Mustafa Hijri
Mustafa Hijri (kurdisch مستەفا ھیجری Mistefa Hîcrî, persisch مصطفی هجری; bürgerlich Mustafa Mohammed Amin[1]; * 1945 in Naghadeh, West-Aserbaidschan[2]) ist ein iranisch-kurdischer Politiker. Er ist der aktuelle Vorsitzende der Demokratischen Partei des Iranischen Kurdistans (DPK-I).[2][3][4]
Politisches Leben
Hijri wurde 1945 in einer kurdischen Familie in Naqadeh in der Provinz West-Aserbaidschan im Iran geboren. Nach seinem Abschluss in Urumieh unterrichtete er an der Mittelschule. 1970 beginn er persische Literatur an der Universität Teheran zu studieren. Nachdem er sein Bachelor-Abschluss erhalten hatte, kehrte er in seine Heimatstadt zurück und fing wieder an, zu unterrichten. Er spielte eine wichtige Rolle bei den Massendemonstrationen von 1978 gegen den Schah (Islamische Revolution). Er erhielt dort 90 % der Stimmen, aber die Ergebnisse wurden von der neu gegründeten Islamischen Republik Iran für ungültig erklärt.
Am 4. Kongress der Demokratische Partei Kurdistan-Iran im Jahr 1979 wurde er zum Mitglied des Zentralkomitees und einige Monate später zum Mitglied des Politbüros gewählt. Nach dem Tod von Abdul Rahman Ghassemlou und der Ernennung von Sadegh Scharafkandi zum Vorsitzenden wurde Hijri zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Nachdem Sharafkandi am 17. September 1992 getötet wurde, wurde Hijri als Vorsitzender bestimmt,[5] dessen Funktion er bis 1995 wahrnahm. Danach blieb er Mitglied des Politikbüros.
In der darauffolgenden Zeit als Mitglied des Politikbüros befürwortete Hirji den Föderalismus als Modell für die Regierungsführung und die Aufteilung der Macht im Iran. Seiner Ansicht nach muss der Föderalismus auf geografischen und ethnischen Gesichtspunkten beruhen, was seiner Meinung nach dazu beitragen soll, Missstände zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen im Iran zu beheben. Darüber hinaus versuchte er, sich für eine Koexistenz zwischen Kurden und Aserbaidschanern im Nordwesten des Irans einzusetzen.[6] Auf dem 14. Kongress der DPK-I im September 2008 wurde er als Generalsekretär wiedergewählt.[7]
Nach mehreren angeblichen Attentatsversuchen sowie angeblichen Raketen- und Drohnenangriffen auf das Hauptquartier der Partei soll Hijri im November 2022 untergetaucht sein.[8] Februar 2024 wurde bekannt, dass die irakischen Behörden offenbar seinen Reisepass eingezogen haben.[1][9]
Weblinks
Einzelnachweise
- Hannes Heine: Druck auf Irak durch Iran zur Wahl: Intensivere Verfolgung der Exil-Opposition. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 5. März 2024]).
- Mustafa Hijri. In: Demokratische Partei Kurdistan Iran. 6. Januar 2020, abgerufen am 5. März 2024 (deutsch).
- Iranian Exiles Condemn US Overtures (Memento vom 5. November 2012 im Internet Archive)
- Hamit Bozarslan: Conflit kurde: le brasier oublié du Moyen-Orient (= Collection Mondes et nations/Autrement). Éd. Autrement, Paris 2009, ISBN 978-2-7467-1273-7.
- Montserrat Guibernau, John Rex: The Ethnicity Reader: Nationalism, Multiculturalism and Migration. Polity, 2010, ISBN 978-0-7456-4702-9, S. 207 (englisch).
- Iranian Kurdistan. Unrepresented Nations and Peoples Organization, Juni 2010, abgerufen am 5. März 2024 (englisch).
- A Brief Biography of Mr. Mustafa HIJRI (Memento vom 20. Juni 2010 im Internet Archive)
- David Romano: A nuclear deal would help Iran ‘fund proxy groups, repress its people,’ warns Iranian Kurdish leader Mustafa Hijri. In: ARAB News. 1. November 2022, abgerufen am 5. März 2024 (englisch).
- Karwan Faidhi Dri: Iraqi government revokes Kurdish-Iranian opposition leader’s passport. In: Rudaw. 29. Februar 2024, abgerufen am 5. März 2024 (englisch).