Musculus levator anguli oculi medialis
Der Musculus levator anguli oculi medialis (lateinisch für „Heber des innenseitigen Augenwinkels“) ist ein Skelettmuskel des Kopfes. Er entspringt im Bereich des Stirnbeins und zieht rostrolateral zum nasenseitigen (nasalen) Bereich des oberen Augenlids bei Hunden. Er hebt den zur Mitte gelegenen Teil des oberen Augenlids an. Der Muskel wird vom Ramus zygomaticus des Nervus facialis (VII. Hirnnerv) innerviert.
Musculus levator anguli oculi medialis |
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Ursprung |
Stirnbein |
Ansatz |
Oberlid |
Funktion |
Hochziehen des oberen Augenlids |
Innervation |
Nervus facialis (Hirnnerv VII) |
Das Anheben des inneren Augenlids lässt die Augen des Hundes größer erscheinen, und der so entstehende „Hundeblick“ beeinflusst die Mensch-Hund-Interaktion. Dieser Muskel ist bei Hunden, nicht aber bei Wölfen vorhanden. Ein weiterer Muskel im Augenbereich, bei dem ein deutlicher anatomischer Unterschied zwischen Hund und Wolf besteht, ist der Retractor anguli oculi lateralis, der den schläfenseitigen Lidwinkel zu den Ohren zieht: Dieser ist bei den meisten Hunden – nicht aber beim siberischen Husky – stärker ausgeprägt als bei Wölfen. Forscher gehen davon aus, dass die Gesichtsmuskeln von Hunden sich im Zuge der Domestizierung angepasst haben.[1]
Literatur
- Horst Erich König, Hans-Georg Liebich (Hrsg.): Anatomie der Haussäugetiere. Lehrbuch und Farbatlas für Studium und Praxis. 4., überarbeitete Auflage. Schattauer, Stuttgart u. a. 2009, ISBN 978-3-7945-2650-5, S. 114.
- Oskar Schaller (Hrsg.): Illustrated veterinary anatomical nomenclature. 2. Auflage. Enke, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8304-1069-0, S. 100.
- Klaus-Dieter Budras, Wolfgang Fricke und Renate Richter: Atlas der Anatomie des Hundes: Lehrbuch für Tierärzte und Studierende. 8. Auflage. Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 2007, ISBN 978-3-89993-039-9; S. 94 und 95 (google-books)
Einzelnachweise
- Juliane Kaminski, Bridget M. Waller, Rui Diogo, Adam Hartstone-Rose. Anne M. Burrows: Evolution of facial muscle anatomy in dogs. In: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS). Band 29, Nr. 116, 17. Juli 2019, S. 14677–14681, doi:10.1073/pnas.1820653116, PMID 31209036, PMC 6642381 (freier Volltext) – (pnas.org [abgerufen am 27. Mai 2023]).