Mykola Iwasjuk
Mykola Iwanowytsch Iwasjuk (ukrainisch Микола Іванович Івасюк; * 16. Märzjul. / 28. März 1865greg. in Sastawna, Bukowina, Kaisertum Österreich; † 25. November 1937 in Kiew, Ukrainische SSR) war ein ukrainischer Maler und Grafiker.
Leben
Mykola Iwasjuk kam als Sohn eines Handwerkers und Mechanikers in der Kleinstadt Sastawna in der heute ukrainischen Oblast Tscherniwzi zur Welt. 1884 schloss er die orthodoxe höhere Realschule in Czernowitz ab und studierte zwischen 1885 und 1888 an der Akademie der bildenden Künste in Wien und von 1890 bis 1896 an der Akademie der Bildenden Künste in München.
Von 1897 an lebte und arbeitete in Czernowitz, wo er 1899 eine Kunstschule für begabte Kinder aus armen Familien gründete. 1915 wurde er von russischen Truppen als angeblich „deutscher Spion“ verhaftet (seine Frau war Deutsche[1]) und in Rostow am Don inhaftiert. Nach Entlassung zog er 1917 nach Kiew, 1919 nach Lemberg und von da aus kehrte er später nach Czernowitz zurück. 1919 schuf er auf Wunsch der Regierung der Ukrainischen Volksrepublik Skizzen für Briefmarken des neuen Staates.[1]
Ende 1926 folgte er einer Einladung des Volkskommissars und Leiter der Volkskommissare der Ukrainischen SSR Wlas Tschubar dauerhaft in der Ukrainische SSR zu leben und zog mit seiner Familie nach Kiew[2], wo er als Professor am Kiewer Kunstinstitut und von 1927 an bei der ukrainischen Foto- und Kinoadministration (ВУФКУ) arbeitete. Hier malte er Filmplakate und Bilder für die Zeitschrift „Cinema“.[1]
Am 18. September 1937 wurde er vom NKWD in seiner Wohnung unter dem Vorwand ein aktives Mitglied der ukrainischen nationalistischen Terrororganisation und deutscher Geheimdienstler zu sein festgenommen und im Lukjaniwska-Gefängnis inhaftiert. Am 14. November 1937 wurde er „zum Tod durch erschießen und der Konfiszierung seines persönlichen Eigentums“ verurteilt und 11 Tage später[3] in Bykiwnja, nach anderen Quellen im Oktober-Palast erschossen. Man begrub ihn in Bykiwnja im heutigen Kiewer Stadtrajon Darnyzja. 1980 wurde er „mangels Beweisen“ posthum rehabilitiert.[4]
Mykola Iwasjuk schuf zeitlebens mehr als 500 Gemälde, deren Schicksal zum großen Teil noch unbekannt ist. Wahrscheinlich sind einige von ihnen in privaten Sammlungen in Europa.[4]
- Gedenktafel an seinem Wohnhaus in Czernowitz
- Bohun am Übergang
- Briefmarken der Ukrainischen Volksrepublik der Wiener Serie von Iwasjuk, 1920
Weblinks
- Eintrag zu Mykola Iwasjuk in der Enzyklopädie der modernen Ukraine (ukrainisch)
- Eintrag zu Mykola Iwasjuk im Lexikon der Geschichte der Ukraine
Einzelnachweise
- Biografie Mykola Iwasjuk (Memento des vom 6. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf ukrainians-world; abgerufen am 2. Mai 2017 (ukrainisch)
- Mykola Iwasjuk - Zum 150. Jahrestag seiner Geburt auf Meest-Online vom 23. April 2015; abgerufen am 2. Mai 2017 (ukrainisch)
- Mykola Iwasjuk - Einer der besten Künstler des historischen Genres auf UA Modna; abgerufen am 2. Mai 2017 (ukrainisch)
- Biografie Mykola Iwasjuk auf 1576.ua; abgerufen am 2. Mai 2017 (ukrainisch)
- Das Gemälde „Einzug von Bohdan Chmelnyzkyj in Kiew 1649“ erstellte der Künstler Mykola Iwasjuk in zwei Jahrzehnten auf gazeta.ua vom 28. Dezember 2011; abgerufen am 2. Mai 2017 (ukrainisch)