Nassdach
Als Nassdach bezeichnet man ein Flachdach ohne nennenswertes Gefälle, auf dem das Niederschlagswasser durch erhöht angeordnete Abflüsse gestaut wird. Der Wasserstand stellt wie beim Gründach einen Retentionsraum dar, daher werden solche Dächer auch als Blaudach bezeichnet.[1]
Die zugrundeliegende Theorie ist, dass das stehende Wasser für eine zusätzliche Wärmedämmung sorgt. Im Sommer soll es durch die Verdunstungskälte des Wassers zu einer Kühlung des Gebäudes kommen. Das Wasser soll Temperaturschwankungen im Gebäude reduzieren und die Dachhaut vor Witterungseinflüssen schützen.
Wenn Flachdächer undicht werden, ergeben sich aus dem in die Bausubstanz eintretenden Wasser schadenträchtige Probleme. Die Reparatur hingegen ist weniger aufwändig als bei einem Gründach.
Nassdächer waren seit den 1970er Jahren bei Flachdächern üblich und galten zwischenzeitlich als nicht mehr zeitgemäß. Rückblickend handelte es sich um eine gewisse „Modeerscheinung“, die jedoch im Diskurs der Klimafolgenanpassung unter dem neuen Begriff Blaudach wieder aktuell ist.[1]
Literatur
- Gerhard Leder: Hochbaukonstruktionen. Band III: Dachdeckungen. Springer, Berlin/Heidelberg usw. 1987, ISBN 978-3-540-17705-0.
Einzelnachweise
- Starkregeneinflüsse auf die bauliche Infrastruktur, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Januar 2018