Nadelgrat

Als Nadelgrat wird klassisch der vom Nadelhorn (4327 m ü. M.) nordwestwärts zum Galenjoch sich senkende Abschlussgrat der Mischabelkette in den Walliser Alpen bezeichnet. Vom Nadelhorn folgen das Stecknadelhorn (4241 m), das Hohberghorn (4219 m ü. M.) und das Dürrenhorn (4035 m). Verschiedentlich wird der Grat zur südöstlich des Nadelhorns gelegenen Lenzspitze (4294 m) noch in den Nadelgrat mit einbezogen, das Dürrenhorn hingegen wird bei einer Begehung häufig weggelassen und direkt vom Dürrenjoch (Dirrujoch, 3912 m, früher als Hohbergjoch bezeichnet) über das Windjoch abgestiegen.

Nadelgrat in den Walliser Alpen
Der komplette Nadelgrat in den Walliser Alpen, mit Nadelhorn, Stecknadelhorn, Hohberghorn und Dürrenhorn. Im Hintergrund der Dom. Dieser Grat teilt das Vispertal in zwei Teile: Das Zermatt-Tal auf der rechten Seite und das Saas-Fee-Tal auf der linken Seite.

Die Überschreitung des gesamten Nadelgrats gehört zu den angesehensten Grattouren der Alpen, nicht zuletzt da man sich nahezu ständig oberhalb der Viertausendmetergrenze bewegt.

Eine Seilschaft unter der Führung von Christian Klucker stieg bereits 1892 vom Hohberghorn zur Lenzspitze und stieg von dort zur Domhütte ab. Zwei Jahre später überschritten Alexander Burgener und Moriz Kuffner den Nadelgrat vom Lenzjoch zum Dürrenhorn. Adrian Mazlam und Joseph Knubel führten im Juni 1916 als erste die vollständige Überschreitung von Südosten aus, wobei sie auch die Lenzspitze und den nordwestlich gelegenen Galengrat bewältigten.[1] In entgegengesetzter Richtung, vom Dürrenhorn zum Nadelhorn, wurde der Grat im Oktober 1927 erstmals überschritten, ebenfalls von Joseph Knubel, dieses Mal in Begleitung des Kartografen Marcel Kurz.

Literatur

  • Helmut Dummler und Willi P. Burkhardt: Viertausender der Alpen. Bergverlag Rother, München 1998, ISBN 3-7633-7427-2
  • Richard Goedeke: 4000er. J. Berg bei Bruckmann, München 1990, ISBN 3-7654-3401-9
Commons: Nadelgrat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Michel Vaucher: Walliser Alpen. Die 100 schönsten Touren. 2. aktualisierte und überarbeitete Auflage. Bruckmann, München 1990, ISBN 3-7654-2124-3, S. 156.

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