NHL 2002/03

Die NHL-Saison 2002/2003 war die 86. Spielzeit in der National Hockey League. 30 Teams spielten jeweils 82 Spiele. Den Stanley Cup gewannen die New Jersey Devils nach einem 4:3-Erfolg in der Finalserie gegen die Mighty Ducks of Anaheim. Erst zum dritten Mal nach 1955 und 1965 wurden in der Finalserie ausschließlich Heimsiege gefeiert.

NHL 2002/03
Liga National Hockey League
Zeitraum 9. Oktober 2002 bis 9. Juni 2003
Teams 30
Spiele/Team 82
Draft
Austragung NHL Entry Draft 2002
Top-Pick Kanada Rick Nash
Gewählt von Columbus Blue Jackets
Reguläre Saison
Presidents’ Trophy Ottawa Senators
MVP SchwedenSchweden Peter Forsberg (Colorado)
Topscorer SchwedenSchweden Peter Forsberg (Colorado)
Playoffs
Stanley-Cup-Sieger New Jersey Devils
Finalist Mighty Ducks of Anaheim
Playoff-MVP Kanada Jean-Sébastien Giguère (Anaheim)
NHL-Saisons
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Nachdem fünf Jahre lang eine nordamerikanische Mannschaft gegen eine internationale Auswahl der NHL-Spieler angetreten war, wurde der Austragungsmodus beim NHL All-Star Game wieder auf „Eastern Conference vs. Western Conference“ geändert. Des Weiteren war es die letzte Saison, in der die Teams ihre weißen Trikots bei Heimspielen trugen.

Reguläre Saison

Wie üblich gab es auch in dieser Saison einige Überraschungen. Die San Jose Sharks, die man weit vorne erwartet hatte, gerieten früh in ernste Schwierigkeiten und tauschten einen großen Teil des Teams aus. Die Minnesota Wild hingegen erreichten nach einem guten Start in die Saison bereits im dritten Jahr ihres Bestehens erstmals die Playoffs, was ihrem Trainer Jacques Lemaire den Jack Adams Award einbrachte.

Zu den Spitzenteams der Vorjahre wie den Detroit Red Wings, den St. Louis Blues, der Colorado Avalanche und den New Jersey Devils gesellten sich die jungen kanadischen Teams der Ottawa Senators und der Vancouver Canucks. Die Dallas Stars, die in der Vorsaison die Playoffs verpasst hatten, feierten ein eindrucksvolles Comeback, nicht zuletzt dank der herausragenden Leistungen ihres Torhüters Marty Turco.

Die größte Überraschung waren wohl die Tampa Bay Lightning, die, ganz weit hinten erwartet, um den Titel in der Southeast Division mitspielten und nach sieben Jahren erstmals wieder in die Playoffs kamen. Die größten Enttäuschungen neben den Sharks waren die New York Rangers, die trotz des höchsten Gehaltsbudgets die Playoffs verpassten, sowie Liga-Schlusslicht Carolina Hurricanes, nachdem sie im Jahr zuvor noch überraschenderweise das Stanley-Cup-Finale erreicht hatten.

Zur Mitte der Saison führten die Canucks die Western Conference und Ottawa die Eastern Conference an. Vancouver fiel jedoch danach zurück und verlor den Titel in der Northwest Division an Colorado und den Conference-Titel an Dallas. Ottawa konnte seine Position behaupten und erzielte mit dem Gewinn des Titels in der Eastern Conference und der Presidents’ Trophy das beste Resultat in der Geschichte des Clubs.

Die Saison war auch von finanziellen Problemen einiger Clubs gekennzeichnet. Trotz ihres sportlichen Erfolges mussten die Ottawa Senators fast im gesamten Jahr 2003 unter Konkursschutz (bankruptcy protection) gestellt werden und konnten einmal keine Spielergehälter auszahlen. Der Eigentümer Rod Bryden scheiterte mit verschiedenen innovativen Finanzierungskonzepten, so dass das Team schließlich an den Milliardär Eugene Melnyk verkauft wurde. Die Buffalo Sabres wurden ebenfalls unter Konkursschutz gestellt, bevor sie durch den New Yorker Geschäftsmann Tom Golisano gerettet wurden. Außerdem setzten sich die finanziellen Probleme der Pittsburgh Penguins fort, so dass das Team weitere teure Spieler abgeben musste.

Wiederum wurde eine Reihe von Trainern vorzeitig entlassen, angefangen von Bob Hartley in Colorado, über Darryl Sutter in San Jose bis zu Bryan Trottier bei den Rangers.

Besorgniserregend war der weitere Rückgang der erzielten Tore bzw. die zunehmend defensive Spielweise. Zu Beginn der Saison versuchten die Schiedsrichter deshalb Behinderung und Haken konsequenter zu ahnden, diese Maßnahmen versandeten jedoch im Laufe der Saison zusehends. Die Teams im Süden der Vereinigten Staaten, die erst seit kurzer Zeit in der Liga waren, gerieten wegen zurückgehender Zuschauerzahlen in finanzielle Probleme und die Mehrzahl der Clubs schloss die Saison mit einem Verlust ab. Ein wirtschaftlicher Lichtblick war der Anstieg des Kanadischen Dollars, was die Wettbewerbsfähigkeit der sechs kanadischen Teams gegenüber den Vorjahren verbesserte.

Abkürzungen: W = Siege (2 Punkte), L = Niederlagen (0 Punkte), T = Unentschieden (1 Punkt), OTL = Niederlage nach Verlängerung (1 Punkt), GF= Erzielte Tore, GA = Gegentore, Pts = Punkte

Abschlusstabellen

Abkürzungen: GP = Spiele, W = Siege, L = Niederlagen, T = Unentschieden nach Overtime, OTL = Niederlage nach Overtime, GF = Erzielte Tore, GA = Gegentore, Pts = Punkte
Erläuterungen: In Klammern befindet sich die Platzierung innerhalb der Conference;     = Playoff-Qualifikation,     = Divisions-Sieger,     = Conference-Sieger,     = Presidents’-Trophy-Gewinner

Eastern Conference

Atlantic Division GP W L T OTL GF GA Pts
New Jersey Devils (2)824620106216166108
Philadelphia Flyers (3)824520134211166107
New York Islanders (8)82353411222423183
New York Rangers (9)82323610421023178
Pittsburgh Penguins (14)8227446518925565
Northeast Division GP W L T OTL GF GA Pts
Ottawa Senators (1)82522181263182113
Toronto Maple Leafs (4)8244287323620898
Boston Bruins (7)82363111424523787
Montréal Canadiens (10)8230358920623477
Buffalo Sabres (12)82273710819021972
Southeast Division GP W L T OTL GF GA Pts
Tampa Bay Lightning (5)82362516521921093
Washington Capitals (6)8239298622422092
Atlanta Thrashers (11)8231397522628474
Florida Panthers (13)82243613917623770
Carolina Hurricanes (15)82224311617124061

Western Conference

Central Division GP W L T OTL GF GA Pts
Detroit Red Wings (2)824820104269203110
St. Louis Blues (5)82412411625322299
Chicago Blackhawks (9)82303313620722679
Nashville Predators (13)82273513718320674
Columbus Blue Jackets (15)8229428321326369
Northwest Division GP W L T OTL GF GA Pts
Colorado Avalanche (3)824219138251194105
Vancouver Canucks (4)824523131264208104
Minnesota Wild (6)82422910119817895
Edmonton Oilers (8)82362611923123092
Calgary Flames (12)82293613418622875
Pacific Division GP W L T OTL GF GA Pts
Dallas Stars (1)824617154245169111
Mighty Ducks of Anaheim (7)8240279620319395
Los Angeles Kings (10)8233376620322178
Phoenix Coyotes (11)82313511520423078
San Jose Sharks (14)8228379821423973

Beste Scorer

Seine 77 Vorlagen legten den Grundstein für Peter Forsberg als Topscorer. Beeindruckend war dabei, dass er gemeinsam mit Milan Hejduk die Plus/Minus anführte. Beide hatten +52. Hejduk war mit 50 Toren der beste Torschütze in dieser Saison. 20,5 Prozent der Schüsse von Milan Hejduk fanden ihren Weg ins Tor. Außergewöhnlich, dass der Toptorjäger auch die beste Quote hatte. Todd Bertuzzi führte die Wertung bei den Überzahltoren mit 25 an. Bester in Unterzahl war Shawn Bates mit 6 Treffern. Mit 331 Schüssen gab Glen Murray die meisten ab. Mit 249 Strafminuten war Jody Shelley Strafbankkönig. 52 Vorlagen und 68 Punkte waren Bestleistungen, die Al MacInnis für Verteidiger innehatte. Die Vorjahres-Topscorer unter den Verteidigern Sergei Gontschar und Nicklas Lidström waren mit je 18 Treffern die besten Torschützen. Abkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, +/- = Plus/Minus, PIM = Strafminuten; Fett: Saisonbestwert

Markus Näslund war wie im Vorjahr der zweitbeste Scorer der Saison
Spieler Team GP G A Pts +/- PIM
Peter ForsbergColorado752977106+5270
Markus NäslundVancouver824856104+652
Joe ThorntonBoston773665101+12109
Milan HejdukColorado82504898+5232
Todd BertuzziVancouver82465197+2144
Pavol DemitraSt. Louis78365793032
Glen MurrayBoston82444892+964
Mario LemieuxPittsburgh67286391−2543
Dany HeatleyAtlanta77414889−858
Žigmund PálffyLos Angeles76374885+2247
Mike ModanoDallas79285785+3430

Beste Torhüter

Abkürzungen: GP = Spiele, TOI = Eiszeit (in Minuten), W = Siege, L = Niederlagen, T = Unentschieden, GA = Gegentore, SO = Shutouts, Sv% = gehaltene Schüsse (in %), GAA = Gegentorschnitt; Fett: Saisonbestwert

Spieler Team GP TOI W L T GA SO Sv% GAA
Marty TurcoDallas5532033110109270,9321,72
Roman ČechmánekPhiladelphia58335033151010260,9251,83
Dwayne RolosonMinnesota402945231689840,9272,00
Martin BrodeurNew Jersey7343744123914790,9142,02
Patrick LalimeOttawa6739433920714280,9112,16

Beste Rookiescorer

22 Tore und 44 Punkte waren Bestwerte, die Henrik Zetterberg bei den Rookies aufstellte. Niko Kapanen legte 29 Treffer auf und war damit bester Vorlagengeber und auch in der Plus/Minus-Wertung kam keiner an seine +25 heran. Der Rookie des Jahres, Barret Jackman, führte die Liste der Strafminuten bei den Neulingen mit 190 an.

Henrik Zetterberg war der torgefährlichste Rookie

Abkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, +/- = Plus/Minus, PIM = Strafminuten

Spieler Team GP G A Pts +/- PIM
Henrik ZetterbergDetroit79222244+68
Tyler ArnasonChicago82192039+720
Rick NashColumbus74172239−2778
Aleš KotalíkBuffalo68211435−230
Niko KapanenDallas8252934+2544

Stanley-Cup-Playoffs

  Conference-Viertelfinale Conference-Halbfinale Conference-Finale Stanley-Cup-Finale
                                   
1  Ottawa Senators 4   1  Ottawa Senators 4        
8  New York Islanders 1 4  Philadelphia Flyers 2  
2  New Jersey Devils 4 Eastern Conference
7  Boston Bruins 1
1  Ottawa Senators 3
  2  New Jersey Devils 4  
3  Tampa Bay Lightning 4
6  Washington Capitals 2
4  Philadelphia Flyers 4 2  New Jersey Devils 4
5  Toronto Maple Leafs 3 3  Tampa Bay Lightning 1  
E2  New Jersey Devils 4
(Die Teams werden nach der ersten Runde neu gesetzt.)
  W7  Mighty Ducks of Anaheim 3
1  Dallas Stars 4   1  Dallas Stars 2
8  Edmonton Oilers 2 7  Mighty Ducks of Anaheim 4  
2  Detroit Red Wings 0
7  Mighty Ducks of Anaheim 4
7  Mighty Ducks of Anaheim 4
  6  Minnesota Wild 0  
3  Colorado Avalanche 3
6  Minnesota Wild 4 Western Conference
4  Vancouver Canucks 4 4  Vancouver Canucks 3
5  St. Louis Blues 3 6  Minnesota Wild 4  

NHL Awards und vergebene Trophäen

Martin Brodeur war der beste Torwart der Saison
Auszeichnung Spieler Team
Art Ross Trophy:Peter ForsbergColorado Avalanche
Bill Masterton Memorial Trophy:Steve YzermanDetroit Red Wings
Calder Memorial Trophy:Barret JackmanSt. Louis Blues
Conn Smythe TrophyJean-Sébastien GiguèreMighty Ducks of Anaheim
Frank J. Selke Trophy:Jere LehtinenDallas Stars
Hart Memorial Trophy:Peter ForsbergColorado Avalanche
Jack Adams Award:Jacques LemaireMinnesota Wild
James Norris Memorial Trophy:Nicklas LidströmDetroit Red Wings
King Clancy Memorial Trophy:Brendan ShanahanDetroit Red Wings
Lady Byng Memorial Trophy:Alexander MogilnyToronto Maple Leafs
Lester B. Pearson Award:Markus NäslundVancouver Canucks
Lester Patrick Trophy:Willie O’Ree
Raymond Bourque
Ron DeGregorio
Maurice 'Rocket' Richard Trophy:Milan HejdukColorado Avalanche
NHL Plus/Minus Award:Peter Forsberg & Milan HejdukColorado Avalanche
Vezina Trophy:Martin BrodeurNew Jersey Devils
William M. Jennings Trophy:Martin Brodeur und
Roman Čechmánek / Robert Esche
New Jersey Devils
Philadelphia Flyers
Presidents’ TrophyOttawa Senators
Prince of Wales TrophyNew Jersey Devils
Clarence S. Campbell BowlMighty Ducks of Anaheim
Stanley CupNew Jersey Devils

NHL First All-Star Team

Abkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, W = Siege, SO = Shutouts, GAA = Gegentorschnitt

Spieler Position Team GP G A Pts
Peter ForsbergCenterColorado Avalanche752977106
Markus NäslundFlügelstürmerVancouver Canucks824856104
Todd BertuzziFlügelstürmerVancouver Canucks82465197
Nicklas LidströmVerteidigerDetroit Red Wings82184462
Al MacInnisVerteidigerSt. Louis Blues80165268
Spieler Position Team GP W SO GAA
Martin BrodeurTorhüterNew Jersey Devils734192,02

NHL Second All-Star Team

Abkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, W = Siege, SO = Shutouts, GAA = Gegentorschnitt

Milan Hejduk war vier Jahre zuvor im NHL All-Rookie Team
Spieler Position Team GP G A Pts
Joe ThorntonCenterBoston Bruins773665101
Paul KariyaFlügelstürmerMighty Ducks of Anaheim82255681
Milan HejdukFlügelstürmerColorado Avalanche82504898
Sergei GontscharVerteidigerWashington Capitals82184967
Derian HatcherVerteidigerDallas Stars8282230
Spieler Position Team GP W SO GAA
Marty TurcoTorhüterDallas Stars553171,72

NHL All-Rookie Team

Abkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, W = Siege, SO = Shutouts, GAA = Gegentorschnitt

Rick Nash, machte den Fans der Columbus Blue Jackets Hoffnung.
Spieler Position Team GP G A Pts
Rick NashStürmerColumbus Blue Jackets74172239
Henrik ZetterbergStürmerDetroit Red Wings79222244
Tyler ArnasonStürmerChicago Blackhawks82192039
Barret JackmanVerteidigerSt. Louis Blues8231619
Jay BouwmeesterVerteidigerFlorida Panthers8241216
Spieler Position Team GP W SO GAA
Sébastien CaronTorhüterPittsburgh Penguins24722,64

Siehe auch

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