Fluss

1965 Verkürzung der Strecke um 10,38 km. Landeinwärts beträgt die maximale zwischen Durban und Pietermaritzburg 15 ‰, in der Gegenrichtung 5,7 ‰. Minimaler Kurvenradius: 219 m. Die Umlaas Road–Pentrich Deviation von 1916 wird geschlossen.

Elektrifizierung

Kohlenzug mit drei Elektrolokomotiven der SAR-Klasse 1E an der Spitze, ungefähr 1930
Schnellzug mit zwei 1E-Elektrolokomotiven

Für den Transport der Kohle von Glencoe zum Hafen von Durban war die Steigung bei Mooi River ein großes Hindernis. Die Anhängelast auf dem Streckenabschnitt Ladysmith–Mooi River war beim Dampfbetrieb auf 820 t beschränkt. Ein Kohlenzug von Glencoe nach Pietermaritzburg benötigte 16,5 Stunden. Um die Kapazität der Strecke zu erhöhen, wurde 1921 beschlossen, diese mit 3.000 V Gleichstrom zu elektrifizieren und 78 Lokomotiven der Baureihe 1E bei Metropolitan-Vickers in Manchester zu beschaffen, die sowohl für Güter- als auch für Personenzüge eingesetzt werden konnten. Sie waren für Mehrfachtraktion ausgerüstet und verfügten über eine elektrische Bremse.

Für die Stromversorgung wurde das kohlebefeuerte Kraftwerk Colenso gebaut. Die Energie wurde mit zwei 88-kV-Hochspannungsleitungen zu den 12 Umformerstationen entlang der Strecke verteilt.

Im Oktober 1924 wurde als erster Abschnitt Chieveley–Ladysmith unter Spannung gesetzt, der im Dezember des gleichen Jahres bis Estcourt verlängert wurde. Ab Januar 1925 verkehrten 1430-t-Züge mit drei Lokomotiven an der Spitze. Im Mai 1925 erreichte der elektrische Betrieb Mooi River und im Juli wurde von Ladysmith nach Glencoe verlängert, im Oktober bis Nottingham Road und im April 1926 bis Pietermaritzburg. Im Juni 1926 verkehrten die ersten elektrisch geführten Reisezüge, zuvor wurden nur Güterzüge mit Elektrolokomotiven bespannt. Mit elektrischer Traktion benötigte ein Güterzug von Glencoe nach Pietermaritzburg nur noch 10,25 Stunden und der Fahrpersonalbestand für diesen Abschnitt konnte von 300 auf 170 Mann herabgesetzt werden. Mit der Einführung des elektrischen Betriebes kam es am Anfang zu Schienenbrüchen, so dass ab 1929 der Oberbau verstärkt wurde. Es wurden Schienen mit einem Gewicht von 42 kg/m verlegt, die Achslasten von 22 t zuließen.

1932 wurde die Elektrifizierung über Pietermaritzburg hinaus bis Cato Ridge verlängert. Um Geld zu sparen, wurden die Oberleitungsmasten aus alten Schienen hergestellt. Ende 1936 wurde der elektrische Betrieb auf dem Abschnitt Durban–Cato Ridge offiziell eröffnet und im Oktober 1937 der verbleibende Abschnitt Glencoe–Volksrust, so dass die ganze Natal Main Line elektrifiziert war.

Streckenbeschreibung

Durban–Pietermaritzburg

Ein kurzer Zug mit einer Dampflok fährt durch einen steilen Hang. Im Hintergrund ist ein großer Einschnitt zu sehen.
Die alte Bahnstrecke zwischen Durban und Pietermaritzburg im schwierigen Gelände bei Bothas Hill.

Vom Stadtzentrum von Durban führt die Strecke zuerst ohne Steigung parallel zur Küste und überquert den Umbilo River. Nach Booth, wo die Strecke nach Süden in Richtung Port Shepstone abzweigt, schwenkt die Natal Main Line in Richtung Landesinneres, wo sich die ursprüngliche Streckenführung von 1878 von der 1936 in Betrieb genommenen teilt und erst in Cato Ridge auf 755 m wieder mit dieser zusammentrifft.

Die neue Strecken, führt mit einer Steigung von 15 ‰ entlang dem Mhlatuzana River und weist mehreren Tunnel auf, die längsten sind je ungefähr einen Kilometer lang und weisen für jedes Gleis der Doppelspur eine eigene Röhre auf. Die alte Strecke über Pinetown beginnt mit 33 ‰ zu steigen und erklimmt mit dem Jacob’s Ladder (deutsch: „Jakobs-Leiter“) genannten Abschnitt Bellair. In Pinetown endet die Fahrleitung, der Rest der Strecke bis Cato Ridge wird zwischen Kloof und Inchanga nur noch von den Zügen der Museumsbahn Umgeni Steam Railways befahren. Während die neue Strecke kontinuierlich ansteigt, weist die alte Strecke beträchtliche Gegensteigungen auf. Die Linienführung verläuft zum Teil in exponierter Lage entlang steiler Felswände mit Aussicht auf das Valley of a Thousand Hills (deutsch: „Tal der 1000 Hügel“). Kurz nach Botha’s Hill führt die Strecke durch den einzigen Tunnel dieses Abschnittes, den 53 m langen Drummond Tunnel.

Nach Umlaas Road erreicht die seit 1965 genutzte Streckenführung der Natal Main Line den höchsten Punkt zwischen Durban und Pietermaritzburg auf 800 m. Es folgt ein kunstbautenreicher Abschnitt bis Pietermaritzburg, auf dem sich fünf Tunnel und der 375 m lange Mpushini Viadukt befindet.

Die alte Streckenführung von 1880 führte über Thornville und erreichte eine Höhe von 931 m über Meer. Das Teilstück zwischen Umlaas Road und Thornville wurde 1988 eingestellt und abgebaut. Die 1919 eröffnete Streckenführung führte ungefähr entlang der heutigen Streckenführung und wurde mit deren Eröffnung eingestellt.

Pietermaritzburg–Ladysmith

Die Strecke führt in westlicher Richtung aus Pietermaritzburg hinaus und steigt mit einer doppelten Kehrschleife steil den Hang an um das südliche Portal des 1960 eröffneten 6 km langen Cedara-Tunnels zu erreichen, der bei seiner Eröffnung der längste Eisenbahntunnel in Südafrika war und erst 1989 eröffneten vom Hex-River-Tunnel übertroffen wurde. Vom Nordportal bei Cedara führt die Strecke durch einfacheres Gelände bis Mooi River, wo sie mit einem 4 km langen Tunnel den Hidcote Beacon unterquert, bevor sie Estcourt erreicht und weiter nach Ladysmith führt.

Im Abschnitt zwischen Pietermaritzburg und Cedara wurde die Strecke zweimal neu trassiert. Die Strecke von 1884 führte anfänglich südlich um den Signal Hill herum und über Blackridge, Sweetwaters und Hilton nach Cedara. Der höchste Punkt der Strecke wurde kurz vor Hilton auf 1137 m erreicht. Eine neue Strecke, die Town Hill Deviation wurde 1916 eröffnet. Sie folgte dem heutigen Streckenverlauf, verließ aber diese vor dem Südportal des Cedara-Tunnels in Richtung Osten und folgte dem Hang um den Town Hill herum. Hilton wurde mit einem 831 m langen Tunnel unterfahren, bevor die Strecke bei Cedara auf die heutige Streckenführung traf. Die Town Hill Deviation wurde mit Eröffnung des Cedara-Tunnels eingestellt und abgebaut, denn die Strecke wurde oft von Erdrutschen verschüttet. Die Strecke von 1884 hingegen blieb bis in die 1980er Jahre erhalten, einzig der südlich des Signal Hills verlaufende Teil wurde früher abgebaut. Der Bahnhof Hilton wird von der Hilton Steam Heritage Association als kleines Eisenbahnmuseum betrieben.[8]

Auch bei Mooi River und Estcourt wurde die Strecke zweimal neu trassiert. Das erste Mal 1914 um die ursprüngliche ohne Tunnel trassierte Strecke mit fast durchgehender 33 ‰ Neigung durch ein Trasse mit 15 ‰ zu ersetzen, das zwei Tunnel aufwies und das zweite Mal 1957 mit dem Bau des Hidocte- und des Beacon-Hill-Tunnels.[9]

Ladysmith–Volksrust

Die Strecke führt in nordöstlicher Richtung aus der Stadt hinaus, wo der Rangierbahnhof Danskraal durchfahren wird, bevor die Strecke zum Van Reenen’s Pass abzweigt. Außerhalb der Stadt folgt sie für ungefähr 30 km der N11 bis zu den Kohlengruben von Elandslaagte, wo sie die N11 verlässt, mehr in östlicher Richtung verläuft und den Sundays River überquert. Sie überquert den Biggarsberg und erreicht das etwa 10 km westlich von Dundee gelegene Glencoe. Nach Newcastle muss die Strecke mit einer schwierigen Streckenführung den Langsnek Pass in den Drakensbergen überwinden. Die Streckenführung wurde an dieser Stelle mehrmals geändert und enthielt am Anfang vier Spitzkehren südlich der Passhöhe. Heute wird der Pass mit einem 1050 m langen Tunnel unterfahren.

Die Grenze der ehemaligen Kolonie Natal wird bei Volksrust erreicht. Der ursprüngliche Endpunkt der Strecke war bei Charlestown, das ungefähr drei Kilometer von der Grenze entfernt liegt. Der Ort wurde neu gegründet und trägt den Namen nach Charles Bullen Hugh Mitchell, dem damaligen Gouverneur von Natal.

Ladysmith–Harrismith

Die Strecke nach Harrismith zweigt ungefähr vier Kilometer außerhalb von Ladysmith von der Strecke nach Glencoe ab. Die ersten 44 km bis Brakwal verlaufen in einfachem Gelände, danach mussten die 300 m Höhendifferenz bis zum Van Reenen’s Pass überwunden werden, wozu anfänglich drei Spitzkehren nötig waren, die später durch eine Doppelschleife mit Kehrtunnel ersetzt wurden. Die restliche Strecke bis Harrismith war wieder einfach zu bewältigen.

Fahrzeuge

Dampflokomotiven

Die ersten beiden zierlichen Lokomotiven der Bahnbaufirmen trafen Anfang 1877 in Durban ein. Die Tenderlokomotiven von Beyer-Peacock aus Manchester hießen Pietermaritzburg und Durban, wogen 25 t und hatten eine Zugkraft von 45 kN. Die für Holzfeuerung ausgelegten Lokomotiven wurden mit Eucalyptus befeuert. Die ersten Lokomotiven der NGR waren baugleich und trafen im Dezember 1877 in Durban ein. Sie kamen zusammen mit zehn Reisezugwagen und 13 offenen Güterwagen.[6]

Bis 1903 wurden nur Tenderlokomotiven beschafft. Danach folgten mehrere Schlepptenderlokomotiven, die vom Chief Mechanical Engineer der NGR, D. A. Hendrie ausgelegt wurden und seinen Namen trugen. Auf der Natal Main Line waren weltweit die ersten Tender- und Schlepptenderlokomotiven mit der Achsfolge Mountain im Einsatz.

ALCO baute für die NGR zwei Einzelstücke, die als Versuchslokomotiven anzusehen waren. Es waren dies eine American D genannte Lokomotive ähnlich der Hendrie D und eine Mallet-Lokomotive mit der Achsfolge (1'C)C. Die American D war die erste Heißdampflokomotive der Bahn, welche in der Bestellung einer Heißdampfversion der Hendrie D mündete, welche 1912 als SAR-Klasse 3B abgeliefert wurden, nachdem die South African Railways durch Zusammenlegung der Bahnen auf dem Boden der noch jungen Südafrikanischen Union 1912 zusammengelegt wurden.

Der Mallet-Lokomotive war Erfolg beschieden, so dass weitere fünf Stück von ALCO als Mallet MB geliefert wurden. Diese Lokomotiven wurden vor allem zum Nachschieben schwerer Kohlezügen auf dem Streckenabschnitt von Estcourt nach Mooi River eingesetzt.

Die letzten auf der Natal Main Line im Hauptverkehr eingesetzten Dampflokomotiven waren in Doppeltraktion eingesetzte Lokomotiven der SAR-Klasse 14 und die mächtigen Garratt-Lokomotiven der Klasse GL. Diese waren die größten Dampflokomotiven, die je für Kapspur gebaut wurden. Sie zogen Anfang der 1930er Jahre auf dem Streckenabschnitt Durban–Pietermaritzburg 1200 t-Güterzüge, während die Strecke nördlich bis Glencoe bereits elektrifiziert war. Bis 1974 standen Dampflokomotiven in untergeordneten Diensten und vor Züge, die auf nicht elektrifizierte Nebenstrecken übergingen, im Einsatz.

Natal Government Railways

Die Konstruktion der Lokomotiven der Natal Government Railways (NGR) wurde stark von den Oberingenieuren der Bahn beeinflusst. Die Funktion wurde 1877 von William Milne übernommen, gefolgt 1893 von George William Reid, gefolgt von David Anderson Hendrie im Jahre 1903. Die letzten beiden waren zuvor bei der Highland Railway in Nordschottland angestellt.

Bezeichnung Bauart Anzahl Baujahr Hersteller Bild Hauptsächliche

Verwendung

W & J Baulokomotiven 1’C n2t 2 1876 Kitson Baulokomotiven
NGR K 1’C n2t 7 1877–1878 Beyer-Peacock alle Züge
NGR K & S 2’C n2t 37 1879–1885 Kitson, Stephenson alle Züge
NGR Dübs A 2’D1’ n2t 102 1888–1899 Dübs & Co alle Züge
NGR Reid ten-wheeler 2’E1’ n2t 101 1899–1903 Neilson Reid Güterverkehr
NGR Dübs B 2’D1’ n2t 25 1904 Dübs & Co Schiebedienst
NGR Hendrie B 2’D n2 50 1904 North British alle Züge
NGR Hendrie A 2’C1’ n2 2 1905 North British Reisezüge Estcourt–Volksrust
NGR Hendrie B

(umgebaut)

2’D1’ n2 6 1906 North British erste Moutain-Lokomotiven der Welt

Reisezüge

NGR Hendrie D 2’D1’ n2 30 1909–10 North British Kohlenzüge im nördlicheren, flacheren Teil der Strecke
NGR American D 2’D1’ h2 1 1909 ALCO Schwere Güterzüge
NGR Mallet MA (1’C)C h4 1 1909 ALCO Schwere Güterzüge
NGR Mallet MB (1’C)C h4 5 1910 ALCO Kohlenzüge auf der Rampe Estcourt–Highlands
NGR Hendrie C 2’C1’ n2 2 1910 NGR (Durban)

South African Railways

Dampflokomotiven verkehrten bis im August 1974 auf der Natal Main Line. Die letzten eingesetzten Bauarten waren Garratt-Lokomotiven der Klassen GF, GMAM und GCA.

Bezeichnung Bauart Anzahl Baujahr Hersteller Bild Hauptsächliche

Verwendung

SAR 3B 2’D1’ h2 25 1912 North British verbesserte Version der Hendrie D

Kohlenzüge im nördlicheren, flacheren Teil der Strecke

SAR MC (1’C)C h4 10 1912 North British
Nachschieben von Kohlenzügen
SAR 14 2’D1’ h2 45 1913–1915 Stephenson alle Züge
SAR 16 2’C1’ h2 12 1914 North British
SAR 14B 2’D1’ n2 15 1915 Beyer-Peacock
SAR MH (2’C1’)(1’C2’) h4 2 1927 Maffei bei Ablieferung schwerste Lok für Kapspur

Güterzüge

SAR GA (1’C)(C1’) h4 1 1920 Beyer-Peacock Güterzüge
SAR GF (2'C1')(1'C2') h4  65 1927–1928 Hanomag, Henschel, Maffei Güterzüge
SAR GCA (1'C1')(1'C1') h4  39 1927–1928 Krupp Güterzüge
SAR GL (2’D1’)(1’D2’) h4 8 1929 Beyer-Peacock Bei Ablieferung größte Lokomotiven auf Kapspur

Güterzüge auf der neuen Strecke Durban–Pietermaritzburg

SAR GMAM (2'D1')(1'D2') h4 120 1952–1958 Henschel, Beyer-Peacock, North British 74 Lokomotiven in Pietermaritzburg beheimatet

Einsatz vor Güterzügen auf den Zweigstrecken nach Franklin und Greytown

Elektrolokomotiven

Zwischen 1924 und 1937 wurde die ganze Natal Main Line auf elektrischen Betrieb umgestellt. Bereits 1935 war die Strecke die längste elektrische betriebene Vollbahn im britischen Kolonialreich.[4]

Bezeichnung Bauart Anzahl Baujahr Hersteller Einsatz Bild
1E Bo’Bo’ 172 1923–1944 SLM, Metrovick, Werkspoor, RSH Güterzüge
Reisezüge
ES Bo’Bo’ 4 1936–1964 SLM, Metrovick, Werkspoor, RSH Rangierdienst in
Danskraal
3E Co’Co’ 28 1947 Metrovick, RSH Reisezüge im oberen
Teil der Strecke
5E Bo’Bo’ 745 1954–1966 Metrovick, UCW, English Electric, Vulcan Foundary Güterzüge
Reisezüge

auch auf anderen 3 kV-Strecken eingesetzt

6E1 Bo’Bo’ 960 1969–1985 UCW, GEC Güterzüge
Reisezüge

auch auf anderen 3 kV-Strecken eingesetzt

18E Bo’Bo’ 85 2000–2014 Transnet Koedoespoort Güterzüge
Reisezüge

auch auf anderen 3 kV-Strecken eingesetzt

Triebzüge

Triebzüge werden im Vorortverkehr von Durban eingesetzt.

Bezeichnung Anzahl

Wagen

pro Zug

Anzahl

Einzelwagen

Baujahr Hersteller Einsatz Bild
5M2A 4–14 4447  1958–1985 Metro Cammell Vorortverkehr Durban

(nicht ausschließlich)

Betrieb

Geschichte

Die Natal Main Line dient hauptsächlich dem Güterverkehr zwischen Johannesburg und dem Hafen Durban. Nach der Aufnahme des durchgehenden Betriebes bis Johannesburg stieg der Verkehr schnell an. Er diente einerseits der Versorgung der Goldfelder von Witwatersrand, aber auch der Kohleabfuhr aus dem Norden von Natal. 1903 wurden 200.000 t Güter befördert. Der betrieblich schwierigste Streckenabschnitt liegt zwischen Estcourt and Mooi River, auf dem ab 1903 die Züge mit zwei Lokomotiven der Baureihe Dübs A bespannt wurden.

Mehr als die Hälfte der beförderten Güter war Kohle für den Hafen Durban. Diese Züge wurden ab 1906 in Richtung Durban auf den Streckenabschnitten Estcourt–Highlands, Umsindusi–Thornville und Inchanga–Alverstone nachgeschoben. Sie bestanden aus 13 Wagen mit einem Bremswagen und hatten ein Gesamtgewicht von 442 t. Zuglok war eine Hendrie B oder eine Reid ten-wheeler, für den Schiebedienst kam eine Dübs B zum Einsatz.

Um den steigenden Verkehr zu bewältigen ohne die Streckenkapazität zu erhöhen, wurde ab 1908 auf einigen Streckenabschnitten die Zuglänge verdoppelt. Betrieblich wurden zwei Züge normaler Länge hintereinander gekuppelt, so dass aus der Zuglok des zweiten Zuges eine Zwischenlokomotive wurde. Das Verfahren wurde auf mehreren Streckenabschnitten sowohl für in Richtung Inland, wie auch in Richtung Hafen verwendet. Auf dem Streckenabschnitt Estcourt–Highlands wurde der doppelte Zug nachgeschoben, so dass drei arbeitende Lokomotiven den Zug beförderten.

Heutiger Zustand

Güterzüge verbinden die Region Johannesburg mit dem Hafen in Durban. Es werden hauptsächlich Konsumgüter und Neuwagen transportiert.

Die S-Bahn-Züge der Metrorail Durban verkehren bis Cato Ridge auf der Linie von 1936, bis Pinetown auf der Linie von 1878. Zwischen Kloof und Inchanga verkehrt der Museumszug der Umgeni Steam Railway.

Für die Zukunft wird über eine Schnellfahrstrecke Johannesburg–Durban nachgedacht. China Railway Group arbeitete 2010 eine Machbarkeitsstudie für zwei Varianten aus: eine reine Schnellfahrstrecke für Geschwindigkeiten bis 300 km/h oder eine Strecke für Hochgeschwindigkeitszüge und Güterzüge für eine Höchstgeschwindigkeit zwischen 180 und 200 km/h.[10] Bei 350 km/h fahrenden Zügen könnte die Reisezeit von sechs auf drei Stunden verkürzt werden.[11]

Literatur

  • Heinie Heydenrych, Bruno Martin: The Natal Main Line Story. HSRC Publishers, 1992, ISBN 978-0-7969-1151-3.
Commons: Natal Main Line – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bruno Martin: Durban–Pietermaritzburg. (PDF) September 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. März 2016; abgerufen am 9. März 2016 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.umgenisteamrailway.co.za
  2. Jim Fergusson: South Africa (Natal) Railways – Passenger Stations & Stops. (PDF) 14. März 2014, abgerufen am 9. März 2016 (englisch).
  3. Open Street Map. Abgerufen am 9. März 2016 (englisch).
  4. South African Electrification. In: Mike’s Railway History. Abgerufen am 15. März 2016.
  5. Michael Cottrell: The first public railway in South Africa: The Point to Durban railway of 1860. In: Natal Society Foundation (Hrsg.): Natalia. Nr. 40, 2010, S. 20–31 (natalia.org.za [PDF]).
  6. Bruno Martin: The Opening of the Railway between Durban and Pietermaritzburg. Hrsg.: Natal Society Foundation. Nr. 10, 1980, S. 34–40 (natalia.org.za [PDF; abgerufen am 15. März 2016]).
  7. Heinie Heydenrych, Bruno Martin: The Natal Main Line Story. HSRC Publishers, 1992, ISBN 978-0-7969-1151-3.
  8. Hilton Steam Heritage Association (HSHA). In: HiltonVillage.co.za. Abgerufen am 26. März 2016.
  9. Mike Cottrell: History of the Old and New Main Lines. In: Umgeni Steam Railway. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. März 2016; abgerufen am 28. März 2016 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.umgenisteamrailway.co.za
  10. Crown Publications: High-speed train from Jhb to Dbn? It's coming … Abgerufen am 3. September 2016.
  11. Durban speed train on track. IOL, abgerufen am 3. September 2016.
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