Muzzano TI

Muzzano ist eine politische Gemeinde im Kreis Agno, Bezirk Lugano, im Schweizer Kanton Tessin.

TI ist das Kürzel für den Kanton Tessin in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Muzzanof zu vermeiden.
Muzzano
Wappen von Muzzano
Wappen von Muzzano
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Luganow
Kreis: Kreis Agno
BFS-Nr.: 5205i1f3f4
Postleitzahl: 6933
Koordinaten:714992 / 95191
Höhe: 365 m ü. M.
Höhenbereich: 270–512 m ü. M.[1]
Fläche: 1,55 km²[2]
Einwohner: 814 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 525 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
21,9 %
(31. Dezember 2022)[4]
Gemeindepräsidentin: Verena Hochstrasser
Website: www.muzzano.ch
Lago di Muzzano
Lago di Muzzano

Lago di Muzzano

Lage der Gemeinde
Karte von Muzzano
Karte von Muzzano
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Geographie

Die Gemeinde liegt zwischen dem östlichen Teil des Luganersees mit der Stadt Lugano und dem Westarm des Sees, an den das Gemeindegebiet grenzt, im Malcantone. Sie besteht aus den Ortsteilen Muzzano, Agnuzzo[5], Piodella und Molini.

Nachbarschaft

Im Nordosten grenzt Muzzano an das Gebiet von Lugano, im Osten liegt Sorengo am See von Muzzano, im Südosten, ebenfalls an den See angrenzend, liegt die Gemeinde Collina d’Oro, im Südwesten grenzt Muzzano an den westlichen Arm des Luganersees und im Westen liegt Agno, getrennt durch den kanalisierten Fluss Vedeggio.

Lago di Muzzano

Der kleine Lago di Muzzano liegt zum Teil auf Gemeindegebiet. Er ist insgesamt 780 m lang und 337 m breit. Bei einer maximalen Tiefe von 3,35 m enthält er etwa 600'000 Kubikmeter Wasser. Der Lago di Muzzano wurde in der Eiszeit von den sich treffenden Gletschern der Adda und des Ticino gebildet. Er steht mitsamt seinen Schilfgürteln unter Naturschutz und gehört der Schweizer Naturschutzorganisation Pro Natura.

Geschichte

Muzzano, im Hintergrund Biogno. Historisches Luftbild von Werner Friedli (1950)

Muzzano wurde 1189 als Muciano erstmal erwähnt. Der Ort Agnuzzo, seit 1925 zur Gemeinde gehörig, ist schon 818 als Standort eines Fronhofs bekannt, der dem Klerus von Como von Kaiser Ludwig der Fromme geschenkt wurde[6]. Kirchlich gehörte der Ort bis 1735 zu Agno und wurde dann selbständige Pfarrei.

Muzzano war die Heimat zahlreicher Stuckateure und lebte von Landwirtschaft und der Zucht von Seidenspinnern. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts entstand am Ostufer des Vedeggio eine Industriezone, die Arbeitsplätze bereitstellte. Drei Viertel der erwerbstätigen Bevölkerung sind allerdings Pendler, die in Lugano und den umliegenden Gemeinden Arbeit finden. Am 20. Oktober 2019 lehnten die Einwohner den Gemeindezusammenschluss mit der Nachbargemeinde Collino d’oro mit 1 Stimme Mehrheit (50,11 %) ab.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr1769[7]1850190019501970198019902000200520102020
Einwohner122287345416509565753779802751787

Verkehr

Südlich von Muzzano liegt die Bahnstation Cappella Agnuzzo an der S-Bahn-Strecke Lugano – Ponte Tresa. Westlich des Ortes verläuft die Autobahn A2 BaselChiasso. Die nächsten Anschlussstellen sind Lugano-Nord und Lugano-Süd. Auf dem Gemeindegebiet von Agno, westlich des Vedeggio, befindet sich der Flughafen Lugano.

Sehenswürdigkeiten

Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[8]

  • Pfarrkirche Santa Maria dell’Annunciazione (Mariä Verkündigung), ursprünglich wahrscheinlich aus dem 16. Jahrhundert, restauriert in den Jahren 1970–1972 unter der Leitung von Alberto Finzi, und Kirchhof[9]
  • Oratorium Sant’Andrea im Ortsteil Agnuzzo, 1208 zum ersten Mal erwähnt[9]
  • Grundschule und Gemeindesaal, in via Selva, Architekten: Mauro Buletti, Paolo Fumagalli[9]
  • ehemalige Casa Lamoni an der Piazza delle Scuole 3[9]
  • Casa Lamoni an der Piazza delle Scuole 4[9], Platz und Garten
  • Casa Fè an der Contrada Antica 3[9]
  • Villa Castelletto an der Via Verzino 1[9]
  • Casa Felice Filippini, nach Plänen von Mario Campi und Franco Pessina[9]
  • weitere Wohnhäuser der Architekten Mario Campi, Franco Pessina, Emilio Bernegger, Bruno Keller und Edy Quaglia.[9]

Persönlichkeiten

Bilder

Literatur

  • Bernhard Anderes: Guida d’Arte della Svizzera Italiana. Edizioni Trelingue, Porza-Lugano 1980, S. 298–300.
  • Bernardino Croci Maspoli: Muzzano. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. Mai 2011.
  • Virgilio Gilardoni: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Casagrande S.A., Bellinzona 1967, S. 459–460.
  • Simona Martinoli u. a.: Muzzano. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007.
  • Celestino Trezzini: Muzzano. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 5: Monopole – Neuenkirch. Attinger, Neuenburg 1929, S. 225 (Digitalisat).
Commons: Muzzano – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023
  5. Jürg Ganz: Agnuzzo (Schweizerische Kunstführer, Nr. 876, Serie 88). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2010, ISBN 978-3-85782-876-8.
  6. Agnuzzo auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 8. Mai 2017).
  7. Bernardino Croci Maspoli: Muzzano. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. Mai 2011.
  8. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento des Originals vom 10. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bak.admin.ch, Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  9. Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 333.
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