Messier 100

Messier 100 = NGC 4321 ist eine aktive Balken-Spiralgalaxie mit ausgedehnten Sternentstehungsgebieten vom Hubble-Typ SBbc im Sternbild Haar der Berenike am Nordsternhimmel. Sie ist schätzungsweise 68 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Die Entfernungsmessungen basierend auf den Radialgeschwindigkeiten stimmen nicht mit den rotverschiebungsunabhängigen Entfernungsschätzungen von 53 ± 10 Millionen Lichtjahren überein.

Galaxie
Messier 100 / NGC 4321
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M 100 mit NGC 4322 (l.o) & NGC 4328 (l.u)[2]

Aufnahme durch das 1.5 m Danish telescope des La-Silla-Observatoriums der ESO

AladinLite
Sternbild Haar der Berenike
Position
Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0
Rektaszension 12h 22m 54,8s[3]
Deklination +15° 49 19[3]
Erscheinungsbild
Morphologischer Typ SAB(s)bc / LINER / HII[3]
Helligkeit (visuell) 9,3 mag[4]
Helligkeit (B-Band) 10,1 mag[4]
Winkel­ausdehnung 7,5 × 6,1[4]
Positionswinkel 30°[4]
Flächen­helligkeit 13,3 mag/arcmin²[4]
Physikalische Daten
Zugehörigkeit Virgo-Cluster
Messier 87-Gruppe
NGC 4639-Gruppe
WBL 401
LGG 289[3][5]
Rotverschiebung 0.005240 ± 0.000003[3]
Radial­geschwin­digkeit (1571 ± 1) km/s[3]
Hubbledistanz
H0 = 73 km/(s • Mpc)
(68 ± 5)·106 Lj
(20,9 ± 1,5) Mpc
Durchmesser 120.000 Lj
Geschichte
Entdeckung Pierre Méchain
Entdeckungsdatum 15. März 1781
Katalogbezeichnungen
NGC 4321  UGC 7450  PGC 40153  CGCG 099-030  MCG +03-32-015  IRAS 12204+1605  KUG 1220+160  2MASX J12225489+1549205  VCC 596  GC 2890  h 1211  GALEXASC J122254.88+154919.1 • LDCE 904 NED074 • HOLM 387A • EVCC 467

Unter der Katalogbezeichnung VCC 596 wird sie als Mitglied des Virgo-Galaxienhaufens aufgeführt und liegt im dessen äußersten nördlichen Teil. Wie fast alle Spiralgalaxien befindet sich M 100 also weit vom dicht besiedelten Zentrum des Galaxienhaufens entfernt. Unter den Spiralgalaxien dieses Haufens ist sie die hellste.
Im selben Himmelsareal befinden sich u. a. die Galaxien NGC 4312, NGC 4322, NGC 4328, IC 783.

Da ihre galaktische Ebene um mehr als 60 Grad gegen die Sichtlinie geneigt ist, haben wir eine sehr gute Sicht auf die galaktische Scheibe. Dadurch wird sie zu einem idealen Untersuchungsobjekt für alle Fragen, die Spiralgalaxien des Virgo-Haufens betreffen. Insbesondere im H0 Key Project zur Messung der Hubble-Konstante H0 mit dem Hubble-Weltraumteleskop wurde M 100 daher als erste Spiralgalaxie dieses Haufens in Einzelsterne aufgelöst. Im Rahmen dieser Untersuchung konnten Cepheiden identifiziert werden, durch deren Perioden-Leuchtkraft-Beziehung die Entfernung von M 100 auf 55 Millionen Lichtjahre bestimmt werden konnte. Diese Entfernung ist wahrscheinlich etwas geringer als die Entfernung des Haufenzentrums.

Die Supernovae SN 1901B (Typ I), SN 1914A, SN 1959E (Typ I), SN 1979C (Typ IIL), SN 2006X (Typ Ia)[6] und SN2019ehk wurden hier entdeckt, wobei SN 1979C wegen ihrer noch heute anhaltenden Röntgenstrahlung außergewöhnlich ist.

M 100 ist zudem die Hauptgalaxie der kleinen Untergruppe Holm 387 innerhalb des Virgo-Haufens, zu dem weiterhin vornehmlich Zwerggalaxien gehören.

Entdeckung

Das Objekt wurde am 15. März 1781 von dem französischen Astronomen Pierre Méchain entdeckt.[7]

Literatur

  • König, Michael & Binnewies, Stefan (2019): Bildatlas der Galaxien: Die Astrophysik hinter den Astrofotografien, Stuttgart: Kosmos, S. 150
Commons: Messier 100 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Aladin Lite
  2. Aladin Lite
  3. NASA/IPAC EXTRAGALACTIC DATABASE
  4. SEDS: NGC 4321
  5. VizieR
  6. Simbad
  7. Seligman
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